Klümper, Werner
Werner Klümper ( 19. April 1911 in Herne, Westfalen; 21. Oktober 1989 in Lübeck-Travemünde) war ein deutscher Offizier der Kriegsmarine (Seefliegerverbände), der Legion Condor (AS/88) und der Luftwaffe (u. a. Kommodore des Kampfgeschwaders 26) sowie zuletzt Oberstleutnant und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Werner Klümper trat 1932 als Offiziersanwärter in die Reichsmarine ein, im April 1935 wurde er zur Luftwaffe versetzt. 1940 war Klümper auf der He 115 damit beschäftigt, Seeminen auf den Feind abzuwerfen. Vom Frühjahr 1941 an war er im Stab des Kampfgeschwaders 30 tätig. Im November 1941 erfolgte die Ernennung zum Chefkonstrukteur der Torpedoflugzeuge. Danach war er Kommandeur der I. Gruppe/KG 26, ab Februar 1943 Geschwaderkommodore.
Legion Condor
Werner Klümper, ein Pionier der Seefliegerei, verzeichnete einen der ersten großen Erfolge der Seefliegerstaffel 88 im Spanischen Bürgerkrieg. Am 31. Juli 1937 griff Klümper mit seiner Vier-Mann-Besatzung (darunter Leutnant Dieter Leicht) einer He 59 den feindlichen Truppentransporter „Nuria“ mit über 400 republikanischen Freiwilligen an. Da er erkannte, daß das Schiff wehrlos war, wollte er die Neuankömmlinge der Kommunisten, die von Oran kommend in Cartagena einschiffen wollten, verschonen. Er ließ von einer ihn begleitenden He 60 ein paar Bomben weitab werfen, danach befahl er seinem spanischen Funker, Kontakt mit dem Kapitän des Schiffes aufzunehmen. Er ließ ihn wissen, daß ein deutsches U-Boot angefunkt wurde und nun unterwegs war (ein Bluff), sollte sich der Kapitän jedoch fügen, würde man von einer Versenkung absehen. 20 Seemeilen südlich Cartagenas kapitulierte der rotspanische 4.600-Tonnen-Handelsdampfer und folgte Klümpers Anweisung, nach Melilla zu fahren und sich dort den Franco-Truppen zu ergeben. Diese Tat und die Vermeidung eines Massakers brachte ihm große Beachtung bei Freund und Feind ein und war ein Beweis seines edlen Charakters.
Bundeswehr
Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft baute Klümper, zuerst als Fregattenkapitän, vom 14. Juni 1956 bis 30. September 1969, zuletzt als Kapitän zur See, die Marinefliegerei (1. Marinefliegergruppe bzw. Marinefliegergeschwader 1) der Bundeswehr auf.
Tod
Kapitän zur See der Reserve a. D. Werner Klümper verstarb am 21. Oktober 1989. Eine Ehrenformation des Marinefliegergeschwaders 1 (MFG 1), dessen Kommodore er vom 1. Mai 1959 bis 1. Oktober 1963 war, gab ihm auf dem Weg zu seiner letzten Ruhestätte in Lübeck-Travemünde das letzte Geleit.[2]
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Spanienkreuz in Silber mit Schwertern
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Frontflug-Spange für Kampfflieger in Gold
- Flugzeugführerabzeichen (Italien)
- Deutsches Kreuz in Gold am 20. Oktober 1942 als Major und Kommandeur der I. Gruppe/Kampfgeschwader 26/Luftflotte 5
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 29. August 1943 als Major und Kommodore des Kampfgeschwaders 26 (Löwen-Geschwader)
Literatur
- Biographie in: Helden der Wehrmacht — Unsterbliche deutsche Soldaten, Band 2, FZ-Verlag (Klappentext und Inhaltsverzeichnis)