Frau Sylvelin
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Frau Sylvelin |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1938 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Fabrikation deutscher Filme GmbH |
Im Auftrag von: | Universum-Film AG |
Stab | |
Regie: | Herbert Maisch |
Regieassistenz: | Kurt Hoffmann |
Drehbuch: | Walter Forster, Walter Ulbrich |
Produktionsleitung: | Hans von Wolzogen |
Musik: | Franz Doelle |
Ton: | Carlheinz Becker |
Kamera: | Karl Puth |
Kameraassistenz: | Hermann Dey, Bernhard Hellmund |
Standfotos: | Eugen Klagemann |
Bauten: | Otto Hunte |
Kostüm: | Eleanor Behm |
Aufnahmeleitung: | Karl Gillmore, Friedrich Kurth |
Herstellungsleitung: | Robert Wuellner, Hans Herbert Ulrich |
Schnitt: | Erich Kobler |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Maria von Tasnady | Sylvelin |
Carla Rust | Claire |
Paul Richter | Herr von Sollnau |
Alfred Abel | Daffinger |
Kurt Meisel | von Roedern |
Heinrich George | Manfred Block |
Elisabeth Wendt | Fräulein Brunnert |
Walter Steinbeck | Direktor Hardt |
Paul Otto | Mister Eva |
Carl Junge-Swinbume | |
Lilli Jung | |
Aribert Grimmer | |
Hanns Waschatko |
Frau Sylvelin ist ein deutscher Spielfilm von 1938. Die Uraufführung fand am 2. Februar 1938 statt.
Handlung
Der große Manfred Block, der Gründer des Block-Konzerns, ist kein Kavalier - aber sicherlich ein ganzer Kerl. Für feinere Lebenskunst fehlt dem Hühnen, dessen Krawatte immer schief sitzt, der Sinn und auch die Zeit. Vielleicht hat er darum in zweiter Ehe auch gerade eine Frau geheiratet, die genau das Gegenteil von ihm ist: fein, zart, kultiviert, rassig und reizvoll: Frau Sylvelin.
Block liebt die sehr viel jüngere Frau treu, ehrlich und etwas hilflos, ohne sie ganz zu begreifen. Sein Leben ist ausgefüllt mit Arbeit, Konferenzen, Reisen, Verhandlungen, und für seine Ehe bleibt nicht viel Zeit übrig. So führt Sylvelin ein Dasein ohne rechten Inhalt.
Was sie für Block bedeutet, weiß ,weiß sie noch nicht; sie fühlt nur, daß ihrem Leben etwas fehlt, und so liegt leichte Schwermut über ihr. -
Blocks Tochter aus erster Ehe, Chairre, sieht in der jungen Stiefmutter eine Freundin, die sie beistehen muß. Ihr Anbieter ist der junge Herr von Roedern, der bei Block als Volontär arbeitet, ohne die Arbeit für sein Lebenswerk zu halten. Claire, resolut und nüchtern, läßt sich noch Zeit, vielleicht findet sich etwas Besseres als Roedern. --
Sylvelin sieht blaß aus, und Block schickt sie nach dem Süden. Daß er mit seinen Rosen zu spät kommt, versteht sich von selbst, gerade verläßt der D-Zug nach Venedig- den Bahnhof, aber Claire hat die Stiefmutter zur Bahn gebracht. -
Die junge Frau fährt hinaus in die Welt, voller Erwartung, vielleicht kommt irgendwoher das große Glück . . .
Bei einem Buchkauf auf dem Bahnhof lernt sie flüchtig einen Herrn kennen, einen kultivierten Mann von Welt. Es ist ein Herr von Sollnau, Gutbesitzer aus Österreich. Aber schon trennt man sich wieder. Schade, denken beide, auch Sollnau hat die aparte Frau gefallen.
In Venedig wird Sylvelins Muße jäh unterbrochen. Manfred Block kommt mit Claire und seinem Syndikus Daffinger an den Lido zu wichtigen geschäftlichen Verhandlungen. Sylvelin soll auch hinkommen. Was ist los? Block braucht dringend Holz, sein amerikanischer Lieferant stellt zu hohe Forderungen.
Da wird Block das Holz eben von einem österreichischen Gutsbesitzer beziehen, mit dem er am Lido zusammentreffen will. Es ıst Herr Sollnau. Auf dieser Werne trifft Sylvelin ihn wieder. Block, Claire und Daffinger sind auch dabei, ebenso Roedern, der eifersüchtig feststellen muß, daß Claire energisch auf Sollnau losgeht. Aber Sollnau hat bereits bei Sylvelin Feuer gefangen. -
Es gelingt ihm, sie zu treffen, als sie allein im Strandkorb sitzt und träumt. Immer stärker wird die Zuneigung zwischen den beiden gleıchgearteten Menschen.
Der Vertrag wird unterschrieben und Sollnau reist ab auf sein Gut. Den Abschluß des Vertrages hat eine Bekannte von Evans bemerkt und dıe Nachricht weitergegeben. Eın Börsenangríff auf die Block-Aktien ist die Antwort des Amerikaners, die Kurse fallen stürmısch. Block muß schleunigst nach Berlin zurück; er wird den Angriff parieren, kampfllustig und erfolgssicher wie immer. Claire und Sylvelin sind ihm, als er gar zu grob wurde, halb im Scherz davongegangen und folgen der Einladung Sollnaus auf sein Gut. Claire hofft immer noch, ihn erobern zu können, und Roedern, der auf Blocks Geheiß eintrifft, leidet Qualen der Eifersucht, aber Claire sieht: Sollnau hat nur Augen für Sylvelin. Als Claire, um Sollnau eifersüchtig zu machen, mit Roedern eine Hochgebirgstour macht, erliegt Sylvelin ihrer Leidenschaft. Sollnau will, sie soll immer bei ihm bleiben und sich von Block freimachen, und Sylvelin teilt ihrem Mann kurz mit, daß sie nicht mehr zu ihm zurückkehren wird. -
In einer stürmischen Versammlung ist es Block nach hartem Kampf gelungen, den Schlag gegen seine Firma zu parieren. Kraftvoll und unbesiegt steht er da. Jetzt trifif Sylvelins Mitteilung ein.
Er traut seinen Augen nicht. Sylvelin, seine Sylvelin will nicht wieder zu ihm zurück . . . Wie vor den Kopf geschlagen merkt er plötzlich, was diese Frau ihn bedeutet.
Der starke Mann bricht zusammen, nun mag kommen, was will, er kämpft nicht mehr, mag sein Lebenszweck untergehen...
Immer und immer wieder schleicht er zum Bahnhof: Sylvelin muß doch kommen. Claire weiß jetzt, daß Sollnau für sie verloren ist. Roedern hat vielleicht wieder eine Chance. - Der treue, besorgte Daffinger entschließt sich, für Block zu handeln. Es spricht von Berlin aus mit Sylvelin: in ihrer Hand ruh das Schicksal ihres Mannes und damit das Schicksal von Tausenden. Ohne sie kann Manfred Block nicht leben...
Sylvelin kämpft den schwersten Kampf ihres Lebens, und siegt über sich selbst. Sie weiß jetzt, daß sie Manfred Blocks Lebensglück ist, nicht nur sein Spielzeug, erkennt, wo sıe hingehört. Wieder wartet Block wieder auf den Bahnhof. Der D_Zug fährt ein.
Da - eine schlanke junge Frau steigt aus, Sylvelin! Bis ins Innerste erregt, umarmt Block seine Frau. Er hat wieder Lebensmut, fragt nicht viel - das ist ja alles vorüber. Eifrig umsorgt er die geliebte Frau, die ihm lächelnd in die Augen sieht und ihm , wie immer, die Krawatte geradezieht.