Stürme über dem Montblanc
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Stürme über dem Montblanc |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1930 |
Laufzeit: | 110 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Aafa-Film AG |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Arnold Fanck |
Regieassistenz: | Leopold Blonder |
Drehbuch: | Arnold Fanck |
Produzent: | Henry Sokal |
Musik: | Paul Dessau, Otto Firl, Edmund Meisel |
Ton: | Emil Specht, Hans Grimm, Erich Lange |
Kamera: | Hans Schneeberger, Richard Angst, Sepp Allgeier |
Bauten: | Leopold Blonder |
Aufnahmeleitung: | Karl Buchholz |
Schnitt: | Arnold Fanck |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Sepp Rist | Hannes, Wetterwart |
Leni Riefenstahl | Hella Armstrong |
Ernst Udet | Flieger Udet |
Friedrich Kayßler | Armstrong, Hellas Vater, Astronom |
Mathias Wieman | Walter Petersen, Organist |
David Zogg | |
Beni Führer | |
Julius Rähmi | |
Guzzi Lantschner | |
Otto Lantschner | |
Benno Leubner | |
Otto Leubner | |
Alfred Beierle | |
Harald Reinl | |
Ernst Petersen | |
Kurt Reinl | |
Braun sen. | |
Hans Kogler | |
Josef Gumboldt | |
Blümel | |
Luggi Föger |
Stürme über dem Montblanc ist ein deutscher Bergfilm von 1930. Die Dreharbeiten fanden in der Sternwarte Babelsberg, in Arosa, auf dem Bernina-Paß und am Montblanc statt. Die Uraufführung war am 25. Dezember 1930.
Handlung
Gipfel über den Wolken – der Montblanc. Hier haust im Observatorium der Wetterwart. Sturm und Kälte trotzend. In grenzenloser Einsamkeit. Ein tollkühner Flieger durchstößt die Wolken, bringt aus dem Tiefland Menschen. Ein Mädchen auch, das dem Einsamen Schicksal wird. Hella ... der Tod raubt ihr den Vater, der vom Felsgrat abstürzt. Ein Mann, stark und gütig, spricht ihr Trost zu. Das ist der Abschied vom Montblanc und seinem Hüter.
Etwas wie Glück fühlt der Wetterwart, wenn er jetzt durch das Teleskop den Himmel betrachtet. So sieht ihn auch Hella im Riesenfernrohr einer norddeutschen Sternwarte. Sterne bilden die Brücke zwischen zwei Menschen. Frühling. Narzissenfelder wogen in Chamonix, Ablösung ist auf dem Montblanc angekommen und mit ihr ein Brief ... Der Wetterwart will bleiben. Und Hella wartet vergeblich – Stürme über dem Montblanc! Rasend dreht sich der Windmesser, zu dessen Fuß sich der Wetterwart durchkämpft. Schnell zieht er die Handschuhe aus, um Aufzeichnungen zu machen, da – ein Augenblick der Unachtsamkeit – die Handschuhe fegt der Wind in die Tiefe. Noch kann sich der Mann zur Hütte schleppen; doch die Erstarrung der Hände zu lösen, ist nicht mehr möglich. Streichhölzer entgleiten ihnen – das letzte Feuer verlischt. Schreckliche Nacht – fortdauernd durchzucken Hilferufe den Telegraphen.
Das Leben zu retten, bleibt noch der Abstieg. Aber Spalten klaffen unüberwindbar. Unter den Trümmern der vom Sturm verwüsteten Hütte kauert leblos ein Mensch. Grausamer Hohn, wie es aus dem Radio durcheinanderschwirrt von Großstadttrubel, Frühlingsfesten, Jazzbandmusik.
Die Rettungsexpedition – vor riesigen Spalten muß sie haltmachen ... Da steigt ein Flieger auf – rast mit seinem silbernen Vogel empor zu den Höhentälern ... Wie ein Ball wird das Flugzeug von wilden Böen auf und nieder geworfen, durch die von tausend Blitzen erleuchtete Hölle eines Höhengewitters geht es — endlich senkt sich die Maschine auf ein Schneefeld unterhalb des Montblanc-Gipfels. Noch kann der Wetterwart aus tödlicher Erstarrung geweckt werden. Feuer prasselt im Herd. Und ein Mädchenlachen klingt hell vor der Tür. Und zwei Menschen verstummen unter dem übermächtigen Eindruck des Wiederfindens.
Anmerkungen
Sechs Monate hielt sich Arnold Fancks Filmexpedition im Hochgebirge auf, davon mehrere Wochen auf dem 4.400 Meter hoch gelegenen Montblanc-Observatorium, wo die ersten Spielfilmaufnahmen über den Wolken gedreht wurden. Für die Flugszenen mußte der Flieger Ernst Udet vier Wochen lang in schweren Hochgewittern täglich über dem Montblanc-Massiv fliegen und achtmal die gefährliche Landung auf den Montblanc-Gletschern unternehmen. Das Observatorium auf dem Montblanc wurde für den mehrwöchigen Aufenthalt von der Eigentümerin Dina Dritt und die staatliche Sternwarte Neubabelsberg von Professor Guthing für Filmaufnahmen zur Verfügung gestellt.