Trotha, Otto Hermann von

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Otto Hermann von Trotha (Lebensrune.png 8. Dezember 1842 auf Gut Gänsefurth, Fürstentum Anhalt; Todesrune.png 19. Januar 1910 in Charlottenburg bei Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und Veteran dreier Kriege, zuletzt Generalleutnant sowie Direktor des Verlages des Deutschen Ordens-Almanachs.

Werdegang

Werdegang
  • 6. November 1862 Avantageur (Fahnenjunker)
    • Eintritt in das 3. Garde-Grenadier-Regiment „Königin Elisabeth“
  • 8. Juli 1863 Fähnrich
  • 14. März 1864 Sekondeleutnant
  • 24. November 1870 Premierleutnant
    • 18.12.1870 Führer der 2. Kompanie des 3. Garde-Grenadier-Regiments „Königin Elisabeth“ (Rangliste 1870–1871)
    • Führer der 3. Kompanie des 3. Garde-Grenadier-Regiments „Königin Elisabeth“ (Rangliste 1872)
    • 1.5.1873 bis 30.4.1874 kommandiert zum Großen Generalstab (Rangliste 1873)
    • Adjutant des 3. Garde-Grenadier-Regiments „Königin Elisabeth“ (Rangliste 1874)
    • in der 2. Kompanie des 3. Garde-Grenadier-Regiments „Königin Elisabeth“ (Rangliste 1875)
    • Adjutant des 3. Garde-Grenadier-Regiments „Königin Elisabeth“ (Rangliste 1876–1877)
    • in der 2. Kompanie des 3. Garde-Grenadier-Regiments „Königin Elisabeth“ (Rangliste 1878)
    • in der 10. Kompanie des 3. Garde-Grenadier-Regiments „Königin Elisabeth“ (Rangliste 1879)
  • 25. Mai 1876 Hauptmann ohne Patent (18. April 1878 Patent vom 18. Mai 1874 erhalten)
    • 18. April 1878 Chef der 2. Kompanie/I. Bataillon/3. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 71 in Sondershausen (Rangliste 1879)
  • 12. Juni 1886 Major (überzählig)
    • im Stab des 3. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 71 (Rangliste 1887)
    • 15.2.1887 Kommandeur der Unteroffizier-Schule in Weißenfels à la suite des 3. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 71
    • 20.9.1890 Kommandeur des I. Bataillons des Magdeburgischen Füsilier-Regiments Nr. 36 in Halle an der Saale
  • 22. August 1891 Oberstleutnant
    • etatmäßiger Stabsoffizier des 2. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 32
  • 16. Juni 1894 Oberst
    • Kommandeur des 3. Oberschlesischen Infanterie-Regiments Nr. 62 (Rangliste 1895)
    • 5.9.1897 mit der stellvertretenden Führung der 8. Infanterie-Brigade in Cosel, Oberschlesien beauftragt
    • 10.9.1897 mit der Führung der 8. Infanterie-Brigade beauftragt
  • 18. November 1897 Generalmajor
    • 18.11.1897 bis 20.11.1900 Kommandeur der 8. Infanterie-Brigade
    • 20.11.1900 Kommandant von Breslau (sein Nachfolger wurde Generalleutnant von Wallenberg)
  • 18. Mai 1901 Charakter als Generalleutnant
    • 15.9.1905 mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt
Clausewitz-Denkmal in Breslau.jpg

Clausewitz-Denkmal in Breslau

Hauptartikel: Clausewitz-Denkmal Breslau
Ausgaben für das Denkmal

1905 unterschrieb Generalleutnant von Trotha, der schon im Sommer 1904 die Bildung eines Denkmal-Komitees veranlaßte, den Aufruf zur Errichtung des Clausewitz-Denkmals. Hier ein Auszug:

„Mit Scharnhorst, Grolmann, Boyen arbeitete Carl von Clausewitz in hervorragender Weise an Preußens Wiedergeburt nach seinem jähen Zusammenbruch im Jahre 1806. Die Unsterblichkeit aber hat er sich gesichert durch sein nachgelassenes unübertroffenes Werk ‚Vom Kriege‘, dessen Studium nicht nur noch heute für jeden strebenden Offizier unerläßlich, sondern auch für den Laien ein hoher Genuß ist. So sind die Verdienste des Generals von Clausewitz anerkannt und unbestritten, aber es fehlt noch immer an einem äußeren Zeichen, durch welches die Armee ihrem großen Lehrer ihren Dank zum Ausdruck gebracht hätte. Jetzt bietet sich Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen!“

Weitere Unterzeichner waren u. a.:

Einweihung

Am Sonntag, den 9. September 1906, wurde das Denkmal eigeweiht:

„Vor mehr als zwei Jahren war es, als der damalige Kommandant von Breslau von Trotha die Bildung eines Komitees veranlaßte mit der Aufgabe, dem verdienten General von Clausewitz in Breslau ein Denkmal zu setzen. In reichem Maße strömten die Gaben, so daß nicht nur an dem Geburtshause des großen Kriegsphilosophen in Burg bei Magdeburg und an seinem Sterbehause in Breslau (Heilige Geiststraße 13) Gedenktafeln angebracht werden, sondern ihm auch ein würdiges Denkmal in Breslau gesetzt werden konnte. Dieses Denkmal wurde am Sonntagmittag enthüllt. Schon bald nach 11 Uhr füllten sich die Zuschauertribünen; die Bürgersteige waren schon lange vorher mit einer Mauer von Menschen besetzt. Für den Kaiser war ein Pavillon errichtet, in dessen Nähe sich der Stab des Generalkommandos, Vertreter der Familie von Clausewitz, das Offizierskorps des Feldartillerie-Regiments ‚von Clausewitz‘ u. a. aufstellten. Ferner nahmen Aufstellung eine Ehrenkompanie vom Grenadier-Regiment Nr. 11 sowie eine Ehrenbatterie vom Feldartillerie-Regiment von Clausewitz.
Um 12 1/2 Uhr erschien, jubelnd begrüßt, der Kaiser, schritt die Front der Truppen ab und betrat dann das Kaiserzelt, um das sich die Prinzensöhne, der Erbprinz von Sachsen- Meiningen und die anderen Fürstlichkeiten, ferner Generalfeldmarschall von Hahnke, Generalfeldmarschall Graf Haeseler, Generalfeldmarschall von Goßler, Chef des Generalstabes von Moltke gruppierten. In der Rechten den Interimsmarschallstab, die Linke am Degen, hörte nun der Kaiser stehend die treffliche Rede des Generals von Woyrsch an, der darin die Bedeutung und Tüchtigkeit des vor 75 Jahren in Breslau zur Ruhe bestatteten Generals von Clausewitz ins rechte Licht setzte, die Entstehung des Denkmals schilderte, dem Kaiser für das dem Denkmal erzeigte Interesse und für sein Erscheinen bei der Enthüllungsfeier dankte und diesen Dank in ein dreifaches ‚Hurra‘ auf den Monarchen ausklingen ließ. Während die Truppen präsentierten und das Spiel rührten, fiel die Hülle des Denkmals, das der Kaiser eingehend in Augenschein nahm und darauf wohl eine halbe Stunde mit den Vertretern der Familie von Clausewitz, dem sächsischen Kriegsminister, dem bayrischen Generalstabchef, dem Platzmajor von Schmeling, dem Architekten Zahn und dem Gartendirektor Richter konferierte. Von dem Herzog von Connaught sowie von Seiten des preußischen und sächsischen Generalstabes, des bayerischen und württembergischen Offizierskorps, des dritten Armeekorps und der Stadt Breslau wurden Kränze an dem Denkmal niedergelegt. Mit dem Parademarsch der Ehrenkompanie wurden die Feierlichkeiten beendet.“

Familie

Otto Ernst von Trotha mit Gemahlin Charlotte Wilhelmine Bernhardine, die Eltern von Otto Hermann

Otto Hermann war der Sohn von Otto Ernst von Trotha[1] (1804–1878) und dessen Frau Charlotte Wilhelmine Bernhardine, geb. von Kerssenbrock aus dem Hause Helmsdorf (1804–1882). Er hatte mindestens sechs Geschwister,[2] sein ältester Bruder war Thilo Lebrecht von Trotha (1837–1904), Major a. D., Ehrenritter des Johanniter-Ordens, herzoglich anhaltinischer Kammerherr und Erbe des Gutes Gänsefurth[3] nach dem Tode des Vaters, war mit Mary Henriette Dorothea, geb. Lomax. verheiratet. Sein Bruder Klaus Wolfgang von Trotha (1840–1888) wanderte in die USA aus und verstarb in Greeley, Weld, Colorado, wo er eine Zuckerrübenplantage besaß, die von Wolgadeutschen bearbeitet wurde. Er hatte eine Deutsche geheiratet und hatte acht deutsche Kinder, sieben Söhne und Tochter Charlotte Ottonie. Die Gebrüder Trotha erlangten nach dem frühen Tod des Vaters als Zuckerrübenpflanzer eine gewisse Berühmtheit, auch außerhalb Colorados. Sein jüngerer Bruder Clamor Friedrich Wilhelm (1848–1900),[4] verheiratet mit Helene, geb. Bohtz (vier Kinder), war zuletzt Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments „Graf Barfuß“ (4. Westfälisches) Nr. 17, der kurz vor seiner Beförderung zum Generalmajor verstarb.

Ehe

Am 24. Juli 1875 heiratete von Trotha auf Gut Simkau (Kreis Schwetz, Provinz Westpreußen) seine Verlobte Wilhelmine „Minna“ Gottliebe von Holtzendorff (Lebensrune.png 23. September 1847 auf Simkau; Todesrune.png 5. April 1922 in Blankenburg am Harz). Aus der Ehe sind fünf Kinder entsprossen:

  • Elisabeth Charlotte Bertha Karoline Bernhardine (Lebensrune.png 16. August 1876 in Spandau)
  • Edith Anna Helene Wilhelmine (Lebensrune.png 18. September 1877 in Spandau)
  • Otto-Ernst (Lebensrune.png 16. Dezember 1878 in Sondershausen)[5]
  • Gebhard Rudolf Albrecht Waldemar (Lebensrune.png 1. November 1881 in Sondershausen)
  • Hans-Dietrich (Lebensrune.png 7. Mai 1885 in Sondershausen)

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Fußnoten

  1. Otto Ernst von Trotha (Vater)
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser (1901), S. 810 811
  3. Außer der Landwirtschaft und dem Kalksteinbruch mit seinen verarbeitenden Anlagen betrieb er in den Wirtschaftsgebäuden des Herrenhauses, dem sogenannten Schloß, eine Konservenfabrik, in der 140 Arbeiter beschäftigt waren, beutete eine Mineralquelle aus und richtete eigens dazu eine Fabrik „kohlensauren Wassers“ ein, die ihr Erzeugnis als „Gänsefurther Schloßbrunnen“ in den Handel brachte und die wie der Steinbruch, der Kalkofen und die „Zementmühle“ durch ein Anschlußgleis mit der Eisenbahn und dem überregionalen Verkehrsnetz verbunden waren.
  4. Clamor Friedrich Wilhelm VON TROTHA (Bruder)
  5. Otto-Ernst von Trotha (Sohn)