Stadtler, Eduard

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Eduard Stadtler (Lebensrune.png 17. Februar 1886 in Hagenau, Elsaß; Todesrune.png 5. Oktober 1945 im Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen) war ein deutscher Reichstagsabgeordneter der DNVP, jungkonservativer Publizist, Gründer einiger antikommunistischer Organisationen und früher Propagandist eines nationalen Sozialismus.

Leben

Eduard Stadtler wurde in Hagenau im Elsass geboren und besuchte die katholische Volksschule seines Heimatortes. Später wechselte er an eine Schule in Belfort, wo er das französische Baccalauréat bestand, um schließlich in Hagenau sein deutsches Abitur abzulegen. Er studierte in Graz und Straßburg und bestand 1910 das Staatsexamen für höheres Lehrfach.

1910 bis 1912 war er im Schuldienst tätig. Während dieser Zeit wurde er 1911 zum Dr. phil. promoviert. 1915 bis 1916 war er Soldat im Ersten Weltkrieg, 1917 bis 1918 in russischer Kriegsgefangenschaft. 1918 wurde er Leiter der Pressestelle des deutschen Generalkonsulats Moskau. Im Dezember 1918 gründete er die Antibolschewistische Liga, deren erster Leiter er wurde.

Er konnte weitere antikommunistische Organisationen aufbauen, so z. B. das 1919 gegründete Generalsekretariat zum Studium und zur Bekämpfung des Bolschewismus. Stadtler war auch Vorstand der Vereinigung für nationale und soziale Solidarität (Solidarier), die 1918 von Heinrich von Gleichen initiiert worden war und aus der 1924 der Deutsche Herrenklub hervorging. Er war auch Mitglied des jungkonservativen Juniklubs. Zu seinem elitären Kreis aus exponierten nationalen Unternehmern, Politiker und Intellektuellen gehörten u.a. Karl Helfferich, Simon Marx, Adam Stegerwald, Franz Röhr, Heinrich von Gleichen-Rußwurm, Arthur Moeller van den Bruck, Otto Strasser, Franz von Papen und Hugo Stinnes.

Bereits in seinem Vortrag „Der kommende Krieg, bolschewistische Weltrevolutionspläne“, gehalten 1919, warnte er:

...vor dem fürchterlichsten Bürgerkrieg auf deutschem Boden. Hinter diesem Bürgerkrieg ersteht vor meinen Augen das Bild einer wirtschaftlichen Katastrophe, wie sie schlimmer kein Auge je gesehen. Hinter den bolschewistischen, durch Terror disziplinierten Truppen des Ostens würden sich die bolschewistischen Hyänen des Schlachtfeldes über die herrlichen Gefilde Ost- und Norddeutschlands ergießen, Mord und Totschlag, Raub und Vergewaltigung im Gefolge.[1]

1919 bis 1925 gab er die jungkonservative Zeitschrift Das Gewissen heraus; seit 1925 die Wochenschrift Das Großdeutsche Reich. Er wurde Mitglied im Bundesvorstand des Stahlhelms, 1929 übernahm er die Führung des paramilitärischen Stahlhelm-Studentenrings Langemarck. Ebenso war er im Zentralvorstand der DNVP, für die er 1932 bis 1933 Mitglied des preußischen Landtags und Mitglied des Reichstages war.

Stadtler propagierte einen deutschen-, nationalen- oder christlich-nationalen Sozialismus, im Gegensatz zum „Klassenkampf-Sozialismus“. Ziel seines utopisch-nationalen Denkens war die „Volksgemeinschaft“. Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Frankonia Straßburg im KV.

Verhaftung

Eduard Stadtler wurde 1945 von sowjet-bolschewistischen Okkupanten verhaftet und im sowjetischen KZ Sachsenhausen ermordet.

Schriften

  • Aufnahme und Einwirkung der Februar-Revolution vom Jahre 1848 im Elsaß. Dissertation. Straßburg 1911. Herder, Straßburg i.E. 1913.
  • Lebenserinnerungen. 3 Bände. Neuer Zeitverlag, Düsseldorf 1935. (reicht nur bis 1919).
  • Die Diktatur der sozialen Revolution (1920); PDF-Datei
  • Als Antibolschewist 1918/1919

Literatur

  • Armin Mohler, Karlheinz Weißmann: Die konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. 6. Auflage. Graz 2005, S. 460.
  • Cuno Horkenbach (Hrsg.): Das Deutsche Reich von 1918 bis heute. Jg. 1931–1933. Verlag für Presse, Wirtschaft und Politik, Berlin 1931–1935.
  • Reichstags-Handbuch. Legislatur (Wahl)-Periode 1890–1933. Berlin 1890–1933.
  • Gerd Koenen: Der Russland-Komplex. Die Deutschen und der Osten 1900–1945. Beck, München 2005.

Fußnoten