PRISM
Das Programm mit dem Code-Namen PRISM wurde 2007 von den USA etabliert und im Laufe der Zeit massiv ausgeweitet. Ziel ist es, den kompletten Datenverkehr des Weltnetzes aufzuzeichnen und auszuspionieren. Im Jahre 2013 verriet der NSA-Mitarbeiter Edward Snowden, der bis 2009 auch für die CIA tätig war, einige Details darüber:
- „Sie haben keine Ahnung, was alles möglich ist. […] Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, die so etwas macht“[1]
Der „Guardian“ berichtete auch von einem System der NSA, das einen Überblick über die weltweit gesammelten elektronischen Informationen gebe. Es heiße „Boundless Informant“ (etwa: grenzenloser Informant) und zeige unter anderem an, wie sich die Daten auf einzelne Länder verteilen.[2]
Die Groß-BRD ist hier Zielobjekt der Wirtschaftsspionage. Das Projekt PRISM Break hilft dabei, sich gegen die Massenüberwachung zu wehren.
Inhaltsverzeichnis
Globale Überwachung
Die Abkürzung PRISM steht für „Planning Tool for Resource Integration, Synchronization and Management“ (etwa Planungswerkzeug für Quellenintegration, -synchronisierung und -management). Nach den von Edward Snowden dem „Guardian“ übergebenen Dokumenten, erlaubt oder organisiert PRISM den Zugriff auf Daten der Nutzer großer (meist jüdischer) Weltnetzfirmen wie Microsoft, Google und Facebook. Die VS-Dienste können damit verdachtsunabhängig große Mengen Nutzerdaten abgreifen. Die gespeicherten Daten werden dann mit Filterbegriffen genauer durchsucht.
Teilnehmer am Programm
- Microsoft: 11. September 2007
- Yahoo: 12. März 2008
- Google: 14. Januar 2009
- Facebook: 3. Juni 2009
- Paltalk: 7. Dezember 2009
- You Tube: 12. März 2008
- Skype: 6. Februar 2011
- AOL: 31. März 2011
- Apple: Oktober 2012[3]
Brisanz
Durch diese Abhöraktionen betroffen sind dabei keineswegs nur E-Post Nutzer mit z. B. „onlinebanking“, sondern prinzipiell Jeder der in einer E-Post auch nur erwähnt wird, wie in Gesundheitsberichten von Ärzten, des Steuerberaters, etc.
Zitate
- „Ich werde unsere Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden mit den nötigen Mitteln ausstatten, um Terroristen aufzuspüren und auszuschalten, ohne daß dabei unsere Verfassung oder unsere Freiheit verletzt wird. Es werden also keine US-Amerikaner mehr illegal abgehört und bespitzelt, die nicht eines Verbrechens verdächtigt werden. So etwas gehört nicht zu uns“, sagte Barack Obama im Jahr 2007.
- „Alptraum à la Hollywood“ — Justizminsterin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) nach Aufdeckung der Spionage, Juni 2013
- „Allianz der Fünf Augen“ ... „Die fünf angelsächsischen Länder Großbritannien, USA, Australien, Neuseeland und Kanada pflegen seit dem zweiten Weltkrieg eine enge nachrichtendienstliche Zusammenarbeit, die offenbar vollkommen außer Kontrolle geraten ist“ — Jakob Augstein nennt die Angreifer[4]
- Daten Ausforschung durch US-Geheimdienste:[5] „Das Internet ist für uns alle Neuland. Und es ermöglicht auch Feinden und Gegnern unserer demokratischen Grundordnung natürlich, mit völlig neuen Möglichkeiten und völlig neuen Herangehensweisen unsere Art zu Leben in Gefahr zu bringen. Und deshalb schätzen wir die Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten von Amerika in den Fragen der Sicherheit. Aber ich habe auch deutlich gemacht, daß natürlich bei allen Notwendigkeiten von Informationsgewinnung das Thema der Verhältnismäßigkeit immer ein wichtiges Thema ist. Unsere freiheitlichen Grundordnungen leben davon, daß Menschen sich sicher fühlen können. Und deshalb ist die Frage der Balance, die Frage der Verhältnismäßigkeit etwas, was wir weiter miteinander besprechen werden, wo wir einen offenen Informationsaustausch vereinbart haben.“ — Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Aufdeckung der Spionage, beim Obama-Besuch in Berlin, 19. Juni 2013
Siehe auch
- Utah Data Center
- ECHELON
- Tempora: das britische Spähprogramm des Government Communications Headquarters (GCHQ)
- Spionage in der BRD
Verweise
- Weltnetzseite und Flugblatt – Schutzmaßnahmen gegen Überwachung
- tagesanzeiger.ch: Snowden: CIA lockte Genfer Banker in die Falle
- tagesanzeiger.ch: NSA-Informant angewidert von Arbeit in Genf