Seefliegerstaffel 88

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Ein deutsches Doppeldecker-Aufklärungswasserflugzeug Heinkel He 60 der Seefliegerstaffel 88 über Spanien

Die Seefliegerstaffel 88 (AS/88, von Aufklärungsstaffel-See 88; teilweise auch Seefliegerstaffel „Mallorca“ genannt) war der kleinste eigenständige fliegende Verband der Legion Condor, der von November 1936 bis Juni 1939 auf seiten Francos am Spanischen Bürgerkrieg teilnahm und trotz seiner vergleichsweise bescheidenen Größe einen erheblichen Beitrag zum Sieg über die kommunistischen Putschisten der Spanischen Republik beitrug. Im Unterschied zu den übrigen fliegenden Verbänden der Legion Condor kam ein Teil der Angehörigen – neben denen der Luftwaffe – auch von den Seefliegerverbänden der Kriegsmarine. Aufgrund der räumlichen Distanz operierte die Staffel weitgehend unabhängig vom Rest der Legion Condor.

Auftrag

He 60 E der Seefliegerstaffel 88, 1936; zu diesem Zeitpunkt war der Totenkopf Staffelkennzeichen. Die von dem Kreuzer „Canaris“ gerettete Besatzung der abgestürzten He 60 blieb unverletzt. Weil die spanische Besatzung eine solche waghalsige Landung auf dem Meer noch nie erlebt hatte, „adoptierte“ sie die Maschine und taufte sie „La Fiera del Mar I“, die wilde Bestie des Meeres. Dieser Ehrennamen wurde auf der reparierten Maschine aufgebracht. Später erhielten die Spanier die Maschine als Geschenk.

Staffelkennzeichen. Die von dem Kreuzer „Canaris“ gerettete Besatzung der abgestürzten He 60 blieb unverletzt. Weil die spanische Besatzung eine solche waghalsige Landung auf dem Meer noch nie erlebt hatte, „adoptierte“ sie die Maschine und taufte sie „La Fiera del Mar I“, die wilde Bestie des Meeres. Dieser Ehrennamen wurde auf der reparierten Maschine aufgebracht. Später erhielten die Spanier die Maschine als Geschenk.

Während der Schlacht von Málaga patrouillierten die deutschen Wasserflugzeuge über Malaga und trugen so zum Sieg der Franco-Truppen bei. Nach einer sechsmonatigen Ruhephase, die zu Training und Versuchen genutzt wurde, verlegte die Staffel Anfang Juli 1937 schließlich nach Port de Pollença im Norden Mallorcas, wo sie bis zum Ende des Krieges stationiert blieb.

Im weiteren Verlauf des Jahres konzentrierten sich die Einsätze der AS/88 auf den Schutz deutscher Handelsschiffe und die Bekämpfung des gegnerischen Nachschubs, der nach dem Ende des Krieges im Norden hauptsächlich über die Häfen am Mittelmeer ins Land kam. Ab Anfang 1938 verlagerte sich der Schwerpunkt der Luftangriffe auf die Infrastruktur der Republik. Hierzu zählten Hafenanlagen, Bahnhöfe, Züge, Brücken usw., wobei hauptsächlich nachts geflogen wurde.

Einsatzmaschinen

Die maximale Staffelstärke betrug jeweils zirka zehn He 59 und ebenso viele He 60. Die kleineren He 60 wurden vorwiegend zur Aufklärung benutzt; die größeren, bewaffneten He 59 kamen auch bei Kampfeinsätzen zum Einsatz. Insgesamt gingen 17 von insgesamt 27 He 59 verloren, 12 allerdings durch Unfälle, nur 5 durch Feindeinwirkung.

Nach dem Krieg verblieben 3 der 10 verbliebenen He 59 in Spanien. Neben 7 He 60 setzte die Staffel noch in geringen Stückzahlen einige weitere Flugzeugtypen ein, unter anderem verfügte die Staffel ab dem Winter 1937/38 auch über eine mit Schwimmern ausgerüstete Junkers Ju 52/3m.

Gefallen in Spanien

He 59 B-2 der Seefliegerstaffel 88, 1938 – die He 59 trug beim spanischen Volk den Beinamen „Zapatones“ (dt.: große Schuhe) und bei den Deutschen „Eiserner Gustav“, weil die Heinkel als äußerst robuste Maschine galt. Ab 1938 war das „Pik-As“ (die „Todeskarte“) neues Staffelkennzeichen, das später vom Jagdgeschwader 53 übernommen wurde.

Den ersten toten Kameraden mußte die Staffel am 13. Januar 1937 verbuchen, Unteroffizier Harald Kahl stürzte mit seiner He 59 bei einem Nachtflug über offenem Meer ab. Der erste Gefallene war Leutnant Diet(h)er Leicht (der mit Oberleutnant Werner Klümper den rotspanischen Handelsdampfer „Nuria“ aufgebracht hat), dessen He 59 am 5. Februar 1937 von dem VS-amerikanischen Söldner Charlie Koch mit seiner Polikarpow I-15 bei Malaga abgeschossen wurde. Leicht streifte dabei den Flügel (He 60) eines Rottenkameraden, der notlanden mußte, jedoch vom spanischen Kreuzer „Canarias“ gerettet werden konnte.

Verlustliste der AS/88 (Auswahl)

Gefallene der Seefliegerstaffel 88 der Legion Condor.png
  • 13.01.1937 / Harald Kahl / Unteroffizier / Pollensa [Mallorca] / beim Nachteinsatz ins Meer gestürzt
  • 05.02.1937 / Diet(h)er Leicht / Leutnant / Malaga / abgeschossen im Luftkampf
  • 09.04.1937 / Siegfried Papendieck / Gefreiter / Malaga / tödlich verletzt durch Bombensplitter
  • 21.03.1938 / Hajo Jürgens / Oberleutnant / Cambrils / Maschine explodierte in der Luft
  • 21.03.1938 / Karl Zunker / Leutnant / Cambrils / Maschine explodierte in der Luft
  • 21.03.1938 / Kurt Keitzel / Unteroffizier / Cambrils / Maschine explodierte in der Luft
  • 15.12.1938 / Friedrich Wilhelm Fritsch / Leutnant / Palma de Mallorca / an einer Krankheit verstorben
  • 31.12.1938 / Carl-Friedrich Printz / Oberleutnant / Valls / abgeschossen
  • 31.12.1938 / Otto Schmidt / Leutnant / Valls / abgeschossen
  • 31.12.1938 / Paul Jeck / Unteroffizier / Valls / abgeschossen
  • 31.12.1938 / Walter Bulling / Unteroffizier / Valls / abgeschossen
  • 31.12.1938 / Ludwig Müller / Inspektor / Valls / abgeschossen
  • 01.01.1939 / Poeschel, [?], / Oberleutnant / unbekannt / Absturz der vereisten Maschine
  • 01.01.1939 / Schöbel, [?] / Leutnant / unbekannt / Absturz der vereisten Maschine
  • 01.01.1939 / Zervas, [?] / Funker / unbekannt / Absturz der vereisten Maschine
  • 01.01.1939 / Herold, [?] / Feldwebel / unbekannt / Absturz der vereisten Maschine

Angehörige (Auswahl)

Staffelkapitäne:

Träger des Spanienkreuzes in Gold mit Brillanten

Literatur

  • Patrick Laureau: Condor – The Luftwaffe in Spain, 1936–39, Stackpole (2010), ISBN 978-0811706889
  • Carlos Jurado: The Condor Legion – German Troops in the Spanish Civil War, Osprey Publishing (2006), ISBN 978-1841768991