Rösler, Philipp
Philipp Rösler (geb. 24. Februar 1973 in Khánh Hưng, Vietnam) ist ein vietnamesischer ehemaliger Funktionär der BRD-Blockpartei FDP. Von Oktober 2009 bis Mai 2011 stand er dem Bundesministerium für Gesundheit vor, von 2011 bis 2013 hatte er den Posten des Bundeswirtschaftsministers, Vizekanzlers und FDP-Bundesvorsitzenden, von 2014 bis 2017 war er Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des Weltwirtschaftsforums.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Werdegang
Philipp Rösler stammt aus Vietnam. Sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt, deshalb wurde es später amtlich auf den 24. Februar 1973 festgelegt. Schon im Alter von neun Monaten kam er aus einem katholischen Waisenhaus bei Saigon nach Norddeutschland (Bundesrepublik Deutschland), wo er von einem deutschen Ehepaar, das bereits zwei leibliche Töchter hatte, adoptiert wurde. Nach der Trennung seiner Eltern blieb der damals vierjährige Rösler bei seinem Adoptivvater, einem Berufssoldaten der Bundeswehr. Er wuchs in Hamburg, Bückeburg und Hannover auf.
Ausbildung
Nach seinem Abitur 1992 an der hannoveranischen Lutherschule trat Rösler als Sanitätsoffiziersanwärter in die Bundeswehr ein und studierte von 1993 bis 1999 Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Ab 1999 begann er im Hamburger Bundeswehrkrankenhaus eine Facharztausbildung, promovierte im Jahre 2002 als Sanitätsoffizier zum Dr. med. und wurde Stabsarzt. Im Jahr 2003 brach Rösler seine Facharztausbildung ab und trennte sich von der Bundeswehr, um sich auf eine Funktionärstätigkeit für die FDP in Niedersachsen bereitzumachen.[1]
Politische Posten
Nach der Ausbildung arbeitete Philipp Rösler nur noch bis 2003 hauptberuflich als Truppenarzt in Hannover und hatte parallel dazu bereits eine Funktionärslaufbahn eingeschlagen. Nach seinem Ausscheiden aus der ärztlichen Tätigkeit bei der Bundeswehr widmete er sich fortan der FDP-Landespolitik in Niedersachsen. Vom 18. Februar 2009 bis zum 27. Oktober 2009 verwaltete er das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und hatte die Funktion als Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Niedersachsen.
Von 28. Oktober 2009 bis 2011 hatte er die Ressortzuständigkeit für das Bundesministerium für Gesundheit im Kabinett Merkel II. Vom 12. Mai 2011 bis 17. Dezember 2013 verwaltete er das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; vom 16. Mai 2011 bis 17. Dezember 2013 war er zudem Stellvertreter des Bundeskanzlers. Vom 13. Mai 2011 bis 7. Dezember 2013 fungierte Rösler als Bundesvorsitzender der FDP.
Für Januar 2014 kündigte Rösler den Ausstieg aus der Politik an.[2]
Positionen
In einem Gastbeitrag für die WELT hatte Rösler im September 2011 die „nur unzureichenden Konsolidierungsbemühungen“ Griechenlands in der Europäischen Union (EU) kritisiert. Die geplanten Euro-Hilfen seien aber davon abhängig, daß das Land sich engagiert reformiert. „Um den Euro zu stabilisieren, darf es auch kurzfristig keine Denkverbote mehr geben. Dazu zählt notfalls auch eine geordnete Insolvenz Griechenlands, wenn die dafür notwendigen Instrumente zur Verfügung stehen.“ [3] „Euro-Bonds“-Befürworter von SPD und Grüne sahen hierbei einen Bruch der schwarz-gelben Regierungskoalition und forderten Neuwahlen.[4]
Rösler wollte 2012 mehr Offenheit gegenüber dem Fremden und mehr Ausländer in der BRD (→ Lohndumping).[5]
Mitgliedschaften und Netzwerke (Auswahl)
Philipp Rösler war u. a. Mitglied des Rundfunkrats des Norddeutschen Rundfunks und der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Außerdem ist er Vorsitzender des Kuratoriums der Robert-Enke-Stiftung, Beisitzer im Beirat der Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover e. V. und im Kuratorium der Vereinigung der Niedersächsischen Jungredakteure.
Familie
Der Vietnamese Philipp Rösler ist mit der Ärztin Wiebke Rösler verheiratet. Aus der Ehe sind am 28. Oktober 2008 die weiblichen Zwillinge namens Grietje und Gesche hervorgegangen (→ Verrassung). Erst im Jahre 2006 reiste er das erste Mal in sein Geburtsland Vietnam – nach eigener Aussage „auf Wunsch meiner Frau (…), weil sie gern wissen wollte, woher ich komme“.[6] Mit seiner Taufe im Jahr 2000 trat er der römisch-katholischen Kirche bei.
Zitat
- „Kommt nach Deutschland! Macht bei uns eine Berufsausbildung!“[7]
Verweise
- Abgerufen am 15. Januar 2017. Bei WebCite® archivieren.„Grünen-Politiker wünschte Rösler NSU an den Hals“, Junge Freiheit, 6. Mai 2013
Fußnoten
Theodor Heuss (1948–1949) • Franz Blücher (1949–1954) • Thomas Dehler (1954–1957) • Reinhold Maier (1957–1960) • Erich Mende (1960–1968) • Walter Scheel (1968–1974) • Hans-Dietrich Genscher (1974–1985) • Martin Bangemann (1985–1988) • Otto Graf Lambsdorff (1988–1993) • Klaus Kinkel (1993–1995) • Wolfgang Gerhardt (1995–2001) • Guido Westerwelle (2001–2011) • Philipp Rösler (2011–2013) • Christian Lindner (seit 2013)
- Vietnamese
- BRD-Bürger
- Angehöriger der Bundeswehr
- FDP-Mitglied
- Nichtdeutscher BRD-Politiker
- Landtagsabgeordneter (Niedersachsen)
- Geboren 1973
- Bundeswirtschaftsminister
- Bundesgesundheitsminister
- Verkehrsminister (Niedersachsen)
- Wirtschaftsminister (Niedersachsen)
- Vizekanzler (BRD)
- Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
- Träger des portugiesischen Ordens für Verdienst (Großoffizier)