Lüthge, Bobby E.

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Bobby E. Lüthge bei einem Ausflug auf den Brocken

Bobby Erwin Konrad Lüthge (Lebensrune.png 12. September 1891 in Gleiwitz; Todesrune.png 10. März 1964 in West-Berlin) war ein deutscher Drehbuchautor.

Leben

B. E. Lüthge, wie er sich kurz und knapp als Autor nannte — Bobby, wie seine guten Freunde und Bekannten zu ihm sagten — war mit den mehr als zweihundert Drehbüchern, die er geschrieben hatte, wahrlich ein erfahrende Person des deutschen Films. Fast vier Jahrzehnte ununterbrochener und angestrengtester Arbeit für den Film hatten seinem jugendlichen Temperament nicht das geringste anhaben können. Kurz nach fem Ersten Weltkrieg, den der stud. phil. und rer. pal. Lüthge als Freiwilliger von Anfang an mitgemacht hatte und aus dem er als Leutnant, ausgezeichnet mit dem E. K. I, in die Heimat zurückgekehrt war, schrieb Lüthge seinen ersten Film, der „Die Okarina“ hieß Schon als Student hatte Lüthge in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften Novellen veröffentlicht, und während des Krieges war er eifrigster Mitarbeiter einer der vielen im Felde erschienenen Soldatenzeitungen gewesen. So war es nicht verwunderlich, daß er nach dem Ersten Weltkrige weiter schrieb und sich nach einer Tätigkeit umsah, die seien literarischen Neigungen entsprach. Ein Zufall wollte es, daß man ihm die Schriftleitung einer gerade gegründeten Zeitung übertrug. Es war der „Filmkurier“, für den man händeringend jemand suchte, der nicht nur das täglich erscheinende Blatt redigieren, sondern auch Tag für Tag eine Anzahl von Artikeln über Fragen des Films schreiben konnte.

Ehrlicherweise mußte er zugeben, daß er vom Film bis dahin nicht allzu viel wußte. Er hatte wohl, wie man so sagt, die Glocken läuten hören — aber ... Nun, jedenfalls die Sache interessierte ihn brennend, und so stürzte er sich denn mit wahrem Feuereifer in die ungewohnte Arbeit. Und siehe da: das Wagnis gelang. Lüthge schrieb einen Filmartikel nach dem anderen und schrieb die ganze Zeitung von der ersten bis zur letzten Zeile allein, und da das die Leser natürlich nicht merken sollten, legte er sich nicht weniger als ein halbes Dutzend wohlklingender Decknamen zu. Aber je mehr er in diese Arbeit hineinwuchs, desto mehr begann ihn der Film an sich zu interessieren. Er hatte Phantasie, er hatte Einfälle, er konnte amüsante Geschichten schreiben — daher versuchte er sich, ein Drehbuch zu schreiben (ein freilich im Vergleich zum Umfang der späteren Drehbücher recht bescheidenes und schmächtiges Bändchen!), und dieses allgemein, und vor allem gefiel es Asta Nielsen, die den jungen Autor daraufhin zu sich bat und ihm das Angebot machte, der Pressechef und Dramaturg ihrer Filmgesellschaft zu werden. Lüthge überlegte nicht lange, sondern sagte freudig entschlossen zu. Er war dann allerdings nur kurze Zeit in dieser Doppelstellung tätig gewesen, weil ihn ein anderer Beruf noch mehr lockte, jener nämlich, den er bis zu seinem hohen Alter ausübte und den er mit keinem anderen in der Welt vertapschen möchte: der Beruf des Filmautors. Eins der ersten Drehbücher, das Lüthge geschrieben hatte, war 1922 das zu dem „Fridericus“ - Film (in dem Otto Gebühr zum erstenmal die Rolle des großen Königs darstellte, die die Rolle seines Lebens wurde). Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Lüthge seine Karriere fortsetzen. Er viel vor allem durch Heimatfilme auf.

Lüthges Ehe mit der Schauspielerin Hanni Weiße wurde geschieden.

Filmographie

Drehbuchautor
  • 1919: Maria Magdalene
  • 1919: Seine Beichte
  • 1919: Die Okarina
  • 1920: Die lebende Fackel
  • 1920: Graf Sylvains Rache
  • 1920: Das Mädchen aus der Ackerstraße. 1. Teil. Ein Drama aus der Großstadt
  • 1920: Die Insel der Gezeichneten
  • 1920: Berlin W
  • 1920: Katharina die Große
  • 1920: Weltbrand
  • 1921: Die Flucht aus dem goldenen Kerker
  • 1921: Der Schatz der Azteken
  • 1921: Der vergiftete Strom
  • 1921: Die Insel der Verschollenen
  • 1922: Sturm und Drang
  • 1922: Vater und Sohn
  • 1922: Der schwarze Montag
  • 1922: Es leuchtet meine Liebe
  • 1922: Der Graf von Charolais
  • 1923: Tingeltangel
  • 1923: Sanssouci
  • 1923: Schicksalswende
  • 1923: Bob und Mary
  • 1923: Die letzte Sensation des Zirkus Farini
  • 1924: Ein Traum vom Glück
  • 1924: Das Haus am Meer
  • 1924: Mater dolorosa
  • 1925: Der Mann seiner Frau
  • 1926: Mikoschs letztes Abenteuer
  • 1926: Der Kavalier vom Wedding
  • 1926: Herbstmanöver
  • 1926: Die dritte Eskadron
  • 1926: Der Jüngling aus der Konfektion
  • 1926: In der Heimat, da gibt’s ein Wiedersehn!
  • 1927: Die Sporck’schen Jäger
  • 1927: Die heilige Lüge
  • 1927: Die Frau mit dem Weltrekord
  • 1927: Die Frau im Schrank
  • 1927: Die Bräutigame der Babette Bomberling
  • 1927: Moral
  • 1927: Die geheime Macht
  • 1927: Das Frauenhaus von Rio
  • 1927: Das gefährliche Alter
  • 1928: Die Geliebte seiner Hoheit
  • 1928: Der Ring der Bajadere
  • 1928: Die seltsame Nacht der Helga Wangen
  • 1928: Moderne Piraten
  • 1928: Die lustigen Vagabunden
  • 1928: Die Carmen von St. Pauli
  • 1928: Marquis d’Eon, der Spion der Pompadour
  • 1928: Kaczmarek
  • 1928: Saxophon-Susi
  • 1929: Waterloo
  • 1929: Der Zigeunerprimas
  • 1929: Das grüne Monokel
  • 1929: Ruhiges Heim mit Küchenbenutzung. Das Mädel von der Operette
  • 1929: Der Bund der Drei
  • 1929: Aufruhr im Junggesellenheim
  • 1930: Das Schicksal der Renate Langen
  • 1930: Der Walzerkönig
  • 1930: Drei Tage Mittelarrest
  • 1930: Mon coeur incognito
  • 1930: Eine Freundin so goldig wie du
  • 1931: Der Weg nach Rio
  • 1931: Seitensprünge
  • 1931: Der Storch streikt. Siegfried der Matrose
  • 1931: Die Nacht ohne Pause
  • 1931: Reserve hat Ruh
  • 1931: Um eine Nasenlänge
  • 1931: Der Schrecken der Garnison
  • 1931: Die Bräutigamswitwe
  • 1931: Dienst ist Dienst
  • 1932: Ehe mit beschränkter Haftung
  • 1932: Der schönste Mann im Staate
  • 1932: Der Frauendiplomat
  • 1932: Paprika [It.V.]
  • 1932: Annemarie, die Braut der Kompagnie
  • 1932: Moderne Mitgift
  • 1932: Paprika
  • 1933: Zwei gute Kameraden
  • 1933: Gipfelstürmer
  • 1933: Die Herren vom Maxim
  • 1933: Salon Dora Green
  • 1933: Des jungen Dessauers große Liebe
  • 1933: Hitlerjunge Quex
  • 1933: Das Tankmädel
  • 1933: Glückliche Reise
  • 1934: Konjunkturritter
  • 1934: Tambour battant
  • 1934: Fräulein Liselott
  • 1934: Princesse Czardas
  • 1934: Die Czardasfürstin
  • 1934: Die Sporck’schen Jäger
  • 1934: Besuch am Abend
  • 1935: Warum lügt Fräulein Käthe?
  • 1935: Les epoux célibataires
  • 1935: Mach’ mich glücklich
  • 1935: Das Einmaleins der Liebe
  • 1936: Engel mit kleinen Fehlern
  • 1936: Der verkannte Lebemann
  • 1936: Das Veilchen vom Potsdamer Platz
  • 1937: Und Du, mein Schatz, fährst mit
  • 1937: Fremdenheim Filoda
  • 1937: Abenteuer in Warschau
  • 1937: Sieben Ohrfeigen
  • 1937: Dyplomatyczna žona
  • 1937: Mädchen für alles
  • 1938: Das Ehesanatorium
  • 1939: Die Stimme aus dem Äther
  • 1939: Salonwagen E 417
  • 1939: Schneider Wibbel
  • 1940: Casanova heiratet
  • 1940: Die letzte Runde
  • 1943: Ich vertraue Dir meine Frau an
  • 1949: Nächte am Nil
  • 1949: Eine Nacht im Séparée
  • 1949: Um eine Nasenlänge
  • 1950: Schwarzwaldmädel
  • 1951: Die Csardasfürstin
  • 1951: Johannes und die 13 Schönheitsköniginnen
  • 1951: Grün ist die Heide
  • 1951: Schwarze Augen
  • 1952: Pension Schöller
  • 1952: Am Brunnen vor dem Tore
  • 1952: Der Fürst von Pappenheim
  • 1952: Der keusche Lebemann
  • 1952: Mikosch rückt ein
  • 1953: Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein
  • 1955: Drei Tage Mittelarrest
  • 1956: Meine Tante - Deine Tante
  • 1956: Zu Befehl, Frau Feldwebel!
  • 1956: Das Liebesleben des schönen Franz
  • 1957: Liebe, Jazz und Übermut
  • 1958: Liebe, Mädchen und Soldaten
Dialoge

Bücher und Aufsätze

  • Katharina die Große. Roman nach dem gleichnamigen Film, 1920
  • Finden Sie, daß Gretchen richtig erzogen wurde? Roman, 1943
  • Du schuldest mir noch eine Nacht. Roman, 1950
  • Als Stanley wiederkam. Roman, 1961

Literatur