Mutterliebe

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FILM

Mutterliebe.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Mutterliebe
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Laufzeit: 106 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Wien-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Gustav Ucicky
Regieassistenz: Wolfgang Schubert
Drehbuch: Gerhard Menzel
Produzent: Karl Hartl
Produktionsleitung: Fritz Fuhrmann
Musik: Willy Schmidt-Gentner
Ton: Alfred Norkus
Kamera: Hans Schneeberger
Standfotos: Otto Klimaczek
Bauten: Werner Schlichting,
Kurt Herlth
Kostüm: Bert Hoppmann
Aufnahmeleitung: Alfred Vesely
Herstellungsleitung: Erich von Neusser
Schnitt: Rudolf Schaad
Besetzung
Darsteller Rolle
Paul Hörbiger Dr. Koblmüller, Notar
Käthe Dorsch Marthe Pirlinger
Wolf Albach-Retty Walter Pirlinger
Hans Holt Paul Pirlinger
Hans Hotter Josef Pirlinger
Rudolf Prack Felix Pirlinger
Susi Nicoletti Franzi Pirlinger
Siegfried Breuer Kammersänger
Frida Richard Frau Stätter
Olly Holzmann Hanna Pirlinger
Winnie Markus Rosl Pirlinger
Fritz Imhoff Opernportier
Eduard Köck Professor
Alfred Neugebauer Schulleiter
Traudl Stark Franzi, 1912
Erich Kuchar Walter, 1912
Walter Schweda Paul, 1912
Rudolf Rab Felix, 1912
Louise Maria Mayer Tante Beatrice
Hans Unterkircher von Neuhausen, Ballettmeister
Reinhold Häussermann Onkel Alfred
Annie Rosar Frau Ganglberger, Witschafterin bei Dr. Koblmüller
Elisabeth Markus Beatrix, Krankenschwester
Karl Ehmann Kanderl, Geldverleiher
Karl Kneidinger Lehrer
Pepi Glöckner Klara, Wirtschafterin bei Pirlinger
Fritz Puchstein Gehilfe der Drogerie Pilchinger
Rosl Dorena Gusti, Bedienstete bei Marthe Pirlinger

Mutterliebe ist ein Drama von 1939. Gedreht wurde der Film an der alten Universität in Wien, Attersee, Waldhofen/ Ybbs und am Tegernsee. Die Uraufführung fand am 19. Dezember 1939 statt.

Auszeichnungen

Prädikate
  • künstlerisch besonders wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Das Schicksal der Marthe Pirlinger ist arm an Abenteuern und Sensationen. Sie ist eine junge hübsche Frau wie tausend andere, die ihren lustigen Mann von Herzen liebt und mit ihm und ihren drei Buben und einem Mädel singt und lacht. In der Liebe und Sorge für die fünf Kinder geht Marthe ganz auf. Ihr Mann, der Josef, ist nämlich auch nur ein großes Kind. Wäre alles gut gegangen, so hätte Frau Marthe vielleicht nie den starken Schatz in ihrem Herzen entdeckt, sie wäre eine gute Frau und Mutter geblieben, aber keine Heldin geworden.

Das Schicksal wollte es anders. Von alten Seiten drang das Unglück ein auf die junge Frau. Aber wie edler Stahl wurde sie durch alle Schläge nur härter im Ertragen, aber nie bitter, und nie versiegte der Wunderquell der Mutterliebe. Aus dieser Liebe gewann die Frau, einsam und in hartem Kampf, die Kraft, das Leben zu meistern und durch ihr Beispiel allein die vier Kinder zu guten, anständigen Menschen zu erziehen. - Als der immer vergnügte und leichtsinnige Josef Pirlinger vom Blitz erschlagen tot daliegt, bricht alles um die junge Frau zusammen, nur sie selbst nicht. Da sind ja die vier kleinen Kinder, für die heißt es von seit ab sorgen, arbeiten, entbehren. Stark und mutig nimmt Marthe Pirtinger ihr Geschick auf sich. Sie arbeitet in ihrer Wäscherei, die mit dem Rest des Geldes erworben wird, bis zum Zusammenbrechen. Die Kinder müssen ja sauber gekleidet sein, müssen zur Schule.

Die drei Jungens sind begabt. Der eine hat das leichtsinnige Temperament des Vaters, die beiden andern sind ganz verschieden, der eine tatkräftig, zupackend, lebhaft, der andere gehemmt, zur Schwermut neigend, ohne Selbstvertrauen. Da heißt es ständig ausgleichen für die oft todmüde Mutter und so mutig ertragen, wenn der eine Junge von der höheren Schule fort muss wegen einer Rauferei, wo er - was er nie zu Hause sagen wird - eine Beleidigung der geliebten Mutter mit den Fäusten rächte, während der Bruder untätig dabeistand. Der will jetzt beweisen, daß er nicht feige ist, und setzt sein Leben bewusst aufs Spiel in einer Kraft- und Mutprobe, von der ein dauernder Schaden zurückbleibt. - So gehen die Jahre dahin. Die Kinder sind herangewachsen. Die Franzl ist längst beim Ballett und hat Erfolg. Der Walter ist ein begabter Musiker, gerät aber auf die abschüssige Bahn. Felix hilft tüchtig der Mutter im Geschäft, das jetzt blüht und fest und sicher dasteht.

Der Paul aber hat sein Studium aufgeben müssen und ist blind geworden, wohl infolge der unglückseligen Mutprobe von damals. Nur die ungebrochene Lebenskraft der Mutter hält den jungen Menschen aufrecht. Mutterliebe vermag alles. - Die weinende Franzi hat die erste große Liebesenttäuschung erlebt, aber am Herzen der Mutter findet sie Trost und neuen Lebensmut. - Felix ist im Begriff, sich rechtgemein gegen ein Mädel zu benehmen, das ein Kind von ihm erwartet. Die sonst so gütige Mutter setzt ihm handgreiflich den Kopf zurecht, es gibt Dinge; wo sie keinen Spaß versteht, und der große Junge sieht es ein und gehorcht. -

Mit dem Walter geht es nicht so leicht, sein Leichtsinn ist in Schlechtigkeit ausgeartet, und blutenden Herzens, aber unerbitterlich weist die Mutter ihm die Tür. Das Haus, ihr Haus, muss sauber bleiben. - Dann wird Paul, ihr Sorgenkind, operiert. Als er auf einem Auge wieder sehend wird, erfährt er, daß die Mutter ein gesundes Auge geopfert hat, um seine kranke Hornhaut ersetzen zu können. Lächelnd vor Glück wehrt sie den Dank des zum Leben bekehrten Sohnes ab. Er ist ja ihr Kind. Sie gab ihm das Leben, warum nicht auch das Augenlicht. - Mutterliebe führt auch den verlorenen Sohn nach Jahren wieder ins Elternhaus zurück. Mutterliebe umhegt die Enkelkinder und sorgt für alle in stetem Geben und Verströmen von Liebe. Nur an einen Menschen denkt die Marthe Pirlinger nie - an sich selbst. Ihr alter Freund, der gütige Dr. Kobimüller, hätte längst gern sein Leben mit dem ihren vereint, aber dann kämen ja die Kinder zu kurz, und die sind nun mal ihr Glück und ihr einziger Lebensinhalt. Ihr Leben heißt: Liebe, Liebe in ihrer schönsten Form als Mutterliebe.


Filmplakat

Der Film