Soldatenbund

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Fahne des Soldatenbundes

Der Soldatenbund wurde Ende 1935 mit Unterstützung des Reichswehrministeriums als Heeresorganisation gegründet, für die Reichs-, dann Kriegsmarine den „NS.-Deutschen Marine-Bund“ für Soldaten der Fliegertruppe den „Luftwaffenbund“. Er darf nicht mit dem „Deutschvölkischen Soldatenbund“ der Deutschvölkischen Freiheitspartei verwechselt werden. Der Bund wird in Nachkriegspublikationen auch als „Deutscher Soldatenbund“ und fälschlicherweise auch als „NS-Soldatenbund“ geführt. Am 1. Oktober 1938 ging er im NS-Reichskriegerbund auf.

Geschichte

Brustadler für Bundesmitglieder (nach links schauend)

Nach der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht am 16. März 1935 wurde am 7. November 1935 mit Einverständnis des Führers und auf Befehl von Reichwehrminister Werner von Blomberg der Soldatenbund, „die Soldaten-Organisation der neuen Wehrmacht“, als Verband des Wehrmachtsteils „Heer“ gestiftet und stand durch die Verpflichtung zur Doppelmitgliedschaft in enger Verbindung zum „Reichstreubund ehemaliger Berufssoldaten“. Es erfolgte die Übergabe von Gewehren und Munition an einzelne Kameradschaften, auch Fahnenverleihungen wurden vorgenommen. Spürbare Konkurrenz gab es mit dem „Kyffhäuserbund“ und dem „Waffenring der Nachrichtentruppen“.

Bundesführer war seit dem 1. Dezember 1935 General der Infanterie a. D. Hans Theodor Heinrich Freiherr Seutter von Lötzen, Sitz der Bundesführung Berlin. Im Jahr 1937 hatte der Soldatenbund 230.000 Mitglieder, die in 16 Bundesgruppen, 10 (Landes-)Verbänden und 3000 lokalen Kameradschaften erfaßt waren. Die Bundesgruppen hatten die Aufgabe, die Landräte zur Aufstellung eines Soldatenbundes in den Gemeinden und den Kreisdirektionen aufzufordern.

Im Landesverband Lippe, der entsprechend der Wehrkreiseinteilung zur Bundesgruppe VI gehörte, übte Oberregierungsrat und gleichzeitiger Leiter des Kreisrechtsamtes sowie Kreisgruppenführers des NS-Rechtswahrerbundes, Dr. jur. Heinrich Oppermann,[1] der 1939 zum Hauptmann der Reserve ernannt und kurz darauf einberufen wurde, von 1935/36 bis zur Auflösung des Bundes im Herbst 1938 die Funktion des Verbandsführers aus.

Mitglieder

Mitglieder des Soldatenbundes konnten alle ehemalige Soldaten werden, auch die des Deutschen Heeres und der Vorläufigen Reichswehr, die am 1. Januar 1921 noch bei der Reichswehr dienten und inzwischen in Ehren ausgeschieden waren.

Personen (Auswahl)

Bildergalerie

Siehe auch

Fußnoten

  1. Der Jurist Dr. Heinrich Oppermann, Mitglied der NSDAP seit dem 1.3.1932, war 1927 als Landgerichtsrat in den lippischen Justizdienst übernommen worden. Im Mai 1933 wurde ihm nach der Beurlaubung des 1. Oberregierungsrates Dr. Spelge die Führung der Geschäfte der Abt. I der Lippischen Landesregierung provisorisch, ab dem 1.7.1933 endgültig übertragen. In Angleichung an die Besoldungsordnung der Reichsbeamten führte er seit März 1938 den Titel des Regierungsdirektors. Der Abt. I oblagen als der wichtigsten Stelle der Landesregierung die Allgemeine Dienstaufsicht, Personal- und Besoldungsangelegenheiten, Gemeindeangelegenheiten, Arbeitsbeschaffung, Fürsorge- und Gesundheitswesen sowie die Polizeiaufsicht. Gleichzeitig hatte Oppermann seit dem Parteieintritt verschiedene Parteifunktionen auf Ortsgruppen- und Kreisebene wahrgenommen, v. a. leitete er seit dem Februar 1934 das Kreisrechtsamt des Kreises Detmold bis zur Bildung des Kreises Lippe am 1.4.1938. Aus dem Zusammenhang dieser Einbindung Oppermanns in Justiz und Verwaltungsdienst mit seiner Stellung in der Partei ergaben sich auch seine Funktionen in Berufsverbänden und gesellschaftlichen Vereinen. Die wichtigste dabei war sicher seine Tätigkeit in der Standesvertretung nationalsozialistischer Rechtsanwälte. Zu weiteren Funktionen gehörten im öffentlichen Bereich die Mitgliedschaft im Landeskirchenrat sowie die Funktion als 2. Beisitzer der Landessynode, der Verwaltungsratsvorsitz der Lippischen Landesbank sowie im privatrechtlichen Bereich die Geschäftsführung der Externsteine-Stiftung. NSRB: Wann der NSRB in Lippe gegründet wurde, ist nicht festzustellen. Lippe, Schaumburg-Lippe und die Grafschaft Schaumburg gehörten 1933 zum Bezirk des Obmanns Rechtsanwalt Dr. Roempler, Bückeburg; der Bezirk unterstand dem Gau Celle und Braunschweig. Anfang 1934 wurde Lippe ein selbständiger Bezirk unter Führung von Dr. Oppermann, Detmold, der zunächst dem genannten Gau unterstellt blieb. Wohl 1936 erfolgte dann die Unterstellung unter den Gau Westfalen-Nord. In der Neugliederung des NSRB zum 15.7.1937 wurden die Bezirke und Ortsgruppen aufgelöst und durch Kreisgruppen ersetzt, die das Gebiet der jeweiligen Parteikreise abdeckten. Gleichzeitig wurden die Kreisgruppenführer als Hauptstellenleiter in die Kreisrechtsämter integriert. Führer des NSRB in Lippe blieb Dr. Oppermann. Nach der Einberufung Oppermanns zum Kriegsdienst 1940 wurde er durch Rechtsanwalt Dr. Sievert, Detmold, vertreten. 1937 wurden die zuvor bestehenden Ortsgruppen des NSRB aufgelöst; ihre Geschäfte wurden von der Kreisgruppe übernommen. Die bisherigen Ortsgruppenführer betätigten sich fortan als örtliche Vertrauensleute. Kameradschaftsbund Deutscher Polizeibeamten: Im Kameradschaftsbund Deutscher Polizeibeamten nahm Oppermann seit 1933 die Funktion des Landeswartes im Landesbund Lippe wahr. Nach der Vereinigung des Landesbundes Lippe mit dem Gau Westfalen zum 1.1.1939 erlosch dieses Amt. Vom Bundesführer wurde Oppermann anschließend in den Führerrat des Kameradschaftsbundes berufen. Lippischer Theaterverein und Grabbe-Gesellschaft: Der Lippische Theaterverein, 1919 von Adolf Neumann-Hofer gegründet, war seit dem 27.4.1933 Dr. Oppermann unterstellt, der den Vorsitz des aus fünfzehn Mitgliedern bestehenden Vorstandes innehatte. Anders als der Theaterverein wurde die Grabbe-Gesellschaft erst am 12.9.1937 im Rahmen nationalsozialistischer Kulturpolitik gegründet. Im gleichen Jahr wurden zum zweiten Male die Detmolder Grabbe-Tage veranstaltet, deren alljährliche Ausrichtung zur Hauptaufgabe der Gesellschaft wurde. Organisator der Grabbe-Tage wie auch führendes Mitglied der Gesellschaft, die bis 1945 mehr als 700 Mitglieder hatte und ein „Mitteilungsblatt sowie das Grabbe-Jahrbuch herausgab, war ihr Geschäftsführer, der Lehrer und (seit 1935) Kreisobmann der NS-Kulturgemeinde, Dr. Heinrich Hollo. Auch Oppermann gehörte dem Vorstand an und nahm die Geschäfte des Schatzmeisters wahr.
  2. Lyding, Alwin, geb. 10. November 1897 in Osterode/Harz; verh. 15. Mai 1941 mit Dr. phil. Marianne Labinski in Göttingen; 27.12.1915 1. Oberrhein.Inf.Rgt. 97; 1.12.1935 Werhers.Insp. Hannover, E.-Offz.-Anwärter; 1.2.1936 Adj. des Genlt. a. D. von Schenckendorff, Bundesgruppenführer des Soldatenbundes in Hannover, eingesetzt durch das Reichskriegsmin.; 1.10.1938 W.B.K. Hannover I, Adj.; 1939 Magedeburg (Schrotekaserne), Aufstellungsstab eines verst. Inf.Rgt.; 1939 W.B.K. Göttingen, Adj.; 1941 Verb.Offz. bei einer ung. Div.; 1942 Kdr. von 3 Karpathenpässen; 1942 Transportführer; 1943 Bezirks- und Sicherungs-Kdt. in Stalino; 1944 W.B.K. Göttingen, II b/c; 6.8.1956 BMVg, Angestellter; 1.7.1960 dgl. Beamter