Wittgenstein, Leo Volkhard Freiherr von
Leo Volkhard Freiherr von Wittgenstein (auch: Leo-Volkhard; 13. Juli 1913 in Posen; gefallen 22. Februar 1945 bei Bonn) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major im Generalstab des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- „Der am 13. Juli 1913 Geborene wurde am 1. April 1937 Leutnant im Infanterieregiment 96, wo er bei Kriegsbeginn als Adjutant des 2. Bataillons in Deutsch Krone eingesetzt war. Bei der Neubildung der 122. Infanteriedivision im November 1940 wurde Wittgenstein als Kompaniechef zum Infanterieregiment 410 versetzt. Der Oberleutnant zeichnete sich bei den Angriffskämpfen auf den äußeren Befestigungsgürtel von Leningrad besonders aus, so das er zu den ersten vier Soldaten der Division gehörte, die am 16. November 1941 das Deutsche Kreuz in Gold erhielten. Danach wurde Wittgenstein Adjutant seines Regiments und übernahm im Februar 1943 als Hauptmann das III. Bataillon. Für dessen Führung bei der Absetzbewegung aus dem Kessel von Demjansk wurde Wittgenstein am 6. Juni 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er starb als Major noch in den letzten Tagen des Krieges in vorderster Front.“[1]
Tod
Die Todesumstände von Major i. G. Freiherr von Wittgenstein sind unbekannt. Während manche Quellen berichten, er wäre bei der Reichsverteidigung an der Deutschen Westfront vor dem Feind geblieben, berichten andere, er verstarb bei einem Unfall auf einer Dienstreise bei Bonn, vermutlich während des Überquerens des Rheins. Ist es nicht unmöglich, daß er von der Kriegsfront hinweg kommandiert wurde, zu diesem Zeitpunkt fanden noch Lehrgänge und Truppenumbildungen statt, ggf. wurde er vom Stab der Division angefordert, aber die Schilderung, er wäre am 22. Februar 1945 bei Bonn (das am 8. und 9. März 1945 vor dem Feind kapitulierte) noch auf einer „Dienstreise“ gewesen, mutet unwahrscheinlich an. Wenn aber doch, und sein Unfalltod auch nur im geringsten mit Feindeinwirkung verbunden war, dann gilt auch hier nach dem Kriegsrecht der Gefallenenstatus.
Familie
Leo, der noch zwei ältere 1911 und 1912 geborene Schwestern hatte (Thea Waldtraut Julie Carola Frieda Freiin von Wittgenstein und Felicitas Freiin von Wittgenstein), war der Sohn von Wilhelm Freiherr von Wittgenstein ( 22. November 1880 in Fasanerie bei Laasphe, Kreis Siegen-Wittgenstein; 31. August 1944 in Kolberg) und seiner am 3. Mai 1909 in Leipzig geehelichten Frau Anna, geb. Griese (1881–1961).
Während des Weltkrieges heiratete Leo Volkhard Freiherr von Wittgenstein seine Verlobte Marga Kümmerle, im Oktober 1944 wurde Sohn Arved geboren, den er nie richtig kennenlernen würde.
Beförderungen
- 1. April 1937 Leutnant
- 1941 Oberleutnant
- 1943 Hauptmann
- 1944 Major im Generalstab
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Demjanskschild
- Deutsches Kreuz in Gold am 16. November 1941 als Oberleutnant und Kompaniechef im Infanterie-Regiment 410
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 6. April 1943 als Hauptmann und Kommandeur des III. Bataillons/Grenadier-Regiment 410