Maisel, Ernst
Ernst Maisel ( 16. September 1896 in Landau in der Pfalz; 16. Dezember 1978 in Schönau am Königssee) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, er war zuletzt Generalleutnant, stellvertretender Chef des Heerespersonalamtes (HPA) und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Chronologischer Werdegang
- 4. Januar 1915 Kriegsfreiwilliger im Königlich Bayerischen 12. Feldartillerie-Regiment (FAR 12) der Bayerischen Armee
- 28. März 1915 ins Feld (Flandern)
- August 1915 Batterie-Offizier der 4. Batterie/FAR 12
- 1916 verwundet (Schlacht an der Somme)
- 28. Oktober 1916 in den Regimentsstab des FAR 12 kommandiert
- 25. Februar 1917 Adjutant der II. Abteilung/FAR 12
- 13. Dezember 1917 beim Königlich Bayerischen 1. Reserve-Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“
- 16. April 1918 erneut verwundet (Flandern )
- 6. Mai 1918 Adjutant der II. Abteilung/FAR 12
- 31. Dezember 1918 bei der II. Ersatz-Abteilung des 4. bayrischen Feldartillerie-Regiments
- 22. Januar 1919 Batterieführer beim 12. bayrischen Feldartillerie-Regiment
- 6. Februar 1919 Adjutant der II. Abteilung/FAR 12
- 27. Februar 1919 Adjutant des Feldartillerie-Regiments 12
- 7. April 1919 im Freikorps „von Epp“
- 13. April 1919 Zugführer in der 13. (Minenwerfer-)Kompanie des 21. (Bayerischen) Reichswehr-Artillerie-Regiments 21, Fürth
- 28. Oktober 1919 im Reichswehr-Artillerie-Regiment 23
- 1. Dezember 1919 Adjutant der I. Abteilung/Reichswehr-Artillerie-Regiment 23
- 1. Oktober 1920 im Reichswehr-Infanterie-Regiment 46
- 1. Januar 1921 im Infanterie-Regiment 21 (IR 21), Nürnberg
- 1. Januar 1927 Adjutant des II. Bataillons/IR 21
- 1. Februar 1931 Kompaniechef der 13. (MW)/IR 21
- 1. April 1933 Adjutant des Infanterie-Regiments 21
- 1. Oktober 1934 Adjutant des Infanterie-Regiments Nürnberg
- 1. Oktober 1935 Adjutant des Infanterie-Regiments 21
- 6. Oktober 1936 Adjutant der 15. Infanterie-Division, Frankfurt/Main
- 10. November 1938 Kommandeur des III./Infanterie-Regiment 104
- 10. April 1940 Führerreserve IX
- 1. Mai 1940 Adjutant des stellvertretenden Generalkommandos des IX. AK, Kassel
- 1. Mai 1941 Kommandeur des Infanterie-Regiments 42
- 25. September 1942 Führerreserve und Abteilungschef im Heerespersonalamt
- 15. Januar 1943 Amtsgruppenchef P2 HPA; die Amtsgruppe gliederte sich in drei Abteilungen:
- 1. Abteilung
- Weltanschauliche Erziehung
- Grundsätze der Erziehung und Ehrauffassung
- politische Angelegenheiten
- 2. Abteilung
- Ehren- und Gerichtsverfahren (Ehrenangelegenheiten)
- Persönliche Bearbeitung der Disziplinarangelegenheiten der Offiziere
- Ehren- und Gerichtsverfahren (Ehrenangelegenheiten)
- 3. Abteilung
- u. a. deutschblütige Abstammung, Beschwerden
- 1. Abteilung
- 15. Januar 1945 Stellvertretender Chef HPA als Nachfolger von Generalleutnant Viktor Linnarz, der seit dem 1. Oktober 1944 Stellvertreter war
- Chef des Heerespersonalamts und Chefadjutant der Wehrmacht beim Führer war seit dem 12. Oktober 1944 Generalleutnant Wilhelm Burgdorf, Nachfolger von Rudolf Schmundt
- 7. Mai 1945 in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im März 1947 entlassen wurde
Erwin Rommel
Gemeinsam mit Hitlers Chefadjutant Wilhelm Burgdorf soll er Generalfeldmarschall Erwin Rommel im Oktober 1944 das „Ultimatum“ des Führers überbracht haben.
Ritterkreuzverleihungen
Ernst Maisel war mit Wirkung vom 28. April 1945 von der Präsidialkanzlei autorisiert worden, Ritterkreuze zu verleihen. Dies tat Maisel auch, indem er am 30. April 1945 rechtswirksam 33 Ritterkreuze verlieh, 29 Vorschläge lehnte er ab, vier wurden zurückgestellt. Danach enden die Verleihungen. Hintergrund dafür war, daß Generalleutnant Maisel nach dem Bekanntwerden von Hitlers Tod am 1. Mai 1945 der Möglichkeit einer späteren Unterzeichnung beraubt worden war. Zudem ging das Verleihungsrecht für das Ritterkreuz mit dem 1. Mai 1945 auf das neue Staatsoberhaupt Karl Dönitz über.
Familie
Beförderungen
- 4. Januar 1915 Kriegsfreiwilliger
- 23. März 1915 Unteroffizier
- 12. Juni 1915 Vizewachtmeister
- 26. Juli 1915 Fahnenjunker
- 23. August 1915 Fähnrich
- 25. August 1915 Leutnant (Patent vom 11. Mai 1914)
- vereinzelte Quellen geben Leutnant der Reserve an
- 1. Juli 1922 Rangdienstalter (RDA) vom 1. Februar 1916 erhalten
- 1. April 1925 Oberleutnant
- 1. April 1932 Hauptmann
- 1. April 1936 Major
- 1. August 1939 Oberstleutnant
- 1. Oktober 1941 ggf. 17. Dezember 1941 Oberst (mit RDA vom 1. März 1941)
- 1. Juni 1943 Generalmajor
- 1. Oktober 1944 Generalleutnant
Hauptmann Maisel heiratete am 15. August 1935 seine Verlobte Liselotte Barth. Sie ruhen gemeinsam auf dem Bergfriedhof in Schönau am Königssee; Endgrablage: Feld 5, Abteilung B, Reihe 1, Grab 3.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- II. Klasse am 6. April 1916
- I. Klasse am 30. Juli 1918
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz am 23. Mai 1918
- Bayerischer Militärverdienstorden, IV. Klasse mit Krone und Schwertern am 3. März 1919
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Deutsches Schutzwall-Ehrenzeichen
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber am 1. August 1941
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber am 24. September 1942
- Ehrenblattspange des Heeres am 6. November 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 6. April 1942 als Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments 42/46. Infanterie-Division