Schmidt-Gentner, Willy

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Baum metapedia.png
Dieser Artikel oder Unterabschnitt ist noch sehr kurz und befindet sich gerade im Aufbau bzw. bedarf einer Überarbeitung oder Erweiterung. Hilf bitte mit, ihn zu verbessern und entferne anschließend diese Markierung.
→ Du kannst ihn hier bearbeiten.
Willy Schmidt-Gentner (Aufnahme von 1940)

Willy Schmidt-Gentner, geborener Wilhelm Schmidt, (Lebensrune.png 6. April 1894 in Neustadt am Rennsteig; Todesrune.png 12. Februar 1964 in Wien) war einer der erfolgreichsten deutschen Filmkomponisten. Den Familiennamen seiner ersten Ehefrau Katharina „Käthe“ Gentner führte er seit 1928 als Zusatz.[1]

Wirken

Im Jahre 1920, als ein unbekannter Kapellmeister mit einem fünf Mann starken „Orchester“ in einem kleinen Berliner Kino die Handlung der Stummfilme mit besonders ausgewählter Musik untermalte. Dieser unbekannte Mann war Willy Schmidt-Gentner, ein Thüringer, der eigentlich Geiger werden wollte. Im Ersten Weltkrieg, den er volle vier Jahre mitmachte, erhielt er jedoch einen Handschuß, der seinem Geigertraum ein jähes Ende setzte. Dennoch blieb Willy Schmidt-Gentner der Musik treu, er besuchte ein Berliner Konservatorium, wurde Kapellmeister und begann seine ungewöhnliche Laufbahn in dem erwähnten kleinen Berliner Kino.

Dem Besitzer dieses Unternehmens fielen die kleinen Experimente seines Kapellmeisters auf, der nicht nur passende Musik zu den Stummfilmen der damaligen Zeit spielte, sondern auch außergewöhnliche Einfälle hatte. Wenn beispielsweise in einem Stummfilm ein spielendes Grammophon im Bilde zu sehen war, dann sorgte Schmidt-Gentner dafür, daß die überraschten Kinobesucher plötzlich ein Grammophon statt des Orchesters hörten. --

Er suchte und fand zu jedem Film die Verbindung zwischen Filmhandlung und begleitender Musik, und das bewog den Kinobesitzer, der damals das „Alhambra-Kino" in Berlin baute, Willy Schmidt-Gentner dorthin zu verpflichten. Aus der kleinen Fünfmann-Kapelle wurde ein großes Orchester, das Abend für Abend die Filmhandlung nach den Ideen des jungen Kapellmeisters begleitete.

Später dirigierte Willy Schmidt-Gentner ein großes Orchester in einem der ersten Berliner Uraufführungstheater, wobei er selbst die Musik zu den einzelnen Filmen komponierte. Er war von dem Gedanken beseelt, die Filmszenen musikalisch zu erfassen und dramatische oder lyrische Handlung durch eine entsprechende Begleitmusik dem Publikum näher zubringen und damit die fein optische Wirkung des Films zu unterstützen. Seine Bemühungen fanden Anerkennung und führten zu vollen Erfolge – Willy Schmidt-Gentner wurde den Berlinern ein Begriff. Darüber hinaus wurden aus seinen Stummfilm-Kompositionen Schlager geboren, die zu den Das Schwergewıcht seıner Arbeit legte Willy Schmidt-Gentner aber nicht auf Schlager, sondern sein Bestreben war es stets, dem Publikum die Filmhandlung durch eine zusätzliche musikalische Wirkung genußreicher zu gestalten. Wegen seiner ausgezeichneten Leistungen auf dem Gebiete der begleitenden und untermalenden Stummfilmmusik wurde Willy Schmidt-Gentııer von der UFA als Generalmusikdirektor verpichtet. Seine Kompositionen, die er zu den einzelnen Filmen schrieb, wurden vom Verleih an die Orchester der Filmtheater geliefert. Es kam immer seltener vor, daß zu einer hochdramatischen Filmszene das Orchester eine flotte Weise intonierte, die Musik des Stummfilms wurde durch den Weg, den Willy Schmidt-Gentner wies und erfolgreich beschritt, gepflegt und so bekam der Stummfilm seinen musikalischen Ton.

Die erste Musik schrieb Willy Schmidt-Gentner für den Film „Des Meeres und der Liebe Wellen“, dem eine endlose Kette folgte.[2]

Filmographie (Auswahl)

Stummfilme
  • 1922: Nathan der Weise
  • 1923: Zwischen Abend und Morgen
  • 1923: Die Macht der Finsternis
  • 1924: Carlos und Elisabeth
  • 1924: Auf Befehl der Pompadour
  • 1924: Komödianten
  • 1924: Lebende Buddhas
  • 1925: Die vertauschte Braut
  • 1926: Die Mühle von Sanssouci
  • 1926: Fiaker Nr. 13
  • 1926: Staatsanwalt Jordan
  • 1926: Dagfin
  • 1926: Die drei Mannequins
  • 1926: Man spielt nicht mit der Liebe
  • 1926: An der schönen blauen Donau
  • 1926: Die lachende Grille
  • 1926: Der Student von Prag
  • 1926: Liebe
  • 1927: Die Frau ohne Namen
  • 1927: Die Tragödie eines Verlorenen
  • 1927: Der Meister der Welt
  • 1927: Prinz Louis Ferdinand
  • 1927: Die indiskrete Frau
  • 1927: Mata Hari
  • 1927: Die Weber
  • 1927: Im Luxuszug
  • 1927: Die Hose
  • 1927: Der Geisterzug
  • 1927: Das tanzende Wien
  • 1927: Orientexpress
  • 1927: Alraune
  • 1928: Charlott etwas verrückt
  • 1928: Heimkehr
  • 1928: Asphalt
  • 1928: Ihr dunkler Punkt
  • 1928: Casanovas Erbe
  • 1928: Frauenarzt Dr. Schäfer
  • 1928: Ungarische Rhapsodi
  • 1928: Quartier Latin
  • 1928: Geheimnisse des Orients
  • 1929: Frau im Mond
  • 1929: Die Schmugglerbraut von Mallorca
  • 1929: Der Bund der Drei
  • 1929: Die weiße Hölle vom Piz Palü
  • 1929: Napoleon auf St. Helena
  • 1929: Manolescu
  • 1929: Männer ohne Beruf
  • 1929: Der Sträfling aus Stambul
  • 1929: Wenn Du einmal Dein Herz verschenkst
  • 1929: Ich lebe für Dich
  • 1930: Die heiligen drei Brunnen
Tonfilme

Fußnoten

  1. Stefanie Job: Die vernachlässigte Muse. Romanbiographie des Filmmusikers und UFA-Generalmusikdirektors Willy Schmidt-Gentner, S. 43
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 28, 12 . Juli 1940