Priester

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Ein Priester[1] bezeichnet im allgemeinen eine Person, die erwerbsmäßig als Verwalter eines religiösen Kultus' auftritt, gottesdienerische Handlungen und Riten vollzieht, und für sich in Anspruch nimmt, ein Mittleramt zwischen einer Gottheit und der Menschheit innezuhaben bzw. dazu berufen zu sein. Priester bilden in vielen Ländern einen eigenen Stand, der oftmals geradezu als eine eigene Kaste dasteht. So stellen etwa in Indien bis heute (trotz der offiziellen Abschaffung des Kastenwesens) die Brahmanen die Priester.

Germanen

Bei den Germanen war ein eigentlicher Priesterstand unbekannt. Bei ihnen besorgte der Hausvater für sein eigenes Haus die kultischen Handlungen, Opfer und Gebete, selbst; für die Gemeinde versah der Fürst das priesterliche Amt. Außer den Opfern und Gebeten galt es namentlich, bei allen wichtigen Handlungen den Willen der Götter zu erkunden, was durch Beobachtung des Vogelflugs, des Wasserstands der Flüsse, des Wieherns heiliger Schimmel etc., durch Zweikampf eines Gefangenen mit einem Stammangehörigen und endlich durch die Weissagung aus Los und Runen geschah (→ Germanische Mythologie).

Katholische Kirche

Jede organisierte Religion alimentiert einen Priesterstand. Diese Mittlerrolle zwischen Gott und Mensch versuchen charismatische evangelische Gruppen mittels Laienpredigt zu leisten. Auch die gnostisch ausgerichteten Katharer (Albigenser und Waldenser) im Hochmittelalter, zu deren Glaubenslehren die Vorstellung gehörte, daß das Böse Teil der Schöpfung selber sei und nicht ein bloßer späterer Abfall von der Schöpfung, kannten diese Form der Gläubigenpredigt ohne Priesterstand. Deswegen wurden sie, von Rom aus, systematisch – in jahrelangen Kriegen, an deren Ende die öffentliche Verbrennung bei lebendigem Leib der Anführer stand – ausgerottet.

Den gegenüber der Gläubigenpredigt umgekehrten Weg geht die katholische Kirche, die ihre geweihten Geistlichen dem Zölibat unterwirft und sie dadurch in den Augen der anderen als nicht nur herausgehobene, sondern gleichsam auf dem Weg zur persönlichen Heiligkeit befindende Überwesen erscheinen läßt. Dieses Priesterverständnis ist jedoch zugleich auch die Achillesferse der katholischen Kirche. Zum einen unterhält sie dadurch einen Priesterstand von prinzipiell nicht-erbberechtigten (kinderlosen) Männern, was den unermeßlichen Kapitalstock der katholischen Kirche schont. Zum anderen aber gerät die katholische Kirche wegen des Zölibats in einen permanenten Grundkonflikt mit einer lebenswahren Anschauung von Körper, Sexualität und Gemeinschaft.

Im Jahre 2015 wurden in der gesamten BRD gerade noch 58 Männer zu Priestern geweiht.[2] Das ist, bezogen auf die vergangenen 50 Jahre, ein erstaunliches Allzeittief. Anfang der 1960er Jahre waren dies noch jährlich über 500 Priesterweihen. Viele gegenwärtig tätigen katholischen Priester in der BRD befinden sich weit im Ruhestandsalter. Gleichzeitig werden immer mehr örtliche Pfarreien organisatorisch zusammengelegt, die Priestertätigkeit damit hektischer, gedrängter, bei größerer menschlicher Distanz zur Einzelgemeinde. Den eklatanten Priestermangel versuchen die 27 katholischen Bistümer in der BRD (7 Erzbistümer und 20 Bistümer) mittels Fernberufungen zu lindern, hauptsächlich durch hereingebrachte ausländische oder sogar fremdländische Priester aus Polen, Indien und den schwarzafrikanischen Ländern.

Die Gesamtzahl der Priester in der BRD sinkt seit den 1980er Jahren: Gab es 1990 noch fast 20.000 katholische Geistliche, waren es 2016 noch 13.856 (Welt- und Ordenspriester).[3][4] Da die katholische Kirche eng staatsnah operiert (wie auch die Landeskirchen der EKD [= Gemeinschaft von 20 lutherischen, unierten und reformierten Kirchen in der BRD]), wird für das Problem des Priestermangels mutmaßlich eine globalistische Lösung gefunden werden. Jede andere Institution (als eben eine staatsabhängig, staatsnahe Institution) stände kurz vor dem Kollaps, wenn sie die Rolle einer „Volkskirche“ in einem 80-Millionen-Land mit 58 jährlichen Neuberufungen für Leistungsträger ausüben wollte.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung eines Priesters kostet den allgemeinen Steuerzahler rund 4,1 Millionen Euro.[5] Dagegen kostet die Ausbildung eines Mediziners nach Aussage des Volkswirtschaftsprofessors Heribert Dieter den Steuerzahler etwa 250.000 Euro.[6]

Zitate

  • „Niemals hingegen hat es an Leuten gefehlt, welche auf jenes metaphysische Bedürfniß des Menschen ihren Unterhalt zu gründen und dasselbe möglichst auszubeuten bemüht waren; daher es unter allen Völkern Monopolisten und Generalpächter desselben giebt: die Priester. Ihr Gewerbe mußte ihnen jedoch überall dadurch gesichert werden, daß sie das Recht erhielten, ihre metaphysischen Dogmen den Menschen sehr früh beizubringen, ehe noch die Urtheilskraft aus ihrem Morgenschlummer erwacht ist, also in der ersten Kindheit: denn da haftet jedes wohl eingeprägte Dogma, sei es auch noch so unsinnig, auf immer.“ — Arthur Schopenhauer (1788–1860)[7]
  • „Solange der Priester als oberster Typus galt, war jede wertvolle Art Mensch entwertet… Die Zeit kommt – ich verspreche das – wo er als der niedrigste gelten wird, als unser Tschandala, als die verlogenste, als die unanständigste Art Mensch...“ — Friedrich Nietzsche (1844–1900)[8]

Siehe auch

Literatur

Englischsprachige Verweise

Fußnoten

  1. mhd. priester, ahd. prēstar, über das Romanische von kirchenlateinisch presbyter = Gemeindeältester; aus altgr. πρεσβύτερος presbýteros „der (verehrte) Ältere“
  2. Priesterweihen in Deutschland 1962 – 2015, Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland, 2. September 2016
  3. Auch 2018 gibt es nur wenige Priesterweihen, Magazin Katholisch (katholisch.de), 2. Mai 2018
  4. Vgl. dazu zusätzlich: Anzahl der katholischen Priester in Deutschland von 1997 bis 2016, Statista
  5. Hans-Lothar Merten: Scheinheilig – Das Billionen-Vermögen der katholischen Kirche, FinanzbuchVerlag, 2018, ISBN 978-3959720892, S. 108
  6. Wenn Hochqualifizierte gehen und wenig Gebildete kommen – Deutschlands doppeltes Migrationsproblem, NZZ, Kommentar von Heribert Dieter, 6. April 2019
  7. In: Die Welt als Wille und Vorstellung II, Kapitel 17: Ueber das metaphysische Bedürfniß des Menschen.
  8. Götzen-Dämmerung, II (45), Auslassungen und Kursivsetzungen im Original