Tasnady, Maria von
Maria von Tasnady, eigentlich Magdalena Fekete (geb. 16. November 1911 in Lonea, Transsylvanien; gest. 16. März 2001 in München) war eine ungarische Schauspielerin.
Wirken
Die Ungarin Magdalena Fekete stammte aus Siebenbürgen, wo ihr Vater Arzt war. Zuerst dachte sie gar nicht so sehr an Film und Theater, sondern widmete sich vorwiegend ihrem Studium der Literaturgeschichte und Germanistik an der Universität in Budapest. Für die Bestreitung ihres Unterhalts war sie aber gezwungen, neben dem Staatsstipendium durch Interviews und Zeitungsarbeit Geld zu verdienen; sie war einmal die einzige Reporterin, der es gelang; den Exkönig Alfons bei seinem Aufenthalt in Budapest zu interviewen.
1931 wurde sie zur Miss Ungarn gewählt. Als Preis gewann sie eine Reise nach Berlin. Hier wurde unter dem Künstlernamen „Maria von Tasnady“ Probeaufnahmen von ihr gemacht. Aber dabei blieb es vorläufig. Wieder ging es zurück nach Ungarn, wo 1,5 Jahre an der Theater-Schule gearbeitet und dann in kleinen Rollen gefilmt und Theater gespielt wurde. Dann heiratete Frau v. Tasnady nach Deutschland und bildete sich hier 1934 bis 1936 weiter aus, immer in der Hoffnung, daß ihr Wunsch, filmen zu können, doch noch einmal in Erfüllung gehen würde. 1936 endlich war es so weit. Käthe Gold, die für die Rolle der Hanna in „Schlußakkord" ausersehen war, erkrankte plötzlich schwer und unter vielen Bewerbern wurde Frau v. Tasnady ausgewählt. Sie sprang damit in ihr erstes großes Experiment und ihren ersten großen Erfolg hinein.
In dem Film Menschen ohne Vaterland spielte sie ein Flüchtlingsmädchen, in der Titelrolle der Liebesromanze Frau Sylvelin war sie die vernachlässigte Ehefrau von Heinrich George. 1939 kehrte sie nach Ungarn zurück und konnte in ungarischen und italienischen Produktionen mitwirken. 1948 verließ sie Ungarn, lebte in Italien und Frankreich und ab 1954 in München. Dort war sie 21 Jahre als Sprecherin für den Rundfunksender Radio Free Europe tätig. Zeitweise hatte sie einen Wohnsitz in Amerika.
Maria von Tasnady war in erster Ehe mit dem deutschen Produzenten Bruno Duday verheiratet, der mehrmals als Ko-Produzent an ihren Filmen beteiligt war. Etwa 1938 heiratete sie den ungarischen Filmregisseur Géza von Radványi, unter dessen Regie sie mehrfach agierte. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof von Planegg.
Filmographie
- 1932: Durchlaucht amüsiert sich
- 1932: Wenn die Liebe Mode macht
- 1936: Schlußakkord
- 1936: Menschen ohne Vaterland
- 1937: Streit um den Knaben Jo
- 1937: Frau Sylvelin
- 1938: Das Abenteuer geht weiter
- 1939: Die Frau ohne Vergangenheit
- 1940: Hände hoch, Herr Kommissar (Öt öra)
- 1941: Der sprechende Mantel (A beszélö köntös)
- 1941: Alarm
- 1942: Benghasi – das Schicksal einer Stadt (Bengasi)
- 1951: Wunder einer Stimme – Enrico Caruso (Enrico Caruso – leggenda di una voce)
- 1955: André und Ursula
- 1957: Die Prinzessin von St. Wolfgang