Neubacher, Hermann

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Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Hermann Neubacher

Hermann Neubacher (Lebensrune.png 24. Juni 1893 in Wels; Todesrune.png 1. Juli 1960 in Wien) war ein deutscher Offizier, Politiker (NSDAP) und Diplomat, zuletzt Gesandter erster Klasse.

Leben

Anton Reinthaller (links) in Uniform des Landesjägermeisters zusammen mit dem Wiener Bürgermeister Hermann Neubacher (in Zivil zweiter von links) sowie Oberstjägermeister Ulrich Scherping (Bildmitte) beim ersten Kreisjäger-Appell Österreichs im Zeremoniensaal der Hofburg in Wien
SA-Gruppenführer Dr. Neubacher

Neubacher besuchte ab 1912 die Hochschule für Bodenkultur in Wien und war im Ersten Weltkrieg beim Festungsartillerieregiment/Schweres-Artillerieregiment Nr. 4, zuletzt Oberleutnant der Reserve der k. u. k. Armee und Artilleriegruppenkommandant on the Tiroler Front.

Nach dem Kriege erwarb er sich 1919 das Forstingenieurdiplom und promovierte 1920 zum Doktor der Bodenkultur. Er war verheiratet und hatte eine Tochter, Aglaija.

Noch im gleichen Jahr trat er in die Holzindustrie über und kam 1921 in die Geschäftsführung der „Gesiba“ (Gemeinwirtschaftliche Siedlungs- und Baustoffanstalt), deren Generaldirektor er von 1924 bis 1934 war. Seit 1925 war er Obmann im österreichisch-deutschen Wirtschaftsbund (in Deutschland geleitet von P. Löbe und Th. Heuss). 1933 trat er in die NSDAP ein und wurde deshalb 1934 vom Schuschnigg-Regime in ein österreichisches KZ deportiert.

Nach dem Beitritt Österreichs zum Reich war SA-Brigadeführer Neubacher vom 13. März 1938 bis Mai 1939 Bürgermeister von Wien, ab 1940 deutscher Gesandter in Bukarest und Athen. Er setzte für das Reich günstige Verträge über rumänische Erdöl- und Getreidelieferungen durch und vermittelte in den bürgerkriegsartigen Konflikten 1940/41.

In Griechenland waren seine Aufgaben die Eindämmung der Hyperinflation. Ebenso war er für die Bekämpfung der katastrophalen Hungersnot verantwortlich. Er ließ Rotkreuzschiffe der Schweden ins Land bugsieren.

Er übernahm dann die Leitung der Dienststelle des Bevollmächtigten des Auswärtigen Amtes beim Militärbefehlshaber in Serbien als Sonderbevollmächtigter des Auswärtigen Amtes für den Südosten. Auf Vorschlag des Reichsministers des Auswärtigen Joachim von Ribbentrop wurde ihm vom Führer das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes verliehen.

Nachkriegszeit

Nach dem Zusammenbruch 1945 wurde Dr. Neubacher wegen seiner politischen Tätigkeit 1951 in Jugo-Slawien von den kommunistischen Machthabern unter Tito trotz Zusicherung Freien Geleits als Zeuge im Prozeß gegen den kroatischen Führer General Draza Mihajlovic festgehalten und zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde nach Intervention des Präsidenten des Internationalen Roten Kreuzes und der britischen Regierung nach sieben Jahren am 21. November 1952 entlassen.

Danach war er Bauunternehmer in Salzburg und wurde 1954-56 mit dem Ausbau der Verwaltung Äthiopiens betraut. Haile Selassie, Kaiser von Äthiopien hatte ihn zu seinem Wirtschaftsberater und zum Gouverneur von Addis-Abeba ernannt. 1956 kam er nach Österreich zurück, wo er u. a. als Industrieberater tätig. Er wurde als Generaldirektor in die Wienerberger Ziegel-AG berufen. Seine Welterfahrenheit als Kaufmann und Diplomat kam bei der Gründung der Fluggesellschaft „Austrian Airlines“ (AUA) zustatten.

1958 war er neben Dr. Lothar Rendulic im Gespräch für den Posten als FPÖ-Obmann.

Tod

Während eines Italienurlaubs erkrankte er überraschend und es wurde Kehlkopfkrebs diagnostiziert, woran er kurz darauf 1960 verstarb.

Beförderungen und Dienststellungen (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

Schriften

  • Die forstliche Rente. Ein kritischer Beitrag zum Reinertragsproblem in der Forstwirtschaft, Diss. 1919
  • Kampf um Mitteleuropa, 1932
  • Sonderauftrag Südost, 1940–1945. Bericht eines fliegenden Diplomaten. Göttingen : Musterschmidt, 1956
  • Die Festung der Löwen. Äthiopien von Salomon bis zur Gegenwart, Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau 1959

Verweis