Pentalon und seine Söhne (Schiller-Theater, 1939)
Theaterdaten | |
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Originaltitel: | Pentalon und seine Söhne |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Spielzeit: | 1939 |
Premiere: | 4. Oktober 1939 |
Bühne: | Schiller-Theater |
Sprache: | Deutsch |
Spielgemeinschaft | |
Intendant: | Heinrich George |
Regie: | Walter Felsenstein |
Vorlage: | Paul Ernst |
Musikleitung: | Helmut Frank |
Ausstattung: | Josef Fenneker |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Walther Suessenguth | Signor Pantalon, Staatsanwalt |
Maria Krahn | Signora Pantalon, Gattin |
Wolfgang Lukschy | Der junge Pantalon, Assesor |
Gerda Maria Terno | Aurelia, Schauspielerin, dessen Geliebte |
Ernst Legal | Marchese, früher Schauspieler, jetzt Rentier |
Gisela Uhlen | Lavina, dessen Tochter |
Pentalon und seine Söhne ist ein Lustspiel von Paul Ernst, das unter der Regie von Walter Felsenstein am Schiller-Theater aufgeführt wurde.
Paul Ernsts Lustspiel um Pantalon und seine ungleichen Söhnen von 1916 gehörte zu den graziösen und leichtesten Dramen des sonst so ernsthaften Autors.
Handlung
Der Titelheld des Stückes ist der alte Pantalon, ein ehrsam zugeknöpfter Staatsanwalt der Republik Venedig, der unter dem Pantoffel seiner Gattin steht. Zwei Seelen wohnen in seiner Brust!
Die eine, halb schon abgestorben, liebt das schöne, die andere sucht im nützlichen ihr Heil. Bevor er zum bemoosten Duckmäuser ergraute, liebte er eine schöne Komödiantin, Isabella, aus deren Armen er in seine bürgerliche Ehe floh. Das Schicksal wollte, daß die beiden Frauen zur gleichen Stunde ihm zwei Söhne schenkten: Lelio und den jungen Pantalon, die sich, wie Zwillingsbrüder, zum Verwechseln gleichen.
Der Sohn der schönen Isabella wurde, wie seine Mutter, freier Komödiant, der Sohn der rechtmäßigen Gattin nüchterner Assessor, der den korrekten Pfaden des bekehrten Vaters folgt. So pflanzen sich die feindlichen Prinzipien des Nützlichen und Schönen in seinem recht- und unrechtmäßigen Sohne fort: ein Zwiespalt, der nun nach zwei Seiten hin vertieft und ins Burlesk-Dramatische verwickelt wird:
Der junge Pantalon, ein zopfiger Pedant, verliebt sich gleichwohl wiederum in eine Komödiantin, in Aureli. Da aber eine Ehe mit der armen Schönen assessoral unvorteilhaft erscheint, hält er zugleich das Eisen einer reichen Braut im Feuer. Sie heißt Lavinia und ist die Tochter eines lebenslustigen Marchese, der seinen früheren Beruf als Komödiant mit dem bequemeren des Renders vertauschte. – Bis dahin scheint die Liebeskarriere des Assessors die Ehelaufbahn des Papas genau zu wiederholen. Doch diesmal sind die Vorzeichen vertauscht. Denn während die bescheiden fröhliche Aurelia dem hausbackenen Glücksverlangen des Assessors anspruchslos entgegenkommt, hält ihn die phantasievoll launische Lavinia für einen faden Bissen, nach dem sie wenig Appetit verspürt.
So steht es in dem Hause Pantalon, als unversehens – mitten in dem Karneval – der Wildfang Lelio und seine Mutter Isabella als Komödianten nach Venedig kommen. Man kann sich denken, welche unabsehbaren Verwirrungen aus dem Zusammenprall der echten und unechten Sippe Pantalons entstehen müssen, zumal sie im verfänglichsten Milieu, auf einem Maskenball, einander in die Hände laufen! Denn nicht nur, daß die Larve und das Maskenkleid die kuriosesten Verwechslungen fördern, wird die Unkennbarkeit der Hauptfiguren dadurch bis ins Groteske zugespitzt, daß Lelio und der junge Pantalon sich wie ein Ei dem anderen ähnlich sehen. Da aber diese Ähnlichkeit nur eine äußerliche, doch der Charakter beider Doppelgänger ganz verschieden ist, sind Vater, Mutter, Braut und Freundin stets der spaßhaftesten Verwunderung, Verblüffung und Enttäuschung preisgegeben, wenn ihnen der pedantische Assessor plötzlich als liebestrunkener Schwärmer gegenübertritt, um alsbald wiederum in seine altbackene Nüchternheit zurückzufallen. Hierdurch entsteht ein tolles Gaukelspiel, in das Aurelia und Lavinia, die beiden Bräute des Assessors, sich mit dem doppelgängerischen Lelio verstricken.
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