Alarm (Film)
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Alarm |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1940 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Aco-Film GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Herbert B. Fredersdorf |
Regieassistenz: | Alfons von Plessen |
Drehbuch: | Kurt E. Walter |
Produzent: | Gustav Althoff |
Musik: | Hansom Milde-Meißner |
Ton: | Ferdinand Haubmann |
Kamera: | Eduard Hoesch |
Standfotos: | Reinhold Draber |
Bauten: | Bruno Lutz, Karl Getschmann |
Aufnahmeleitung: | Karl Sander |
Schnitt: | Margarete Steinborn |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Karl Martell | |
Maria von Tasnady | Sekretärin Vera Kaufmann |
Hilde Sessak | Platzanweiserin Helene Hoesch |
Paul Klinger | Herbert Flügger |
Rolf Weih | Werkpilot Werner Blennemann |
Hilde Hildebrand | Pensionsinhaberin Frau Anders |
Theodor Loos | Rentner Ophagen |
Fritz Rasp | Feinmechaniker Stülken |
Alexander Engel | Barpianist Ölkers |
Gerhard Bienert | Kriminalkommissar Dr. Dittmann |
Albert Venohr | Kriminaloberassistent Schneider |
Rudolf Platte | Ganove Schielauge |
Lotte Rausch | Dienstmädchen Meta |
Evelyn Bernhardt | |
Eduard Bornträger | Kneipenwirt |
Peter Elsholtz | Warenhausdetektiv |
Erwin Klietsch | Kriminalassistent |
Alfred Maack | Dr. Kugler |
Paul Rehkopf | Ganove Gustav |
Franz W. Schröder-Schrom | Kinodirektor |
Rudolf Schündler | Produzent des Werbefilms |
Volker Soetbeer | Ganove Willy |
Robert Vicenti | |
Ewald Wenck | Buchhalter |
Alarm ist ein Kriminalfilm von 1940. Die Uraufführung fand am 31. Januar 1941 statt.
Handlung
Herbert Flügger und Werner Blennemann sind Piloten bei den Deutschen Anilinwerken. Sie haben das verantwortungsvolle Amt, die wertvollen Arzneimittel der deutschen chemischen Industrie an ihre Bestimmungsorte zu bringen, die zum Teil Tausende von Kilometern entfernt in den Urwäldern Afrikas liegen, wo keine Bahn und kein Auto die wichtigsten Impfstoffe und anorganischen Heilmittel schnell genug zur Stelle schaffen kann.
Wenn die Piloten in Berlin sind, haben sie aber auch ein Privatleben. Dieses Privatleben ist ein Mädchen und heißt Helene Hoesch. Noch ist unentschieden, wem sich die Neigung von Helene endgültig zuwenden wird. Flügger bewirbt sich ernsthaft um sie, mit dem Thema „Heiraten“, Blennemann dagegen ist der Meinung, daß Helene zum Heiraten noch zu jung und das Leben sowieso sehr schön sei. Zwischen Flügger und Blennemann steht deshalb aus diesen Gründen eine oft unausgesprochene, sehr oft aber auch außerordentliche ausgesprochene Eifersucht.
Auch heute, als sie wieder auf dem Flugplatz Berlin-Tempelhof landen, ist die entscheidende Frage: Wer ist zuerst bei Helene? In diesem Falle ist Flügger der Glückliche, denn Blennemann wird durch seine dienstlichen Pflichten noch aufgehalten.
Helene wohnt in einer Pension des Berliner Westens. Sie ist Platzanweiser in einem Großkino. Die Pension von Frau Anders (die auch einmal bessere Zeiten gesehen hat), wird außerdem noch von Vera Kaufmann, der Bürosekretärin des Union-Palast-Kinos, vom alten Rentner Ophagen, vom Feinmechaniker Stülken sowie Barpianisten Ölkers bewohnt. Am Abend treffen Flügger, Blennemann, Vera und Helene im Union-Palast-Kino zusammen, denn heute findet die festliche Uraufführung des Werkpilotenfilms der Deutschen Anilinwerke: „Flieger gegen den Tod“ statt, in dem Flügger als Pilot eine Hauptrolle spielt. Aber Flügger kommt nicht zum ungestörten Genuß, sich selbst als schneidigen Flieger auf der Leinwand zu bewundern, denn er muß es ständig mtansehen, wie Blennemann offenkundig mit Helene flirtet. Auch Vera Kaufmann entgeht diese Beobachtung nicht, und sie ist sehr traurig darüber. Sie liebt Flügger von ganzen Herzen und kann es deshalb nicht verstehen, wie er sich an ein Mädchen wie Helene so nutzlos verschwenden kann.
Noch am selben Abend, nach der Filmvorstellung, erfolgt eine erregte Szene zwischen Flügger und Blennemann einerseits und Flügger und Helene andererseits. Flügger und Helene sind dann noch sehr spät beisammen.
Am nächsten Tag erscheint Helene nicht zum Dienst. Als man in der Pension von Frau Anders nach ihrem Verbleib forscht, finden die Bewohner der Pension sie in ihrem verschlossenen Zimmer tot vor.
Die Mordkommission trifft ein und vernimmt sofort alle Anwesenden. Kriminalkommissar Petersen, der die Untersuchung führt, ist nicht glücklich über das Ergebnis der ersten Vernehmungen. Er spürt hinter dem Mordfall Hoesch ein großes Geheimnis, das wichtig genug ist, von der Kriminalpolizei aufgeklärt zu werden. Die Spur führt zunächst zu Stülken. Denn Stülken ist mitten in der Vernehmung plötzlich verschwunden. Aber Kriminalkommissar Petersen ist der Meinung, daß Stülken ein wenn auch gesuchter, so doch unwichtiger und kleiner Gelegenheitsverbrecher ist, dem ein so brutaler Mord wie dieser nicht zuzutrauen ist.
Stülken erlebt ein trauriges Ende. Da er wegen Mordverdachts steckbrieflich verfolgt wird, versucht er mit allen Mitteln, in der Anonymität der Verbrecherwelt einer Großstadt unterzutauchen. Es gelingt ihm nicht. Warenhaus - Detektive erkennen ihn. Auf einer abenteuerlichen Flucht über das Dachgeschoß eines großen Warenhauses Berlins stürzt er 40 Meter tief in den schwindelnden Abgrund der Straße. Flügger und Blennemann, die inzwischen einen neuen Flug angetreten haben, werden bei ihrer Rückkehr sofort auf dem Flugplatz verhaftet, weil sie nachweislich die Letzten waren, die mit Helene kurz vor ihrem Tode noch zusammentrafen. Aber Kriminalkommissar Petersen, der diese Verhaftung vornehmen muß, weil die Last der Indizien ihn amtlich dazu zwingt, ist von der Richtigkeit seiner Maßnahmen nicht überzeugt. Etwas ganz anderes, etwas viel Größeres steckt hinter dieser Geschichte. Aber wo findet sich ein Schlüssel zur Lösung dieser Frage?
Der alte Rentner Ophagen glaubt, einige Hinweise hierzu geben zu können. Aber die Ermittlungen der Kriminalpolizei führen doch wiederum auf ganz andere Linien hin. Mitglied dieser Vermuttungskette ist ein langgesuchter Verbrecher namens Schielauge, der mit Stülken zusammen einen „Arbeitsvertrag“ geschlossen hatte, kurz bevor dieser seinen „Berufsunfall“ erlitt. So findet sich ein Steinchen zum anderen in dem großangelegten Mosaik der polizeilichen Kleinarbeit. Die große Überraschung, die sich ergibt, als Kriminalkommissar Petersen den Ring seiner Beweise geschlossen hat, können und wollen wir dem Uneingeweihten nicht verraten, da dies bei einem Kriminalfilm Ehrensache ist. Es ist wirklich eine große Überraschung, auch für Kriminalkommissar Petersen, dem es in einer äußerst mutigen Großaktion der Polizei unter unerschrockenem Einsatz seines eigenen Lebens gelingt, den Mörder von Helene Hoesch und damit das Haupt einer weitverzweigten Verbrecherschar, den Hintermann und Hehler einer ganzen Berliner Unterwelt, dingfest zu machen.
So zeigt dieser Film, wie die minutiöse und bei allem Wirklichkeitssinn doch phantasievolle Arbeit der Kriminalpolizei Fäden entwirrt, die niemand von dem Außenstehenden auch nur ahnen konnte, und wie oft hinter einem an sich rein privat erscheinenden Einzelfall ein die gesamte Öffentlichkeit wichtiger, weil gefährlicher Zusammenhang aufgedeckt wird, da es der Polizei gelingt, durch die Präzision ihres Apparates das Wesentliche vom Unwesentlichen eindeutig und mit aller amtlichen Konsequenz zu scheiden.