Deutsch Krone (Stadt)
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Pommern |
Landkreis: | Deutsch Krone |
Provinz: | Pommern |
Einwohner (1939): | 13.359 |
Koordinaten: | 53° 16′ N, 16° 28′ O |
Deutsch Krone befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Deutsch Krone ist eine deutsche Kleinstadt in Pommern.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Stadt liegt auf einem flachen Höhenzug, eingebettet in ein großes Buchenwaldgebiet. In der Nähe befinden sich der Radaunsee und der Schloßsee. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt ein beliebtes Ausflugsziel.
Durch Deutsch Krone führt die Reichsstraße R 1, die von Aachen über Potsdam und Berlin nach Königsberg und Eydtkuhnen führte.
Geschichte
Ältere Zeit
In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1249 wird ein Ort namens Cron erwähnt. Es handelt sich dabei um eine auf einer Halbinsel im Schloß-See gelegene Siedlung. In dem Vertrag wird der Ort dem Templerorden übereignet. Anfang des 14. Jahrhunderts sind die Askanier Eigentümer der Umgebung, Grenzland zwischen Pommern und Polen, später Neumark genannt.
Die gemeinsam regierenden Markgrafen Waldemar, Otto IV., Konrad und Johannes stellen am 23. April 1303 eine Urkunde aus, in der die Ritter von Schöningen und von Liebenthal mit der Gründung der Stadt „Arneskrone“ beauftragt werden. Es ist die Zeit der deutschen Ostsiedlung.
1307 wird die gerade gegründete Stadt an die Familie Liebenow verkauft. Danach gibt es immer wieder Streit mit Polen um das Kroner Land, und um des lieben Friedens willen verkauft es der brandenburgische Markgraf Otto der Faule 1368 an die Polen. Damit bleibt Krone für 404 Jahre bei Polen, doch sichert der polnische König der Stadt zu, daß ihr alle bei Gründung erteilten Rechte erhalten bleiben. Im 15. Jahrhundert leidet die Stadt unter den andauernden Kämpfen zwischen Polen und dem Deutschen Orden. 1407 wird Krone von Soldaten des Ordens eingeäschert und 1460 erobern Söldner des Ordens die Stadt und vertreiben den Statthalter Hans von Wedell.
Umkämpft ist auch die Einführung der Reformation. Zunächst führt Statthalter von Gorka 1535 die lutherische Lehre ein, die Polen wollen dies aber 1594 durch die Einsetzung eines katholischen Pfarrers wieder rückgängig machen. Sie scheitern an den überwiegend deutschen Bewohnern, die den rechtmäßigen Geistlichen wieder vertreiben.
Günstig für die Weiterentwicklung der Stadt wirkt sich die Verleihung der Marktrechte am 20. August 1577 durch den polnischen König Stephan aus. Zu dieser Zeit sind die meisten Einwohner Ackerbürger, die die nahe liegenden Ländereien bewirtschaften. Dies hat jedoch zur Folge, daß sich die Stadt nicht ausweiten kann. Neu ankommenden Siedlern bleibt daher nichts weiter übrig, sich weiter außerhalb niederzulassen. So entsteht ein neuer Ort, der 1590 unter dem Namen Neustadt ein eigenes Stadtrecht erhält. Erst als im Dreißigjährigen Krieg das Land Krone verwüstet und die wirtschaftliche Not zum Zusammenrücken nötigt, vereinigen sich mit dem Vertrag vom 6. Mai 1658 die beiden Städte.
Neuere Zeit
Als Folge der Ersten Polnischen Teilung wird das Kroner Land 1772 Preußen zugeschlagen. Da es bei Bromberg eine Ortschaft namens Polnisch Krone gibt, erhält die Stadt nun den offiziellen Namen Deutsch Krone. Mit der Bildung des Kreises Deutsch Krone erhält die Stadt dessen Verwaltungszentrum, hat aber nur 1.155 Einwohner. Nachdem 1665 bereits die Jesuiten eine Schule gegründet hatten, dürfen die evangelischen Bürger 1773 eine eigene Schule ins Leben rufen. Der erste eigene evangelische Pfarrer wird 1794 berufen, doch erst 1823 wird mit dem Bau der evangelischen Kirche begonnen. Zu dieser Zeit hat sich die Zahl der Einwohner auf 2.500 verdoppelt.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird die Stadt von mehreren großen Bränden und 1831 von einer Choleraepidemie heimgesucht. Doch machen sich auch Strukturfortschritte bemerkbar. 1828 war Deutsch Krone an die Fernstraße Berlin–Königsberg, die spätere Reichsstraße 1, angeschlossen worden und 1881 erreicht die Eisenbahn mit der Strecke Schneidemühl–Deutsch Krone die Stadt. Mit dem Bau weiterer Eisenbahnlinien entwickelt sich bis 1898 ein Eisenbahnknotenpunkt, der für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgt. Es entstehen Betriebe der Holz- und Metallverarbeitung und der landwirtschaftliche Handel verstärkt sich. Die Einwohnerzahl ist inzwischen auf 7.300 angestiegen.
Tiefgreifende Veränderung brachte der Erste Weltkrieg mit sich. Die Grenzen des durch das Versailler Diktat neu geschaffenen Polens sollen die Gebiete östlich von Deutsch Krone von Deutschland abtrennen. Erst durch Massenproteste der Bürger der betroffenen Städte wird der gesamte Landkreis neben acht anderen wieder dem Deutschen Reich zugeschlagen. Er wird in die neue preußische Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen eingegliedert und kommt mit deren Auflösung 1938 zur Provinz Pommern.
Die Grenzlage der Stadt bereitet der Wirtschaft erhebliche Schwierigkeiten. Durch die Umsiedelung der Bewohner aus den verlorenen Provinzen drängen etwa 3.000 in die Stadt. Erst in den 1920er Jahren entstehen mehrere Neubausiedlungen, in denen die Neuankömmlinge eine neue Heimat finden. Da die Stadt jetzt Grenzstadt ist, wird sie 1932 zur Festung erklärt; die Wehrmacht verlegt 1935 eine Artillerie-Abteilung in die Stadt. Die letzte deutsche Volkszählung ermittelt 1939 14.941 Einwohner.
Im Zuge des Zweiten Weltkrieges werden mehrere Lazarette eingerichtet bzw. neu gebaut und eine Marine-Ausbildungseinheit wird stationiert. 1944 müssen die arbeitsfähigen Bürger an der Verstärkung der so genannten Pommernstellung, einem System von Betonbunkern und Panzersperren, mitarbeiten. Im Januar 1945 werden die Einwohner von Deutsch Krone aufgefordert, die Stadt zu verlassen. Sie sollen in der 200 Kilometer westlich liegenden Stadt Demmin aufgenommen werden, die dem Ansturm jedoch nicht gewachsen ist, so daß viele der Flüchtlinge weiter nach Westen ziehen müssen. Am 12. Februar 1945 wird Deutsch Krone von der Roten Armee eingenommen.
Bekannte, in Deutsch Krone geborene Personen
- Edmund Löns (1880–1964), Forstmann und Kynologe
- Walter Mix (1917–2004), Ritterkreuzträger
- Günter Rossow (1913–1992), Bildhauer
- Friedrich-Carl von Steinkeller (1896–1981), Generalmajor und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Rudolph Wilde (1857–1910), Kommunalpolitiker
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