Meyendorff aus dem Hause Üxküll, Georg von

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Generalleutnant Freiherr von Meyendorff

Georg Otto Wilhelm Freiherr von Meyendorff aus dem Hause Üxküll (Lebensrune.png 26. Dezember 1794 auf Ocht, Gouvernement Estland; Todesrune.png 25. Oktober 1879 in Sankt Petersburg) war ein baltendeutscher Offizier der Kaiserlich Russischen Armee, zuletzt General der Kavallerie sowie Generaladjutant des Kaisers und Präsident des Evangelisch-Lutherischen General-Konsistorium mit Sitz in Sankt Petersburg. Seit 1845 war er Ehrenmitglied der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde zu Riga sowie Mitglied der Ordenskomitees und Besitzer von Kegel und Kumna (Estland).

Werdegang

General der Kavallerie Freiherr von Meyendorff
Luther-Denkmal in Kegel, gestiftet 1862 von General der Kavallerie Georg von Meyendorff
  • 1809 Eintritt in die Quartiermeister-Abteilung der Kaiserlichen Suite (militärisches Gefolge) der Kaiserlich-Russischen Armee
  • 27. Januar 1812 Fähnrich
  • 1812 Teilnahme an der Abwehr des Rußlandfeldzugs Napoleons
    • in der Schlacht von Borodino schwer verwundet
  • 1813 Teilnahme am Befreiungskrieg
  • 1814 Leutnant
  • 1823 Oberst der Garde zu Pferde
  • 1825 bis 1832 Kommandeur des Kürassier-Regiments „Prinz Albrecht von Preußen
  • 1830/1831 Niederschlagung des polnischen Aufstands bei der Leichten Garde-Kavallerie-Division
    • in der Schlacht bei Grochów am 25. Februar 1831 bzw. beim Sturm auf Praga (Warschau) am 26. Februar 1831 unternahm er verwegene Kavallerie-Angriffe, wofür er zum Flügeladjutanten ernannt wurde.
  • Sommer 1831 Generalmajor
  • 1833 zur Kaiserlichen Suite versetzt
  • 1833 Kommandeur der Garde zu Pferde
  • 1837 Dirigent des Hofstalls beim Eignen Palais des Kaisers (Hofstallmeister)
  • 1842 Generaladjutant
  • 1843 Generalleutnant
  • 1845 bis 1879 Präsident des Evangelisch-Lutherischen General-Konsistorium
    • Damit war er der leitende nicht-geistliche Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland. Seine Amtsführung fiel in eine Periode verstärkter Deutschfeindlichkeit im Baltikum und wurde in den letzten Jahren durch sein hohes Alter erschwert.
  • 1856 General der Kavallerie
    • Oberstallmeister und Chef des Hofstallamts
  • 1856 bis 1859 Vorsitzender des Komitees des Reichsgestütswesens
  • 1862 Ehrenoberst beim Dragoner-Regiment „Prinz Albrecht von Preußen“ (Litthauisches) Nr. 1 der Preußischen Armee
  • 1862 stiftete er das Denkmal für Martin Luther in Kegel. Die 6 Meter hohe Statue des Bildhauers Peter Clodt von Jürgensburg sollte eigentlich auf dem Domplatz in Reval aufgestellt werden, was aber am Widerstand der germanophoben russischen Behörden scheiterte. Von Meyendorff ließ sie dann auf eigenem Grund und Boden errichten. 1949, vier Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, zerstörten die sowjetischen Kommunisten das Denkmal.

Familie

Georg stammte aus dem in Estland begüterten Zweig des baltendeutschen Adelsgeschlechts von Meyendorff und war der älteste Sohn des kaiserlich-russischen Majors und Mannrichters Berend Friedrich Reinhold Freiherr vom Meyendorff (1762–1836) und seiner Frau Anna Brigitta (1770–1841), geb. Freiin von Stackelberg (1770–1841). Er hatte sechs Geschwister, wobei eine Schwester sehr jung verstarb. Die übrigen waren:

  • Kasimir Friedrich (1795–1854), Garde-Hauptmann ∞ 1824 Anna Wilhelmine Julie Freiin von Stackelberg (1803–1875)
  • Anna Luise Auguste (1797–1877) ∞ 1818 Otto Freiherr von Wolff (Todesrune.png 1838)
  • Luise Charlotte (Lebensrune.png 1800)
  • Robert Alexander (1802–1872) ∞ 1826 Emilie Maria Katharina von Richter, Erbin auf Ramsau und Sellin (1805–1852), Tochter des Generalmajors Leonhard von Richter auf Ramsau (Todesrune.png 1823)
  • Peter Paul Konrad (1817–1890), Garde-Leutnant ∞ 1844 Katharina Juliane Freiin von der Pahlen (1825–1847), Tochter von Carl Magnus Freiherr von der Pahlen (1779–1863), General der Kavallerie sowie von 1830 bis 1845 Generalgouverneur der baltischen Provinzen und Militärgouverneur von Riga.

Ehe

Generalmajor von Meyendorff heiratete am 26. Januar 1836 Olga, geb. von Briscorn (Todesrune.png 1856), der Witwe des Generalleutnants, Generaladjutanten des Kaisers und Gouverneurs von Kiew Jakob Potemkin (1781–1831). Aus der Ehe sind sieben Kinder entsprossen:[1]

  • Nikolai (1835–1906), Generalleutnant und Kommandeur der 13. Kavallerie-Division, 1902 als General der Kavallerie verabschiedet ∞ 1864 Alexandra Protassow (1842–1922)
  • Bogdan Theophil (1838–1918), General der Kavallerie und Generaladjutant des Kaisers, 1896 bis 1905 Kommandierender General des I. Armee-Korps ∞ 1877 Helena Gräfin Schuwalow (1857–1943), Hofdame und Tochter des General der Infanterie und Diplomaten Paul Graf Schuwalow (1830–1908) sowie Generalgouverneur und Chef des Militärbezirks in Warschau und ab dem 14. Mai 1896 Mitglied im Staatsrat des Russischen Reichs.
    • ihre erstgeborene Tochter Olga (Lebensrune.png 4. Januar 1878), Hoffräulein, dann Hofdame, wurde 1917 von den Bolschewisten ermordet. Insgesamt hatte das Paar 14 Kinder.
  • Konrad (1840–1913), Wirklicher Staatsrat ∞ 1873 Natalie Stupin
  • Olga (1841–1902)
  • Fedor (1842–1911), Generalmajor und Kommandant des Kaiserlichen Hauptquartiers 1898–1902, 1902 Ehrenvormund, 1905 Generalleutnant; ∞ 1867 Maria Gräfin Ollsufjew, Tochter des Oberhofmeisters Wassili
    • das Paar hatte neun Kinder, Tochter Anna (Lebensrune.png 7. September 1871) war Schwester des Roten Kreuzes und ist am 17. März 1916 als solche auf dem Lazarettschiff „Portugal“ im Schwarzen Meer gefallen, als das Schiff von einem deutschen U-Boot versenkt wurde.
  • Elisabeth (Lebensrune.png 20. September 1843), Hoffräulein ∞ 1873 Michael Zographo
  • Alexander (1848–1907), Generalmajor und Kommandeur des Kaiserlichen Konvois, 1906 Generalleutnant und Generaladjutant des Kaisers ∞ 1872 Vera Fürstin Wassiltschikow (Lebensrune.png 1847)
    • 1869 im Militärdienst, 1870 Fähnrich im Garde-Regiment zu Pferde, seit 1880 als Rittmeister Eskadronchef im genannten Regiment.

Auszeichnung (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Reise von Orenburg nach Buchara im Jahre 1820, 1826

Fußnoten