Nagel, Walter (1901–1943)
Walter Nagel ( 1. Juni 1901 in Dortmund-Wellinghofen; gefallen 29. Juni 1943 bei Malzewo-Trubschewsk südwestlich von Moskau) war ein deutscher Freikorpskämpfer, Soldat der Reichswehr, promovierter Bergbauingenieur, Grubensteiger, Politiker und Kriegsfreiwilliger der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- 1901 als Sohn eines Lehrers in Dortmund geboren.
- 1919 Abitur
- 15. März 1919 bis zum 17. Mai 1920 Freikorpskämpfer beim Grenzschutz Ost
- 1920 Übernahme in die Vorläufige Reichswehr
- Studium Bergkunde an den Bergakademien in Clausthal (bis 1925) und Freiberg in Sachsen
- 1926 Prüfung zum Bergingenieur (Diplomingenieur)
- 1. März 1927 bis 31. Dezember 1927 Grubensteiger in der Zeche Arenberg-Fortsetzung
- bis 30. Juni 1930 Kokereiassistent in der Prosper II
- bis 13. Dezember 1932 Grubensteiger auf Schacht Prosper III
- 1928 bis 1930 wohnhaft in Essen
- 1. September 1930 Eintritt Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP-Nr.: 316.086)
- Februar 1931 Ortsgruppenbetriebswart in Bottrop
- bis Juli 1931 Gaubetriebszellenobmann im Gau Westfalen-Nord
- Mai 1933 Ernennung zum Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront im Bezirk Westfalen
- Von März 1933 bis August 1934 Abgeordneter der NSDAP im deutschen Reichstag, Wahlkreis 17 (Westfalen Nord)
- Mandat am 3. August 1934, am selben Tag wie Gauleiter Wilhelm Karpenstein, für ungültig erklärt
- Gefallen als Gefreiter des Heeres an der Kriegsfront im Osten
Ausschluß aus der NSDAP
Dr.-Ing. Nagel fungierte von Juli 1931 bis April 1934 als Landesobmann der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation (NSBO) für das nördliche Westfalen und wurde im Mai 1933 als Gauleiter der DAF für Westfalen eingesetzt. Als solcher hatte er sich noch im selben Monat zum kommissarischen Vorsitzenden des „Bildungsverbandes der Deutschen Buchdrucker“ ernannt und setzte Otto Jamrowski, Direktor des Zentralverlags der DAF, zum kommissarischen Leiter der Büchergilde „Gutenberg“ ein. Im April 1934 wurde er auf Betreiben von Robert Ley wegen „parteischädigenden Verhaltens“ amtsenthoben (angeblich 140.000 Reichsmark Fehlbetrag in der Kasse) und im August 1934 aus der NSDAP ausgeschlossen. In einem anschließenden Strafverfahren wurde Nagel zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.
Mitgliedschaften
- 1921 Mitglied der Burschenschaft „Arminia Dresden“
- Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation
- Mitglied des Reichstages
Bildergalerie
Literatur
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934