Achselstücke

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Epauletten und Achselstücke des Deutschen Heeres

Achselstücke (auch Schulterstücke oder Epauletten, zuweilen auch Achselspangen oder Achselklappen, bei der Bundeswehr Schulterklappen) sind Dienstgradabzeichen, die an der Schulter des Uniformrocks befestigt wurden. Nicht nur Militär, aber auch Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr und andere tragen solche Abzeichen, nicht immer als Dienstgrad, sondern, z. B. beim DRK, auch Erkennungszeichen der Dienststellung.

Erläuterung

Rechts die Achselstücke des Herzogs Carl Eduard als General der Infanterie des 6. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 95

Feldachselstücke aus Metalltresse wurden von Offizieren seit dem Deutschen Krieg 1866 in der Preußischen Armee im Felde und beim kleinen Dienst anstelle der Epauletten getragen. Sie wurden nach dem Frieden für die Offiziere beibehalten und 1889, inzwischen aus Plattschnüren hergestellt, für sämtliche Militärbeamte im Frieden eingeführt. Seitdem nannte man sie dann Achselstücke. Bei den Husaren trugen Unteroffiziere und Mannschaften anstelle von Achsel- bzw. Schulterklappen zwei oder drei weiße oder gelbe Plattschnüre (Achselschnüre), die ähnlich wie Achselstücke aussahen, aber nicht mit diesen verwechselt werden dürfen. Die Rangabzeichen bzw. Schulterstücke (sowie der Uniformschnitt) der Streitkräfte des deutschen Kaiserreiches wurden (in modifizierter Form) von der Reichswehr, der Wehrmacht und den Nationalen Volksarmee übernommen. Der Bundesgrenzschutz trug noch bis um die Jahrtausendwende Schulterstücke ähnlich der Wehrmacht und der deutschen Polizei.

Die Unteroffiziere und Mannschaften von Reichswehr und Wehrmacht trugen auf den Schulterklappen in der Farbe des Waffenrocks die Nummer ihres Regiments oder anderen Truppenteils (Divisionsstab, selbständige Einheit). Des weiteren waren die Schulterklappen mit Paspelierungen in der jeweiligen Waffenfarbe versehen. Die Waffen-SS trug den Dienstgrad sowohl als Schulterstück als auch Kragenspiegel.

In der Bundeswehr tragen alle Dienstgradgruppen Schulterklappen beim Gesellschafts-, Ausgeh- und Dienstanzug und beim Feldanzug. Auf ihnen werden die metallenen Dienstgradabzeichen (Schrägbalken für Mannschaften, Tressen und Winkel für Unteroffiziere, Sterne und ggf. Eichenlaub für Offiziere) aufgesteckt.

Die Dienstgradabzeichen des Bundesheeres der Republik Österreich werden an den Kragenspiegeln getragen. Die Schulterklappen dienen der Kennzeichnung der verschiedenen Laufbahngruppen.

Herders Conversations-Lexikon (1854)

„Epaulettes (frz. epoletts), Schulterstück, Achselband, aus Wolle, Baumwolle, wohl auch aus Metallplatten bestehend, in welchem Falle die Schulter gegen Spalthiebe gedeckt ist, dienen als Abzeichen bei Militär- und Civiluniformen, indem sie nach dem Grade des Trägers verschieden sind.“

Pierer's Universal-Lexikon (1857)

„Epaulettes (fr., spr. Epolett), die Achselbänder, von Metall, Seide od. Wolle gefertigt, oft mit Quasten u. Troddeln daran. Sie dienen zur Unterscheidung der Grade, indem in vielen Armeen z. B. die Subalternoffiziere E. ohne Quasten (Contre-E.), die Stabsoffiziere mit Quasten, die in dünnen Bouillons bestehen, die Generale deren mit dickeren Bouillons haben. Sonst hatten die französischen Offiziere u. die alle nach dem französischen Heere organisirten Truppen ein volles E. auf der linken, ein Contre-E. auf der rechten Schulter, nur die Adjutanten hatten das volle E. auf der rechten, das Contre-E. od. auch gar keins auf der linken Schulter; die englischen Offiziere trugen aber nur ein volles E. u. kein Contre-E. Jetzt haben sämmtliche französische, belgische, holländische, englische Offiziere volle, die Subalternoffiziere der meisten anderen Armeen aber Contre-E. auf beiden Schultern. Sind die E. (wie in Preußen) von Tuch od. (wie die vieler Cavallerie) von Metallschuppen u. vorn mit einem Kranz von Tressen od. einem halben Mond von Metall versehen, so heißen sie auch wohl Schulterstücke. In der österreichischen Armee hat kein Offizier E., in der baierischen nur die Cavallerie u. die Generalität; in der neuesten Zeit hat man auch in anderen Armeen die Abschaffung der E. beantragt, weil sie den Offizier zu kenntlich u. so zum Hauptzielpunkt der feindlichen Schützen machen. Die E. hatten wohl ursprünglich den Zweck, die Feldbinde od. das Degengehänge zu halten, od. sind gleich dem Ringkragen ein Rest der alten Rüstung.“

Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905)

„Achselstücke werden in jedem Dienst, nur nicht bei Paraden und besondern Gelegenheiten, statt der Epauletten getragen. Sie bestehen bei Generalen aus breiten goldnen, silberdurchwirkten Schnüren, bei Stabsoffizieren aus breiten, silbernen, schwarzdurchwirkten Schnüren, bei Hauptleuten und Leutnants aus vier silbernen, schwarzdurchwirkten Schnurbreiten.“

Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon (1911)

„Achselklappen, Schulterklappen, Tuchstücke auf den Schulterteilen der Uniform, bilden durch verschiedene Farbe, Nummern oder Namenszüge ein Unterscheidungszeichen zwischen den Regimentern etc. Die Offiziere tragen statt der A. Achselstücke (Feldachselstücke) aus Silber- oder Goldschnüren, bei Paraden und in Gala Epauletten (Husaren immer nur Achselstücke), mit Tuch bezogene und mit Halbmonden aus gelbem oder weißem Metall versehene Platten.“

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