Ein Teufelskerl

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FILM

Ein Teufelskerl.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Ein Teufelskerl
Produktionsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 1935
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Mondial Internationale Filmindustrie AG
IMDb: deueng
Stab
Regie: Georg Jacoby
Musik: Willy Schmidt-Gentner
Kamera: Walter Robert Lach
Bauten: Julius von Borsody
Schnitt: Herbert B. Fredersdorf
Besetzung
Darsteller Rolle
Lizzi Holzschuh Jane Stanley
Viktor Staal Leutnant Ferry
Rudolf Carl Johnny, der Stallknecht
Franz Schafheitlin Stanleys Diener
Adele Sandrock Herzogin vor Norfolk
Fritz Odemar Jack Stanley
Lída Baarová Bessy Milton
Georg Alexander Oberst Halifax

Ein Teufelskerl ist ein deutscher Spielfilm von 1935 aus Österreich. Die Uraufführung fand am 20. September 1935 in Wien statt.

Weitere Titel

  • Leutnant Bobby, der Teufelskerl (Originaltitel (AT)
  • Ein Teufelskerl (Verleihtitel (DE)

Handlung

Quelle
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Das Viktoria-Regiment kommt nach London. Leutnant Ferry, bester Reiter des Offizierkorps, begeisterter Flieger, gelegentlich auch ein kecker Verseschmied, will seine jungverheiratete Lieblingsschwester Jane in Richmond überraschen. Umsomehr, als ein kleiner Stubenarrest wegen ein paar lustiger Verse über den Herrn Oberst ohnehin seine nächsten Tage zu umfloren droht. – Jedoch Jane ist zu einem Kostümfest in den Country-Club gefahren. Als Ferry ihren biederen Kutscher in Perücke und dem wallenden Schulterkragen der Dickenszeit vor sich sieht, beschließt auch er eine kleine Maskerade. An Stelle des Kutschers wird er Jane abholen, die Pferde ein bißchen galoppieren lassen, und wenn Jane Angst bekommt – dann wird er halten, vom Kutschbock springen, die Schwester mit derbem Bruderkuß begrüßen und sich an ihrem Staunen weiden ... Leider stört ein kleiner Zufall dies lustige Konzept. Beim Einsteigen verwechseln Jane und ihre Freundin Bessy Milton ihre Prunk-Kaleschen. Und als Ferry auf dem Kutschbock seine verwegene Jagd beendet und vor den Augen der heranstürmenden berittenen Polizisten seine vermeintliche Schwester umfaßt und abküßt, muß er, nach vollbrachter Tat, mit einigem Schrecken feststellen, daß er eine ihm völlig unbekannte Dame im Arme hält ... Eine höchst anziehende junge Dame, findet Ferry; ihre Empörung kleidet sie ganz ausgezeichnet. Mit der darauffolgenden Nacht auf dem Pritschenlager der Polizeiwache wäre ein von so schönen Lippen geraubter Kuß vielleicht nicht einmal zu teuer bezahlt, wenn nicht dahinter gerichtliche und disziplinarische Folgen drohen würden ...

Daheim hat Bessy ihrer würdevollen herzoglichen Tante ihr Abenteuer berichtet. Wenn Janes Kutscher sich mit seiner Herrin so gewagte Eigenmächtigkeiten erlauben zu können glaubt, ist das am Ende nicht ein kaum trügliches Zeichen dafür, daß zwischen Jane und ihrem Kutscher nicht alles ganz so ist, wie sich das gehört? Ein Abgrund scheint sich aufzutun. „Es ist Pflicht der englischen Gesellschaft, ihre Angehörigen vor jeder Entgleisung zu bewahren“, erklärt die Herzogin. Man muß diesen Kutscher schleunigst von Jane entfernen ... Auf der Polizeiwache ist Ferry am folgenden Morgen doch erleichtert, als er von der Herzogin hört, daß man von einer Strafverfolgung Abstand nehmen wolle, falls er einwillige, seine Stellung bei Frau Jane sofort aufzugeben. Er kann dafür bei Bessy Reitknecht werden ... Hatte es nicht mit einer übermütigen Maskerade begonnen? Mag sie nun weitergehen! Lächelnd nimmt Ferry an. Er wird die Welt mal aus der Reitknechtperspektive betrachten; und – was ihm wohl wichtiger ist – sehr viel in Bessys Nähe sein ... Ein nicht ganz alltäglicher Reitknecht, dieser „Tom“, nicht sehr respektvoll, manchmal sogar von einer frechen Keckheit, gegen die sich zu wehren Bessy ihre liebe Not hat, weil soviel charmanter Unbekümmertheit schwer beizukommen ist; und am allermeisten wohl, weil Bessy nicht verhindern kann, daß dieser unbeirrbar gutgelaunte junge Mann ihr immer mehr gefällt – viel mehr, als sie sich eingestehen möchte ...

Aber er ist auch wirklich kein alltäglicher Bursche. Wie er zum Beispiel „Pirat“ bändigt, diesen Hengst, mit dem bislang keiner fertig zu werden wußte, das ist schon eine Sache, die nicht nur jungen Damen imponieren kann. Und als er auch seine Fliegereigenschaften unter Beweis stellt, indem er die Amateurpilotin Bessy vor einem unausweichlichen Absturz bewahrt und rettet, ist es soweit, daß sich ihr Herz um die vermeintlichen Standesunterschiede nicht mehr kümmern will. Aufgewühlt, zweifelnd, nach einem Ausweg suchend, steht Bessy vor der verwirrenden Tatsache, daß sie ihren Diener liebt – ja, richtig gehend liebt, ihn und keinen anderen will sie. Sie weist endgültig die von der Herzogin eifrig begünstigte Werbung des chevaleresken Obersten Halifax ab. Sie scheut nicht mehr zurück vor dem unausbleiblichen gesellschaftlichen Spießrutenlauf; sie ist so weit, das Kreuz ihrer Liebe auf sich zu nehmen –

Worauf sich ihr enthüllt, daß ihr geliebter frecher Tom gar kein wirklicher Reitknecht ist. Sondern der Leutnant Ferry, dieser übermütige Teufelskerl, der die einmal lustig begonnene Maskerade ernstlich zu Ende geführt hat – vielleicht um zu erfahren, ob die Frau seiner schnellen Wahl auch wirklich imstande wäre, Wohlleben und Glanz von sich zu tun, wenn ihr Herz spricht. Nun, Bessy hat, nicht ohne Seelenkampf, diese Probe schließlich bestanden. Die englische Gesellschaft braucht diesmal keinen ihrer Angehörigen „vor Entgleisungen zu bewahren“, der Lebensabend dieser beiden ist all right.