Marlen, Trude
Trude Marlen ( 7. November 1912 in Graz als Gertrude „Trude“ Marlen Posch; 9. Juni 2005 in Wien) war eine deutsche Schauspielerin aus Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Trude Marlen war ein Kind der Steiermark. Sie wurde am 7. November 1912 in Graz als Tochter eines Gutsbesitzers geboren. Schon als Kind arrangierte sie, zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Cecilia Brantley, private Theatervorstellungen, ganz aus innerem Drang heraus. Ihr Vater wollte von der Theaterbegeisterung seiner Tochter nichts wissen. Sie mußte nach der Schulzeit die Handelsakademie besuchen, was sie mit mäßiger Freude tat. Ganz bei der Sache war sie aber beim Klavier- und Sprachenunterricht.[1]
Schließlich setzte sie beim Vater doch durch, daß er ihr erlaubte, Schauspiel- und richtigen Tanzunterricht zu nehmen. Trude Marlen nahm privaten Schauspielunterricht bei Lori Weiser in Graz.
Ihr Vater dachte, die Theaterschwärmerei würde sich legen. Als Trude Marlen aber einen Vertrag bekam, der sie an das Stadttheater verpflichtete, setzte er auf diesen Vertrag seine Unterschrift als väterliche Einwilligung. In Graz spielte Trude Marlen muntere Liebhaberinnen, dann folgte ein Engagement am Deutschen Theater in Brüun. Der ersehnte Sprung nach Berlin gelang, im Theater des Westens spielte und sang die junge Grazerin in „Junger Wein“. Dort sah sie der Regisseur Dr. Artur Robison, dem das unverbildete, echte Talent der schönen jungen Darstellerin auffiel. Die Proben vor Kamera und Mikrophon fielen günstig aus, und so hatte Trude Marten 1933 ihr Leinwanddebüt als Partnerin von Willy Fritsch in „Des jungen Dessauers große Liebe“.
Trude Marlen drehte bis in die 40er Jahre hinein zumeist leichte Unterhaltungsfilme, bei denen oft Willi Forst ihr Partner war. Während des Zweiten Weltkrieges wurden ihre Filmrollen rarer, und sie verlagerte den Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens wieder mehr auf das Theater. Von 1941 bis 1945 gehörte sie dem Ensemble des renommierten Burgtheaters in Wien an.
Auch nach Kriegsende spielte sie vorwiegend Theater. So gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Kleinen Komödie in Wien, an der sie in den 70er und 80er Jahren eine umfangreiche Tätigkeit entfaltete. Daneben gab sie zahlreiche Gastspiele mit Tourneebühnen. Im Film trat sie hingegen zwar nur noch sporadisch, dafür bis ins hohe Alter hinein in Erscheinung. So spielte sie 2001 neben Leon Askin in der Produktion „Ene mene muh und tot bist du“. Für beide Altstars war dies der letzte Filmauftritt.
Trude Marlen war die Witwe des 1967 verstorbenen Schauspielkollegen Wolf Albach-Retty. Sie starb am 9. Juni 2005 im Alter von 92 Jahren in Wien und wurde wie ihre Schwester auf dem Wiener Zentralfriedhof im Grab ihres Gatten beigesetzt.
Filmographie
- 1933: Des jungen Dessauers große Liebe
- 1934: Die Liebe siegt
- 1934: Spiel mit dem Feuer
- 1935: Ehestreik
- 1935: Der Favorit der Kaiserin
- 1936: Die klugen Frauen
- 1936: Der verkannte Lebemann
- 1936: Schabernack
- 1936: Hummel – Hummel
- 1936: Romanze
- 1937: Meine Frau, die Perle
- 1937: Sherlock Holmes und die graue Dame
- 1937: Die Frau des Anderen
- 1937: Meine Frau, die Perle
- 1939: Opernball
- 1939: Paradies der Junggesellen
- 1939: Ich bin Sebastian Ott
- 1940: Operette
- 1943: Fahrt ins Abenteuer
- 1943: Die beiden Schwestern
- 1947: Wer küßt wen?
- 1951: Wenn eine Wienerin Walzer tanzt
- 1952: Abenteuer in Wien
- 1953: Ich und meine Frau
- 1956: Ein tolles Hotel
- 1959: Die gute Sieben
- 1967: Heubodengeflüster
- 1971: Der Goldmacher (Serie Der Kurier der Kaiserin)
- 1988: Borderline
- 2001: Ene mene muh und tot bist du
Theatrographie (Auswahl)
- 1938: Parkstraße 13 (Deutsches Volkstheater Wien)[2]