Schemm, Hans

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Hans Schemm5.jpg

Hans Schemm (Lebensrune.png 6. Oktober 1891 in Bayreuth; Todesrune.png 5. März 1935 ebenda) war ein deutscher NSDAP-Gauleiter der Bayerischen Ostmark und Gründer des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB).

Hans Schemm

Leben

Jugend

Hans Schemm (1891-1935)
Nachruf für Hans Schemm
Haus der Deutschen Erziehung, Gedenkplakette aus Porzellan zur Einweihung mit einem Abbild des verstorbenen Hans Schemm

Er, dessen Eltern eine Schusterei betrieben haben, wurde am 6. Oktober 1891 in der Wagnerstadt Bayreuth geboren, besuchte dort zunächst für 5 Jahre die Volksschule und dann ab 1905 das Königlich-Bayerische Lehrerseminar in Bayreuth und wurde dann Lehrer in Neufang bei Wirsberg. 1915 heiratete er und 1917 wurde ein Sohn geboren.

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges übernahm Hans Schemm als nicht voll verwendungsfähig eine besondere wichtige und nicht ungefährliche Aufgabe: Er wurde in bakteriologischen Laboratorien und Seuchenlazaretten eingesetzt und holte sich hier eine Tuberkuloseinfektion.

Weimarer Republik

Nach dem Kriege tat er wieder Schuldienst, bis er an dem Zug des Freikorps „Epp“ nach München teilnahm. Dann wurde er naturwissenschaftlicher Dozent an der Bayreuther Volkshochschule, 1921 – durch Überfüllung des Schuldienstes zunächst freigeworden – Leiter eines bakteriologisch-chemischen Institut in Thale (Hubertusbad).

In der Inflationszeit kehrte er dann wieder in den Schuldienst nach Bayreuth zurück und ab 1923 hatte Schemm Kontakt mit nationalsozialistischen Gruppierungen und lernte am 30. September 1923 Adolf Hitler kennen und wurde Mitglied der NSDAP. 1924 wurde er Beisitzer im Völkischen Bund Bayreuth.

Am 27. Februar 1925 gründete er den Gau Oberfranken mit dem Sitz Bayreuth, den er lange Jahre geleitet hatte. 1932 wurde der Gau Oberfranken mit dem Gau Oberpfalz-Niederbayern zum Gau Bayerische Ostmark verschmolzen, den Hans Schemm leitete.

Schon 1928 wurde er Mitglied des bayerischen Landtages, 1929 Fraktionsführer der Nationalsozialisten im Bayreuther Stadtrat. 1930 konnte er auch in den Reichstag einziehen.

Schon lange vorher hatte Hans Schemm, der übrigens als Gründer mehrerer Zeitungen sein Gebiet auch pressemäßig vorbildlich erfaßt hatte, den Nationalsozialistischen Deutschen Lehrerbund geschaffen, den er aus kleinen Anfängen zu einer großen Bedeutung emporhob.

Er schuf ferner die Nationalsozialistische Lehrerzeitung, das Verbandsorgan des NS-Lehrerbundes. Am 1. Oktober 1930 erschien die von Schemm herausgegebene Wochenzeitung Kampf für deutsche Freiheit und Kultur, welche die Auflage von zunächst 3.000 Stück auf 20.000 Stück (1932) steigerte.

Er trat durch zahlreiche schulpolitische und pädagogischen Vorträgen hervor und eroberte dem Nationalsozialismus gerade auf diesem Gebiet viel Neuland. 1931 gründete Schemm den Nationalsozialistischen Kulturverlag Bayreuth, der ab dem 1. Oktober 1932 die Tageszeitung Das Fränkische Volk (Auflage 10.000 Stück) herausgab.

Drittes Reich

Am 13. April 1933 wurde Hans Schemm, der schon seit März das Bayerische Kulturministerium geleitet hatte, bayerischer Minister für Unterricht und Kultus.

Im Laufe des Jahres 1933 gliederte er alle bestehenden Lehrer- und Erzieherverbände in den Nationalsozialistischen Lehrerbund ein. Die der NSDAP angehörenden Lehrer und Erzieher fasste er innerhalb des Nationalsozialistischen Deutschen Lehrerbund zur Nationalsozialistischen Deutschen Lehrerfront zusammen.

Hans Schemm war in der Reichstagsfraktion ebenso wie in der Fraktion des Bayerischen Landtages der Sachbearbeiter der NSDAP für schulpolitische und pädagogische Fragen und Kulturreferent.

Er wurde 1933, dem Jahr, in dem die Grundsteinlegung des Prestigeprojekts „Haus der Deutschen Erziehung“ erfolgte, Ehrenbürger von Bayreuth und später in Hof.

1934 wirkte Schemm mit Hans Frank bei der Organisation der Schachweltmeisterschaft 1934 mit und sorgte dafür, daß Schach an Schulen in Bayern gelehrt wurde.

Tod

Am 5. März 1935 starb Schemm aufgrund von Verletzungen, die er sich bei einem Flugzeugabsturz zugezogen hatte. Das Flugzeug stürzte während des Starts am Flugplatz Bayreuth aufgrund eines Fehlers des Flugzeugführers ab. Hitler persönlich schickte den Berliner Professor Ferdinand Sauerbruch per Flugzeug nach Bayreuth. Schemm erlag jedoch vor dessen Eintreffen seinen Verletzungen. Sein Nachfolger als Gauleiter und Reichswalter des NSLB wurde Fritz Wächtler.

Staatsakt

In einem feierlichen Staatsbegräbnis wurde Hans Schemm am 9. März 1935 in Bayreuth in Anwesenheit von Adolf Hitler und mehreren Mitgliedern der Reichsregierung zur letzten Ruhe bestattet.

Ehrungen

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden diverse Schulen, Straßen und Hallen in Deutschland nach ihm benannt. Eine dieser Benennungen überdauerte bis 1986, die „Hans-Schemm-Kaserne“ der US-Streitkräfte in Bayreuth. Des Weiteren gab es:

  • Hans-Schemm-Preis“ vom NSLB 1936 ins Leben gerufen
  • Das Schulheimschiff „Hans Schemm“ wurde nach ihm benannt. Jeden Sommer beförderte es über 1.000 Kinder umsonst oder für ganz wenig Geld durch die Gaue des Reiches. Die erste Fahrt war am 13. Mai 1936. 54 Ingolfstädter waren die ersten, die diese Reise mitmachen durften.

Bildergalerie

Schriften (Auswahl)

  • Der rote Krieg. Mutter oder Genossin, Bayreuth 1931
  • Unsere Religion heißt Christus, unsere Politik heißt Deutschland!, Sulzbach 1933

Verweise

Literatur

  • Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
  • Männer im Dritten Reich, Orientalische Cigaretten-Compagnie „Rosma“ GmbH, 1934
  • Henrich Hansen: Erzieher der Deutschen: Hans Schemm, in: Ernst Adolf Dreyer / Heinz W. Siska (Hg.): Kämpfer, Künder, Tatzeugen. Gestalter deutscher Größe. 3 Bde., Zinnen-Verlag, München–Wien–Leipzig 1942, Bd. III, S. 325–338
  • Hans G. Kahl-Furthmann: Hans Schemm spricht, Gauverlag Bayrische Ostmark, 1935
  • Benedikt Lochmüller: Hans Schemm, Deutscher Volksverlag, Bayreuth 1935/1940, 2. Bd.