Reise in die Vergangenheit

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Reise in die Vergangenheit
Reise in die Vergangenheit.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Reise in die Vergangenheit
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1943
Stab
Regie: Hans H. Zerlett
Drehbuch: Hans H. Zerlett
Produktion: Bavaria Filmkunst GmbH
Musik: Bernhard Eichhorn
Kamera: Bruno Stephan
Schnitt: Gottlieb Madl
Besetzung
Darsteller Rollen
Olga Tschechowa Marianne von der Halden
Margot Hielscher Tochter Anita von der Halden
Ferdinand Marian Carlo Ernst
Hilde Hildebrand Lily
Will Dohm Kammersänger Paul Schneider
Hans Leibelt Dr. Werner Birkner
Rudolf Prack Lehrer Michael Brantner
Theodor Loos Generalmusikdirektor Prof. Dr. Fritz Elmers
Fritz Odemar Pianist Prof. Kemmerer
Eva Tinschmann Tina, Haushälterin bei Marianne
Joseph Offenbach Garderobier bei Paul Schneider
Oscar Sabo Konzertsaaldiener
Arthur Wiesner Gastwirt
Liesl Karlstadt Frau Knoll, Zimmerfrau Paul Schneiders
Lotte Rausch Braut Dr. Werner Birkners
Klaus Pohl Portier im Konservatorium
Maria Seidler Frau Gericke, Haushälterin bei Prof. Kemmerer
Inge van der Straaten Frau Kalmm, die Zimmerfrau Carlo Ernsts
Gerhard Mittelhaus

Reise in die Vergangenheit ist ein Spielfilm von 1940. Die Dreharbeiten wurden vom 8. Dezmeber 1943 bis zum Frühjahr 1943 gedreht. Die Uraufführung fand am 5. November 1943 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Die Musikstudentin Anita ist schwärmerisch verliebt in ihren Lehrer. Professor Kemmerer, der um wenigstens 35 Jahre älter ist als sie. Um Anita auf andere Gedanken zu bringen, beschließt ihre Mutter, Frau Marianne, mit ihrer Tochter auf Reisen zu gehen. Ein Album, das Bilder aus Mariannes Jugend enthält, läßt in beiden Frauen den Wunsch entstehen, auf der Reise die ehemaligen Verehrer der früh verwitweten Marianne aufzusuchen.

Einer freilich ist dabei, den Marianne, bevor sie ihren Mann kennenlernte, wirklich geliebt hat, — und das Bild dieses Mannes weiß sie vor der Tochter zu verbergen. Diesen Mann, an dem ihr Herz immer noch hängt, will sie nicht wiedersehn.

Ihr erster Besuch gilt dem Tenor Paul Schneider, der vor zwanzig Jahren Bayreuth, Berlin und Wien erobern wollte, und der nun schon seit geraumer Zeit an einer mittelgroßen Opernbühne ein ebenso angenehmes wie genügsames Leben führt. Anita, die zufällig an seiner Wohnung vorüberkommt, ist übermütig genug, ihm unter dem Vorwand, sie wolle bei ihm Gesangsunterricht nehmen, einen Besuch abzustatten, am Nachmittag kommt Marianne selbst, und im Verlauf einer Teestunde, die von der Resignation zweier Menschen, die miteinander jung gewesen sind, freundichbesinnlich überglänzt wird. erklärt sie ihm, wes es mit der kleinen „Verrückten" auf sich gehabt habe.

Der nächste Besuch gilt dem ehemaligen Verbindungsstudenten Werner Birkner, der vor zwanzig Jahren die Rechtswissenschaften studierte und wenigstens Minister werden wollte; er lebt als Tierarzt in einer kleinen norddeutschen Stadt und ist gerade im Begriff. Hochzeit zu halten. Auch die neue Schule ist seinem Unternehmungsgeist zu verdanken; zu ihr gehört auch der Lehrer, Michael Brantner, ein sympathischer junger Mann, auf den Anita einen tiefen Eindruck macht.

Während Marianne auf der Hochzeit des alten Freundes von ihm und den Erinnerungen an ihre Jugend Abschied nimmt, tanzt Anita mit Michael, der sie um ein Wiedersehen bittet. Es wird ihm auch zugesagt.

Der dritte in der Reihe der Besuche ist Carlo Ernst, der ehemals sehr berühmte Herrenreiter. Marianne findet ihn krank und elend im Hinterzimmer eines schmutzigen Quartiers im Bahnhofsviertel einer Großstadt. Marianne ist für Carlo die Verkörperung seiner Jugend, seiner ruhmreichen Vergangenheit. Aus dem Gespräch mit ihr schöpft er neue Hoffnung: Vielleicht wird es ihm gelingen, als Tänzer in einem Variet`e unterzukommen. Marianne weiß, daß diesen Hoffnungen keine Erfüllung beschieden sein wird.

Aber sie kann ihm seine Bitte, mit ihm und seiner Freundin Lily abends auszugehen, „ganz groß", wie in alten Zeiten, nicht abschlagen. Beinahe fühlt sie sich erleichtert, als sie von Anita hört, daß Professor Kemmerer seine Schülerin, die dem Generalmusikdirektor Eimers vorspielen soll, drahtlich zurückbeordert. So reist Marianne ab, ohne Carlo noch einmal gesehen zu haben. Sie schickt für ihn und Lily einen Scheck — mit Grüßen, die ihr von Herzen kommen.

In der Stadt, in der Anita vorspielen soll, lesen sie in der Zeitung, daß sich der ehemalige Rennreiter Carlo Ernst erschossen hat. Nur schwer kann Marianne sich entschlleßen, Anita ins Konzert zu begleiten. Dort erkennt sie in Eimers den Mann, der vor Jahren ihre erste, ihre einzige echte Liebe gewesen ist, den Mann, den sie auf dieser Reise in die Vergangenheit nicht hat aufsuchen wollen.

Eimers verpflichtet Anita für sein nächstes Konzert als Solistin, ohne zu wissen, daß sie die Tochter Mariannes ist. Das Konzert wird ein großer Erfolg. Auch Michael ist da, und Anita erkennt, daß sie zu ihm gehört. Ihre Schwärmerei für Kemmerer hat sich in eine ruhige und dankbare Verehrung verwandelt. Marianne trifft an diesem Abend Eimers wieder, und sie weiß, daß sie ihn jetzt für immer gefunden hat, daß die Reise In die Vergangenheit eine Reise in die Zukunft geworden ist.


Filmplakat