Meitzel, Helmut

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Helmut Meitzel (Lebensrune.png 24. April 1920 in Wabern bei Fritzlar, Hessen; Todesrune.png 9. Juli 2004 in Bad Wildungen, Hessen)[1] war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major und Ritterkreuzträger des Heeres im Zweiten Weltkrieg sowie Oberst der neu gegründeten Bundeswehr.

Leben

Geboren am 24. April 1920 in Hessen, meldete sich Helmut Meitzel am Tag nach seinem Schulabschluß mit gerade mal 18 Jahren zur Wehrmacht. 1939 schon Unteroffizier, diente er bei Kriegsbeginn als Gruppenführer im Infanterie-Regiment (mot.) 15.

Zweiter Weltkrieg

Helmut Meitzel am Tag der Ritterkreuzverleihungszeremonie an der Front

Für besondere Tapferkeit während des Polenfeldzuges bereits mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet, wurde der 20jährige aufgrund der gezeigten Leistungen und vorausschauender Vorgesetzter zur Offiziersausbildung ausgewählt; Meitzel kehrte nach Besuch der Kriegsschule Döberitz im Frühsommer 1940 als Leutnant zur Truppe zurück. Hier übernahm der Hesse einen Zug seines alten Bataillons.

Als die 29. (mot.) Infanterie-Division, zu dessen vielversprechendsten Offizieren sich der junge Mann bald zählen durfte, während des Blitzkrieges gegen die Westmächte außerordentlich erfolgreich war, erhielt der damalige Divisionskommandeur Generalmajor Willibald von Langermann bereits das Ritterkreuz verliehen. Während der entschlußkräftige Regimentskommandeur des 15., Oberst Wessel, ebenfalls bereits den hohen Halsorden bekommen hatte, konnte sich Leutnant Meitzel über das Eiserne Kreuz 1. Klasse freuen. Die als „Falken“-Division bekannte 29. ID (mot.) hatte bei Stonne, Sedan, an der Marne und um Belfort immer wieder die alliierten Linien durchbrochen, Panzerverbände unterstützt oder Feindverbände zur Aufgabe gezwungen.

Nach einer längeren Garnisonszeit 1941 nach Rußland transportiert, überstand Leutnant Meitzel als Zugführer im Juli zwei Verwundungen, während die Division bei Zelwa, an der Stalin-Linie, vor Smolensk und im Desna-Bogen erneut großen Waffenruhm erntete. Als im Winter 1941 vor Moskau gekämpft wurde, litten die tapferen Grenadiere des 15. nicht nur unter den mörderischen Temperaturen, sondern auch unter dem nicht zu brechenden Abwehrwillen der Roten Armee. Die erst 76. Eichenlaubverleihung an ihren Chef Oberst Wessel unterstrich erneut die großen Erfolge des Regiments.

Helmut Meitzel während der Ritterkreuzverleihungszeremonie

Während den Frühjahrsgefechten im Mittelabschnitt zum Oberleutnant befördert, kommandierte Helmut Meitzel in Folge die 8. (MG)-Kompanie und wurde trotz seines Alters von erst 22 Jahren einer der erfahrensten Kämpfer des Regiments. Im Sommer 1942 erneut zur Offensive angetreten, kämpfte sich die 29. Infanterie-Division (mot.) durch die Ukraine bis an den Donbogen vor.

Im August zum Sturm gegen Stalingrad angetreten, eroberten die deutschen Truppen zwar in härtesten Kämpfen den Großteil der Stadt, wurden Ende November jedoch durch eine überraschend gut vorbereitete Gegenoffensive entlang der Flanken erschüttert und schließlich eingekesselt. Obwohl 17 kampfkräftige Divisionen sich innerhalb des Kessels befanden und im Winter eine eigens aufgestellte Panzerarmee einen Entsatzversuch unternahm, sollte die eingekesselte 6. Armee und dem Eichenlaubträger Generaloberst Paulus diese Probe nicht bestehen.

Während wochenlanger Kämpfe, die an Heftigkeit und Entschlossenheit nicht zu überbieten waren, erlitten beide Seiten sowie die ins Chaos mit hineingezogene Bevölkerung der Stadt schreckliche Verluste. Im Südteil des Kessels eingesetzt, schrumpfte die einst so stolze „Falken“-Division unter den Schlägen der Roten Armee immer weiter zusammen. Oberleutnant Meitzel führte seine ausgelaugten Männer mit immer schlechterer Ausrüstung und bald ohne Unterstützung schwerer Waffen in Dutzende Abwehrschlachten, ehe er am 10. Januar 1943 durch einen Unterschenkeldurchschuß schwer verwundet wurde. Nachdem er im Kessel mindestens 30 Nahkampftage überstanden hatte – zuletzt als Führer der einzigen noch einsatzfähigen Kampfgruppe des Regiments – hatte der junge Oberleutnant das Glück, mit einer der letzten Transportmaschinen aus der Hölle von Stalingrad ausgeflogen zu werden. Behindert durch Schnee und Eis, angegriffen von Jagdmaschinen und Flak und gepeinigt von den erlebten Szenen auf dem völlig überfüllten Flugfeld, hatten Flugzeugführer der Luftwaffe in monatelangen Einsätzen Tausende Verwundete gerettet.

Helmut Meitzel, Oberst der Bundeswehr.jpg

Nachdem sich Oberleutnant Meitzel von seinen Wunden erholt hatte, erhielt er im Frühjahr 1943 den Befehl, sich bei der gerade in Neuaufstellung befindlichen „Falken“-Division zu melden. Hier an die Spitze der Stabskompanie seines alten Regiments gestellt, erhielt die nun als 29. Panzer-Grenadier-Division geführte Einheit im Sommer 1943 ihre Feuertaufe.

Unter dem Kommando des erfahrenen Generalmajors Walter Fries traf die Division in Sizilien ein und kämpfte hier gegen die zuvor unter dem berühmten VS-General George Patton gelandeten VS-Truppen. Während der harten Abwehreinsätze bei Palermo und Messina sammelte Meitzel an der Spitze seiner Landser erneut 20 Nahkampftage und erhielt am 29. September 1943 als erst 4. Soldat der Wehrmacht die Nahkampfspange in Gold verliehen. Mit ungefähr 75 Nahkampftagen sollte der kampfgegerbte Kompaniechef einer der am häufigsten derart eingesetzten Soldaten werden. Nach dem Rückzug auf das italienische Festland in Kalabrien durch britische Truppen zurückgedrängt, konnten die Grenadiere der Division zusammen mit einigen Elite-Einheiten der Italienfront bei Salerno erneut zeigen, welch Abwehrerfolge denkbar sind. Obwohl mehrere Divisionen der VS-Armee an der italienischen Südwestküste gelandet waren und von Schiffs-, Boden- und „geflügelter“ Artillerie unterstützt wurden, schafften es die zum Gegenangriff angetretenen deutschen Truppen beinahe, die Invasion zum Scheitern zu bringen. Erst nach heftigen Gefechten um Altavilla und Albanelle mußten die Landser der Übermacht weichen.

Für Meitzel und seine treuen Männer folgten Dauereinsätze beim berühmten Monte Cassino sowie dem amerikanischen Landekopf von Anzio-Nettuno. Während Generalleutnant Fries stellvertretend für seine tapfere Division das Eichenlaub erhielt, wurde auch Hauptmann Meitzel mit Auszeichnungen geehrt. Inzwischen Kommandeur des II. Bataillons, erhielt der erfahrene Frontkämpfer eine Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres, wurde ins Ehrenblatt des Heeres eingetragen, trug bereits das Deutsche Kreuz in Gold und wurde namentlich im Wehrmachtbericht genannt. Sein bewährter Regimentskommandeur Oberst Max Ulich erhielt das Ritterkreuz.

Nach Abwehrgefechten südlich von Rom während der Schlacht von Florenz zum bereits achten Mal verwundet – zuletzt durch Splitter im Gesicht und im Oberschenkel – konnte Meitzel mit seinem Bataillon derart erfolgreich alliierte Angriffe zurückschlagen, daß er von Generalleutnant Walter Fries mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde. Daraufhin mit erst knapp 24 Jahren vorgezogen zum Major befördert, hatte Helmut Meitzel diesen Dienstgrad als einer der jüngsten Offiziere des millionenstarken Heeres inne. Nur wenig später vertraute ihm sein erfahrener Divisionskommandeur dann auch noch die Führung des Panzer-Grenadier-Regiments 71 an. Im Oktober 1944 mit einem Fronteinsatzverbot belegt, erhielt Meitzel seine Versetzung nach Deutschland, wo er Lehrgruppenleiter an einer Panzertruppenschule nahe Brünn wurde. Hier erlebte der Offizier das Kriegsende.

Nachkriegszeit

Nach verschiedensten Betätigungsfeldern – eine Pelztierzucht, Arbeiten als Vertreter sowie das Betreiben einer kleinen Pension – konnte Meitzel 1956 endlich wieder eine Uniform anziehen. Aufgrund hervorragender Eignung in die neuen Streitkräfte aufgenommen, diente Meitzel u. a. im Stab der Panzergrenadierbrigade 4, ehe er 1965 als Oberstleutnant Stabschef der 11. Panzergrenadierdivision wurde. Später in einer hohen Position in der Führungsakademie der Bundeswehr eingesetzt, leitete Oberst Meitzel die erste Planspielgruppe der Streitkräfte und beendete seine militärische Laufbahn 1979 als Kommandeur der Schule für Feldjäger und Stabsdienste in Sonthofen.

Sein ältester Sohn trat später ebenfalls in die Bundeswehr ein und beendete seine militärische Laufbahn als Oberstleutnant der Fernmeldetruppe. Dessen Bruder war Fähnrich d. R. der Fallschirmtruppe.

Beförderungen

  • 1. Juli 1943 Hauptmann

Auszeichnungen

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Major Meitzel, HelmutDas-Ritterkreuz.de
  2. Die Wehrmachtberichte 1939–1945, Band 3, 1. Januar 1944 bis 9. Mai 1945, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1985, S. 12, ISBN 3-423-05944-3
  3. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas, Friedburg 2000, S. 252, ISBN 3-7909-0284-5
  4. Aufgestellt mit Befehl vom 1. März 1943 als Ersatz für das in Stalingrad vernichtete Infanterie-Regiment 15 durch die Umbenennung des Grenadier-Regiments 148. Das Regiment wurde zudem mit den aus dem Kessel von Stalingrad entkommenen Resten des alten Regiments gefüllt. Das Regiment verlegte im Juni 1943 mit der neuen 29. Infanterie-Division in den Raum Bari nach Süditalien. Von hier aus kam es Mitte Juli nach Sizilien und wurde dort gegen die gelandeten alliierten Truppen eingesetzt. Das Regiment nahm an den schweren Kämpfen auf Sizilien und später in Kalabrien teil. Danach stand es bei Salerno und um Paestum im Kampf. Ende September 1943 wurde es in Folge schwerster Verluste aus der Front gezogen. Das Regiment kämpfte 1944 bei Monte Cassino, Anzio-Nettuno, Aprilia, in der Gotenstellung in Mittelitalien und ab August an der Adriaküste. Hier stand es bei Rimini, verteidigte Florenz und im Februar 1945 den Monte Belvedere in den Apenninen. Der alliierte Großangriff zerschlug im April 1945 auch das Grenadier-Regiment 15, dessen Reste sich dann über die Piave nach Belluno zurückzog. Dort beendete das Regiment den Krieg.