Savoy-Hotel 217
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Savoy-Hotel 217 |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1936 |
Sprache: | Deutsch |
Im Auftrag von: | Universum-Film AG |
Stab | |
Regie: | Gustav Ucicky |
Drehbuch: | Gerhard Menzel |
Musik: | Walter Gronostay |
Kamera: | Fritz Arno Wagner |
Schnitt: | Eduard von Borsody |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Hans Albers | Etagenkellner Andrei Antonowitsch Wolodkin |
Brigitte Horney | Nastasja Andrejewna Daschenko |
Käthe Dorsch | Anna Fedorowna Orlowa |
Gusti Huber | Zimmermädchen Darja Sergejewna Plagina |
René Deltgen | Sergej Gawrilowitsch Schuwalow |
Alexander Engel | Kaufmann Fedor Fedorowitsch Daschenko |
Aribert Wäscher | Zauberkünstler Pawel Pawlowitsch |
Paul Westermeier | Schlittenkutscher |
Hans Leibelt | Untersuchungsrichter |
Jakob Tiedtke | Rechtsanwalt Leonid Alexandrowitsch Schapkin |
Walter von Allwörden | Schreiber des Untersuchungsrichters |
Carl Auen | Kriminalbeamter |
Hellmuth Bergmann | Wachmann |
Victor Carter | Junger Uniformierter, der Darja zum Tanz holt |
Jac Diehl | Zuschauer im Varieté |
Erich Fiedler | Etagenkellner |
Lothar Glathe | Zuschauer im Varieté |
Herbert Hübner | Personalchef Julio Simkowitsch |
Margot Höpfner | Tänzerin |
Babette Jensen | Zimmermädchen |
Jens Keith | Tänzer |
S. O. Schoening | Russischer Budenbesitzer |
Rudolf Schündler | Geschäftsführer des „Savoy“ |
Werner Pledath | Etagenkellner Michael Trofinawitsch |
Eduard Wenck | Hotelportier Iwan Iwanowitsch |
Ewald Wenck | Schlittenkutscher |
Günther Brackmann | Page |
Erich Dunskus | Aufseher |
Karl Etlinger | Tubaspieler Igor Andrei |
Paul Bildt | Bettler |
Paul Ludwig Frey | Untersuchungsrichter |
Paul Ludwig Frey | Untersuchungsrichter |
Max Harry Ernst | Hotelangestellter |
Ralph-Willy Grunert | Hotelangestellter |
Raimund Warta | Hotelangestellter |
Michael Distler | Russe |
Friedrich Teitge | Drehorgelspieler |
Carl Iban | Insasse im Nachtasyl |
Josef Karma | Insasse im Nachtasyl |
Hans Meyer-Hanno | Insasse im Nachtasyl |
Albert Hugelmann | Insasse im Nachtasyl |
Walter Brückner | Zuschauer im Varieté |
Tine Schneider | Zuschauerin im Varieté |
Savoy-Hotel 217 ist ein deutscher Spielfilm von 1936. Die Dreharbeiten wurden im Feburar und März 1936 abgewickelt Die Uraufführung fand am 11. April 1936 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.
Weitere Titel
- Mord im Savoy (späterer Verleihtitel)
- Savoy 217 (späterer Verleihtitel)
Handlung
Savoy- Hote] in Moskau. Ostermonat 1911! In einer Ecke des Vestibüls sitzt an einem Tischchen einsam und verbissen der Kaufmann Daschenko. Die Kellner wissen schon, er lauert auf seine Frau. die schöne, leichtsinnige Nastasja, die nichts mehr von ihm wissen will und längst einen andern hat. Pompös, in kostbaren Pelz gehüllt, rauscht Nastasja in die Halle.
In ihrer Begleitung ist Sergei Schuwalow, den sie rasch verabschiedet, denn ihr Anwalt, der dicke Schapkin, ist eingetroffen und begleitet sie auf ihr Zimmer 217. Schuwalow verläßt mit Daschenko das Hotel; ihn zieht es zu dem Gatten Naslasjas, der auch an dieser Frau zerbrochen Ist, ebenso wie er. Schuwalow. Ihr zuliebe mußte nach Sibirien, weil er ihren ersten Gatten aus dem Wege geräumt hatte, und nun fühlt er, daß er betrogen wird, genau wie Daschenko. Der aus betrogener Liebe entstandene Hals gegen diese Frau führt die beiden zusammen, von denen keiner dem andern die noch immer Geliebte gönnt. — Bei Nastasja sitzt inzwischen ihr Rechtsanwalt Schapkin. Die schöne Frau will wieder heiraten 'diesmal aber aus Liebe. Ist Schuwalow der Glückliche? Nein, ganz jemand anders! — — Es klopft! Andrei, zur Zeit Oberkellner, bringt den Tee. Ein Mordskerl, dieser Andrei, schön, stark, mit blitzenden Zähnen, immer lustig. Ich lieb die Julischka, Ich küss' die Anjuschka, Um gleich in Veruschka verliebt zu sein.
Nastasjas Augen glitzern begehrlich. Wenn sie doch schon geschieden wäre. Bei den Bauern geht das schneller, sagt Andrei lachend, man gibt dem Mann ein ganz besonderes Pilzgericht . . .
Hör, was die weise Frau zu sagen hat, höre doch.
Wenn Dich einmal Dein Mann geschlagen hat, warte noch.
Halt der heilgen Mutter von Khasan ihn anempfohlen,
Und geh heimlich in den Wald, Dir Fliegenpilze holen.
Vergift Ihn doch!
Am großen Wäscheschrank steht die Hausverwalterin Anna, die sich mit ihrem wohlgefüllten Sparkassenbuch als Andreis Braut fühlt, und gibt den Zimmermädchen die Wäsche aus. Andrei macht seine Scherze mit den Jungen Dingern. Arne beobachtet ihn eifersüchtig und sieht, wie er der kleinen Darja, dem neuen, süßen Stubenmädel, Augen macht. Anna zankt mit Darja. will sie entlassen. Andrei verhindert das und tröstet Darja. Das Mädel ist doch so arm, darum lädt Andrei sie zum Ausgang für heute abend ein. Ein Kleid wird er Ihr auch verschaffen. — Von 217 klingelt es stürmisch nach Andrei.
Die schöne Nastasja sehnt sich. Außerdem gibt es einen Mann, vor dem sie Angst hat; sein Bild ist hier im Kleiderschrank. Andrei versteht, was er soll. Aber die vielen Kleider im Schrank sind ihm jetzt wichtiger. Er bittet um eins für Darja und bekommt es auch. Nun kann es losgehen. —
Es wird ein herrlicher Abend. Erst geht es ins Panoptikum, dann in die Villa Georgieff. Darja soll doch auch einmal ein elegantes Tanzlokal sehen. Kadetten der Garde sehen das reizende Mädchen und bitten es zum Tanz. Andrei wird eifersüchtig, aber rasch ist das Pärchen wieder versöhnt und verläßt das Lokal. Es ist Ostern, russische Ostern, und ergriffen lauscht Darja der herrlichen Musik in der Kathedrale. Dann küßt sie Andrei nach frommem Brauch, und der gibt ihr den Kuß zurück, nicht ganz so fromm. — Bei der Rückkehr werden die beiden vom Personalchef gerufen. Anna hat behauptet, Darja hätte ihr 40 Rubel gestohlen und sich dafür das Kleid gekauft. Andrei bleibt ganz ruhig.
Das kann ja Frau Daschenko leicht aufklären, aber die will nicht. Sie ist nervös und ängstlich, Andrei soll bei ihr bleiben, auch nach ihrem Anwalt telephoniert sie, sie fürchtet sich vor Schuwalow, der mit ihrem Mann - ins Hotel zurückgekehrt ist und das Zimmer 217 neben ihr gemietet hat. Andrei bittet Nastasja, Dadas Unschuld zu bezeugen. Aber Nastasja, voller Eifersucht lehnt höhnisch ah. Andrei bedroht sie und schreit sie an. Anna und ein Kellner hören den lauten Streit an der Tür auf dem Korridor. Nastasja geht schließlich wütend in ihr Schlafzimmer und schließt sich ein. Da fällt ein Schuß, und gleich darauf noch zwei andere. Ein entsetzlicher Todesschrei gellt durch das Hotel. Schuwalow rennt wie von Furien verfolgt über den Korridor, alles stürmt herbei, die Polizei kommt.
Wer ist der Mörder? Der Verdacht fällt auf Andrei und Schuwalow, aber beide können zunächst ihre Unschuld nachweisen, Anna schweigt über das, was sie an der Tür gehört hat. Andrei und Darja sind fort vom Savoy und arbeiten zusammen mit dem Zauberkünstler Pawel in einem kleinen Theater. Dort findet Anna ihren Andrei und bietet ihm nochmals ihre Ersparnisse an für eine neue Existenz.
Andrei lehnt lachend ab. Anna, rasend vor Eifersucht, läuft zur Polizei, berichtet, was sie an der Tür gehört hat, und sagt noch dazu, daß sie deutlich verstanden hätte, wie Andrei die Ermordete mit Gewalt zur Ehe zwingen wollte. Andrei wird verhaftet, ebenso Darja. Beim Lokaltermin im Savoy gelingt es Anddrei zu fliehen.
Sein Steckbrief steht in allen Zeitungen. Darja beschwört Anna, die Wahrheit zu sagen; sie verspricht Anna, dann still aus Moskau zu verschwinden. Anna gibt nach und gesteht, daß Andrei falsch beschuldigt hat. Dieser hat nur noch ein Ziel -- das ist, Schuwalow und Daschenko aufzufinden. Er weiß, daß da des Rätsels Lösung liegen muß, wer Nastasjas Mörder ist. Er findet die beiden ganz heruntergekommen im Nachtasyl.
Ach, mein hartes Los, mein hartes Los,
Oder ist mein Schidual hoffnungslos?
Oder ist es gar mein Unglücksstern,
Ach, wie hoch er aufging. hoch und fern?
Ein wilder Kampf, Schüsse fallen. die Gendarmen jagen herbei, der Mörder ist endlich entlarvt. -- Die kleine Darin hält ihr Versprechen. Traurig sitzt sie auf dem Bahn¬, hof in Moskau, um für immer zu verschwinden. — Ihr Leben ist zerstört und ohne Hoffnung. Aber wie heißt es in dem alten Liedchen:
Unser Leben geht gar schnelle,
Wie das Flüßchen Potapenka,
Schon kommt eine neue Welle,
Ist die alte nicht mehr da,
Plötzlich stürmt Andrei herein. Glänzend rehabilitiert, will er nun zusammen mit Pawel sich ein neues Leben zimmern: sich und Darja, die glücklich in
seinen Armen liegt. Laut schmetternd tönt sein Lieblingslied in die strahlende Frühlingssonne:
In meinem Herzen, Schatz,
Ist nur für eine Platz,
Kein andres Mägdeiein Kann mehr hinein.