Gillis, Léon

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SS-Untersturmführer Léon Gillis mit StG 44 in Pommern bei der Reichsverteidigung, März 1945

Léon Gillis (Lebensrune.png 11. Februar 1913 in Courdinne, Belgien; Todesrune.png 24. März 1977 in Brüssel) war ein wallonischer Unteroffizier der Wehrmacht und Offizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Obersturmführer und ausländischer Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

SS-Untersturmführer Léon Gillis mit StG 44 in Pommern, März 1945 (2).jpg

Gillis war von Beruf Metallarbeiter, schloß sich der Waffen-SS an und diente in der Freiwilligen-Panzergrenadierdivision „Wallonien“. Er nahm u. a. an der Kesselschlacht von Tscherkassy und an den Kämpfen um Dorpat und Narwa teil. Vor Tcheriakjow wurde er schwer verwundet. Im September 1944 erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes; die von ihm geführte Panzerjägereinheit hatte 19 sowjetische T-34 Panzer zerstört.[1]

Chronologie

  • sein Vater Albert war Stahlschmelzer
  • er verließ die Schule mit 18, um als Mechaniker zu arbeiten, später dann als Handelsvertreter
  • Mitglied der Rexisten (Bewegung von Degrelle) ab 1938
  • er war einer der ersten ausländischen Freiwilligen der Wehrmacht an der Ostfront im August 1941
  • für die Kämpfe in der Gromowaja-Balka im Februar 1942 mit dem EK 2 ausgezeichnet, für Mut und Kaltblütigkeit
  • er wurde bei der Eroberung von Tcheriakoff im Kaukasus im August 1942 schwer verwundet und mit dem EK 1 für seinen mutigen Einsatz ausgezeichnet
  • zur Genesung in die Heimat geschickt
  • die wallonische Legion wurde inzwischen in die Waffen-SS übernommen (→ Ausländische Freiwillige der Waffen-SS)
  • Gillis übernahm die Führung eines Panzerjäger-Zuges
  • im November 1943 an die Kriegsfront zurückgesandt, erlebte er den Tscherkassy-Kessel mit, aus dem er knapp entkommen konnte
  • am 1.3.1944 wurde er zum SS-Standartenjunker ernannt
  • am 20.4.1944 erfolgte die Beförderung zum SS-Untersturmführer
  • bei den Kämpfen in Kurland wurde er im August 1944 wieder schwer verwundet, zeitweise erblindete er
  • für seinen Mut und seine Initiative an der Straße Riga-Dorpat, wo er drei Feindpanzer abschoß, wurde er von Léon Degrelle für das Ritterkreuz vorgeschlagen
  • er nahm an den Schlachten in Pommern und an der Oderfront teil
  • noch im Endkampf (vermutlich am 20. April 1945) wurde zum SS-Obersturmführer befördert
  • Gillis geriet am 3. Mai 1945 in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft
  • Die Amerikaner lieferten ihn an die belgischen Behörden aus, die ihn zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit verurteilten, die er teilweise in Beverloo verbüßte (dem alten Truppenübungsplatz der belgischen Armee und danach deutscher Truppen, u. a. der 12. SS-Panzer-Division)
  • Gillis war der Erste der drei Ritterkreuzträger der „Wallonien“, der verstarb.

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Gerhard Frey: Prominente ohne Maske international, Seite 153, FZ-Verlag 1989, ISBN 3924309108