Reschke, Willi
Willi Reschke ( 3. Februar 1922 in Mühlow bei Krossen an der Oder, Provinz Brandenburg;[1] 5. Juli 2017 in Erfurt) war ein deutscher Unteroffizier mit Portepee der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel, Jagdflieger der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Reschke meldete sich am 4. Februar 1941 freiwillig zur Luftwaffe. Im Februar 1944 war er fertig ausgebildeter Jagdflieger und wurde sogleich als Fluglehrer an der Jagdfliegerschule 102 in Zerbst verwendet. Am 20. Juni 1944 wurde er dann als Unteroffizier in die I. Gruppe/JG 301 nach Götzendorf bei Wien versetzt.
Kriegseinsatz
Im Rahmen des Jagdgeschwaders 302 flog Reschke vom 26. Juni 1944 (erster Feindflug) an bis Ende August 1944 diverse Kampfeinsätze im Luftraum von Ungarn und Süddeutschland, insbesondere über der Ostmark. Seinen ersten Luftsieg errang er am 2. Juli 1944, als er zwei viermotorige B-24 „Liberator“ der Royal Air Force südlich von Budapest. Am 7. Juli 1944 errang er als Rammjäger einen Luftsieg mit Rammstoß.
Anfang September 1944 wurden die Reste des Jagdgeschwaders 302 – und somit auch Reschke – ins Jagdgeschwader 301 eingegliedert. Bis zum Kriegsende flog Reschke in beiden Jagdgeschwadern Flugzeuge der Muster Bf 109 G-6, Fw 190 A-8 und Ta 152. Im Rahmen seiner Einsätze wurde er selbst achtmal abgeschossen, was zu vier Bruchlandungen, vier Fallschirmabsprüngen und einer Verwundung führte.
Endkampf
Zwischen dem 25. Februar 1945 und Kriegsende absolvierte Reschke mit der Ta 152 H-1 – zusätzlich zu Überführungs- und Verlegungsflügen – im Großraum Berlin mindestens vier Kampfeinsätze im Rahmen der Reichsluftverteidigung, wobei ihm drei seiner insgesamt 27 anerkannten Luftsiege bei, je nach Quelle, 48 bis rund 70 Feindflügen gelangen. Er brachte es auf folgende Abschußerfolge:
- zehn B-17
- Ferner wurde ihm neben dem Abschuß der zehn B-17-Bomber zusätzlich ein sogenannter Herausschuß einer weiteren B-17 anerkannt.
- neun B-24
- Einen der neun Luftsiege über B-24-Terrorbomber errang Reschke – nach Ausfall der Bordwaffen – durch Rammen (→ Wilde-Sau-Nachtjagdverfahren): dies war sein dritter Luftsieg.
- drei P-51
- zwei Jak-9
- eine P-47
- eine Tempest
Tod
Oberfeldwebel a. D. Willi Reschke verstarb im Juli 2017 in Erfurt und wurde auf dem Friedhof in Stotternheim bei Erfurt beigesetzt. Begleitet wurden die Trauerfeierlichkeiten von Familie und Freunden, aber auch der komplette OdR-Fliegerkreis Thüringen war anwesend.
Werke
- Jagdgeschwader 301/302 „Wilde Sau“, ISBN 3-613-01898-5
- Chronik Jagdgeschwader 301/302 Wilde Sau, ISBN 978-3-613-03268-2
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen am 27. Juni 1943
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Frontflugspange für Jäger in Bronze und Silber
- Deutsches Kreuz in Gold am 13. März 1945 als Oberfeldwebel in der 1. Staffel/Jagdgeschwader 301
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 20. April 1945[2][3] als Oberfeldwebel und Flugzeugführer im Stab des Jagdgeschwader 301
Verweise
- Reschke, Willi, ww2awards.com (englischsprachig)