Pauls, Rolf Friedemann

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Rolf Friedemann Pauls.jpg

Rolf Friedemann Pauls (Lebensrune.png 26. August 1915 in Eckartsberge, Kreis Deutsch Krone/Westpreußen; Todesrune.png 4. Mai 2002 in Bonn) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalstabsoffizier als Major i. G. sowie Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg und promovierter Rechtswissenschaftler sowie Diplomat, u. a. erster Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel (1965–1968), später Botschafter in Washington (VSA), Peking (China) und bei der NATO.

Werdegang

Rolf Friedemann Pauls wurde 1915 in Eckartsberga als Sohn eines evangelischen Geistlichen geboren. Nachdem er 1934 am Domgymnasium in Naumburg das Abitur gemacht hatte, wurde er Berufsoffizier bei der Infanterie der Reichswehr, die 1935 zur Wehrmacht wurde.

Zweiter Weltkrieg

Aufgrund einer schweren Verwundung, die Pauls als Kompaniechef an der Ostfront in Rußland erlitt, verlor er den linken Arm. Pauls war 1942 dem Militärattaché in der Deutschen Botschaft in Ankara unter Franz von Papen in der Hauptstadt der Türkei Ankara zugeteilt (wie auch Konrad Freiherr von Wangenheim) und absolvierte anschließend eine Generalstabsausbildung.

Konrad Adenauer mit Rolf Friedemann Pauls (2. v. l.) und Oskar Schindler, 1966. Zwischen Pauls und Schindler erkennt man Kulturattaché Dr. jur. Jörg von Uthmann.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft begann Pauls 1946 ein Studium der Rechtswissenschaft, das er mit einer Promotion über Das Regierungssystem des Bonner Grundgesetzes im Jahr 1949 abschloß. Bevor Pauls begann, als Diplomat im diplomatischen Dienst tätig zu werden, hatte er im Bundeskanzleramt, bei der Verbindungsstelle zur Alliierten Hohen Kommission sowie als persönlicher Referent von Staatssekretär Walter Hallstein und als Vizekonsul in Luxemburg gearbeitet.

Major i. G a. D. Dr. jur. Rolf Friedemann Pauls im Dienst der Diplomatie

Speidels Anschuldigungen

Pauls hatte im Krieg wiederholt unter Hans Speidel gedient, zunächst als Ordonnanz-, später als Generalstabsoffizier. Als Konrad Adenauer im Dezember 1948 einen Sicherheitsberater mit militärischen Kenntnissen suchte, wandte er sich an Ministerialdirigent Herbert Blankenhorn. Der wiederum holte sich bei Dr. Pauls Rat, der im Bundeskanzleramt im Sekretariat des Parlamentarischen Rates und bei der Verbindungsstelle zur Alliierten Hohen Kommission arbeitete und brachte gegenüber Blankenhorn den Namen von Generalleutnant a. D. Dr. Hans Speidel ins Spiel.

„Botschaftern im Ausland wird es nur selten als Verdienst angerechnet, wenn sie sich unauffällig im Hintergrund halten, denn das Klappern gehört zum diplomatischen Handwerk. Der Stander am Dienstwagen, ein guter Koch, ein origineller Party-Stil – das alles gehört dazu und ist nützlich. Unser Mann in Israel aber, Botschafter Rolf Friedemann Pauls, hält es lieber anders. Er weiß: Je weniger man in Israel über ihn spricht, desto besser. Je bescheidener er auftritt, desto erfolgreicher wird er sein. Seine Stärke liegt in seiner Zurückhaltung. Wenn er mit seinem Dienstwagen durch die Straßen von Tel Aviv fährt, läßt er den Stander mit dem Bundesadler im Sheraton-Hotel zurück, das ihm und seinen Botschaftsangehörigen als Domizil dient. Pauls hatte einen schweren Start, als er im vergangenen August den schwierigsten und gefährlichsten Posten der deutschen Diplomatie übernahm. Aufgebrachte israelische Demonstranten warfen Steine und Flaschen und schwangen Transparente mit Aufschriften wie ‚Pauls raus!‘ oder ‚Wir wollen ein Israel – frei von Deutschen!‘ Später sagte Pauls in einem Interview mit der ‚Jerusalem Post‘: ‚Steine, Flaschen und Transparente sind nicht gerade die richtige Art, einen neuen Botschafter zu begrüßen. Ich hätte für eine ruhige Demonstration und echte Gefühle volles Verständnis gehabt. Dieses Verständnis fehlt mir für Leute, die ehrliche Gefühle für bestimmte politische Zwecke mobilisieren wollen.‘“[1]

Lange nach dem Krieg bezichtigte ihn Speidel, er hätte vom Putschversuch am 20. Juli 1944 zumindest gewußt, der kriegsversehrte Familienvater (zwei Söhne) Major i. G a. D. Dr. jur. Pauls bestritt dies stets.

Israel

Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel wurde 1965 von Teilen der israelischen Gesellschaft abgelehnt, und der Amtsantritt Pauls’ am 19. August 1965 wurde von heftigen Gegendemonstrationen gewalttätiger Juden begleitet – derselben Juden, die ohne den kleinsten Widerstand Millionen und später Milliarden deutscher Steuergelder an „Wiedergutmachung“ ohne Kritik oder Protest gefordert und angenommen haben.

„Rolf Friedemann Pauls übergibt dem israelischen Präsidenten Salman Schasar sein Beglaubigungsschreiben. Vor dem Amtssitz des Präsidenten demonstrieren zu der Zeit 1500 Jugendliche mit Parolen wie ‚Nazis raus‘ oder ‚You are unwelcome‘ gegen den deutschen Botschafter. Es fliegen auch Steine, die Polizei muß verhindern, daß die Demonstranten eine Absperrung durchbrechen. Ihnen erscheint Pauls, der während des Zweiten Weltkriegs Berufsoffizier war, als untragbar.“[2]

Familie

Pauls war zweimal verheiratet und hatte zwei Söhne.

Zitat

  • „Die Juden kennen den deutschen Antisemitismus. Er ist ihnen kaum weniger unangenehm als der deutsche Philosemitismus. Ich glaube, die Juden wollen uns endlich mal die Mitte gewinnen sehen.“

Auszeichnungen (Auszug)

Veröffentlichungen

  • Bonner Grundgesetz und politische Form. Verfassungsrechtliche Betrachtungen unter Berücksichtigung von Materialien und Eindrücken aus den Verhandlungen des Parlamentarischen Rates. Dissertation, Universität Hamburg, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät, 17. Januar 1951
  • Die atlantische Allianz: Zukunftsaufgaben, Möglichkeiten, Gefährdungen. Bachem, Köln 1982, ISBN 3-7616-0662-1
  • Rettet uns die Rüstungspolitik? Sicherheit am Ende eines unsicheren Jahrhunderts. Fromm, Osnabrück 1982, ISBN 3-7201-5152-2; 2. Auflage, Edition Interfrom, Zürich 1983
  • Deutschlands Standort in der Welt. Beobachtungen eines Botschafters. Seewald, Stuttgart und Herford 1984, ISBN 3-512-00693-0
  • Adenauer und die Soldaten, in: „Vom kalten Krieg zur deutschen Einheit“, 1995

Fußnoten