Browne, Maximilian Ulysses von
Maximilian Ulysses Freiherr von Browne, seit 1716 Reichsgraf von Browne, Freiherr von Camus und Mountany ( 23. Oktober 1705 in Basel; gefallen 26. Juni 1757 in Prag), war ein deutscher Feldmarschall irischer Herkunft in Diensten der Kaiserlichen Armee.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Von Browne galt als einer der militärischen Gegenspieler Friedrichs des Großen, von dem er dann jedoch im Siebenjährigen Krieg in der Schlacht bei Lobositz knapp geschlagen wurde. Seine Truppen wurden aufgehalten, so daß der rechtzeitige Entsatz des kursächsischen Heeres bei Pirna nicht mehr erfolgen konnte.
- „B., in raschem Aufstieg Infanterieoberst und Generalfeldwachtmeister (1735) geworden, bewährte sich in Kaiser Karls VI. letzten, unglücklichen Feldzügen in Italien und gegen die Türken, zuletzt als Feldmarschalleutnant. Bei Ausbruch des 1. Schlesischen Krieges kommandierte er in Schlesien, leitete den Rückzug nach Mähren gegenüber Friedrich d. Großen, übernahm eine vergebliche militärpolitische Mission nach Dresden und wurde in der unglücklichen Schlacht bei Mollwitz (1741) verwundet. Sein Angriffsgeist widersprach der Vorsicht seiner Vorgesetzten, doch erst 1745 konnte B. zur Erringung des Friedens von Füssen und zur Sicherung der Krönung Kaiser Franz' I. Entscheidendes beitragen. Wechselnde Kämpfe in Italien und Südfrankreich folgten bis zur Beendigung des österreichischen Erbfolgekrieges (1748). Auch beim Ausbruch des Siebenjährigen Krieges erreichte der Stoß Friedrichs II. gegen die Erblande zuerst B., der inzwischen zum Feldmarschall erhoben (1753), damals das Generalkommando in Böhmen innehatte. Seine Führung in den Abwehrschlachten von Lobositz/Elbe (1.10.1756) und bei Prag (6.5.1757) konnte zwar nicht mehr Sachsen entsetzen und den Feldherrnruhm des Preußenkönigs vermindern, aber durch die zweimalige Hemmung des feindlichen Aufmarsches die militärische Selbstbehauptung der theresianischen Monarchie einleiten.“[1]
Tod
Der Reichsgraf des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation Maximilian Ulysses von Browne starb drei Wochen nach seiner in der Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757 erlittenen schweren Verwundung.
Familie
Seine Eltern waren Ulysses Freiherr von Browne ( 24. August 1659; September 1731) und Annabella, geb. Fitzgerald, Tochter des James Fitzgerald de Balinard und der Anna Porter de Porterstowne. Sein Vater war ein kaiserlicher Oberst der Reiterei, der 1690 nach dem Aufstand der Jakobiten aus Irland geflohen war. 1716 wurde Ulysses, schon zuvor zum Freiherrn ernannt, in den erblichen Reichsgrafenstand erhoben, somit auch sein Sohn. Maximilians Onkel war der kurpfälzische Offizier und spätere Feldmarschall in kaiserlich-russischen Diensten Georg von Browne (durch Joseph II. 1779 ebenfalls in den Reichsgrafenstand erhoben). Seine Schwester Barbara ( 1700 in Limerick; 16. September 1751 in Mantua) war mit Generalfeldwachtmeister Francis Patrick Freiherr von O'Neillan ( 4. Oktober 1671 in Dysert; 3. Oktober 1734 in Mantua) verheiratet, der ebenfalls in der Kaiserlichen Armee diente.
Ehe
Von Browne heiratete 1726 seine verlobte Marie Philippine von Martinitz ( 1705), Tochter von Georg Adam von Martinitz, Vizekönig von Neapel, und der Maria Gräfin von Sternberg. Zu ihren Söhnen zählen der kaiserliche Feldmarschalleutnant Philipp ( 2. Juni 1727; 19. Dezember 1803), der 1777 die Gräfin Anna Maria von Sztaray heiratete, und Josef Ulysses ( 1728; 13. Oktober 1758), der als kaiserlicher Generalmajor in der Schlacht bei Hochkirch fiel.
Literatur
- Biographie in: Biographien K.K. Heerführer und Generale (1888), S. 45ff. (PDF-Datei)
- Zuverläßige Lebens-Beschreibung Ulyßes Maximilian des Heil. Röm. Reichs Grafen von Browne (1757) (PDF-Datei)
Fußnoten
- Geboren 1705
- Gestorben 1757
- Deutscher Feldmarschall
- Freiherr
- Reichsgraf
- Kaiserlicher General (Heiliges Römisches Reich)
- Militärperson (österreichische Habsburger)
- Person im Österreichischen Erbfolgekrieg (Österreich)
- Person in den Schlesischen Kriegen (Österreich)
- Person im Siebenjährigen Krieg (Österreich)
- Träger des Weißen Adlerordens
- Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (Österreich) (18. Jahrhundert)