Trippel, Hans

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Hans Trippel
Der SA-Sturmhauptführer Trippel konstruierte ein Land-Wasser-Auto, das er dem Stabschef vorführte
Der Kraftwagen erreicht auf der Straße eine Geschwindigkeit von 120 km, auf dem Wasser 20 km in der Stunde

Hans Trippel (auch Hanns Trippel, Lebensrune.png 19. Juli 1908 bei Darmstadt; Todesrune.png 30. Juni 2001 in Berlin?) war ein deutscher Autokonstrukteur. Er widmete sein Leben vorrangig der Entwicklung von Amphibienfahrzeugen.

Leben

Weimarer Republik

Trippel machte sich 1932 selbständig und begann in einem gemieteten Pferdestall in Darmstadt mit dem Autobau. Er kaufte ein 600-cm³-DKW-Chassis, baute darauf aus Aluminiumblech eine Karosserie und nannte dieses Fahrzeug Land-Wasser-Zepp. An dem spitzauslaufenden Heck war ein Propeller für den Wasserantrieb angebracht. Erste Fahr- und Schwimmversuche fanden auf dem Oberwaldhausteich in Darmstadt und auf dem Rhein bei Oppenheim statt und verliefen zufriedenstellend. Mit diesem Fahrzeug startete er auch 1932 bei den Wiesbadener Motorsporttagen.

Drittes Reich

1934 baute er auf der Basis eines Adler Trumpf Junior mit Kompressormotor einen stromlinienförmigen Rennwagen, mit dem er in den folgenden Jahren sechs Siege errang. 1935 entstand der erste schwimmfähige Geländewagen, auch auf Adler-Basis mit einem Zweiliter-Motor.

Trippel war Mitglied der SA und erhielt im Oktober 1936 eine Einladung nach Berlin. Dort führte er im Hof der Reichskanzlei Adolf Hitler sein Fahrzeug vor. Trippel erhielt von Hitler einen Entwicklungszuschuß von 10.000 Reichsmark. Mit diesem Geld und Bankkrediten kaufte er in Homburg (Saar) einen alten Schlachthof und baute und entwickelte dort mit 250 Mitarbeitern seine Schwimmwagen. Auf der Basis des SG-6 wurde eine auf zwei Meter verbreiterte Version mit der Bezeichnung Amphibium gebaut. Dieses Fahrzeug war eine Spezialentwicklung für das Militär und konnte bis zu 16 Personen im Wasser transportieren. Vom Typ SG-6 Amphibium lieferte er 20 Fahrzeuge an die Wehrmacht.

1938 stellte er den SG-6 auch den italienischen Streitkräften vor. Um die Zuverlässigkeit unter Beweis zu stellen, wollte er damit sogar das Mittelmeer nach Afrika überqueren. Da dies aber verboten wurde, fuhr er am 25. September 1938 von Neapel nach Capri. Im gleichen Jahr entstand der SK-8, ein Cabriolet mit Stromlinienkarosserie und einem 2,5-Liter-Adler-Motor. Dieses Auto sollte die Eigenschaften eines schnellen Sportwagens und eines seetüchtigen Bootes in sich vereinigen. Beide Fahrzeuge, der SG-6 und der SK-8, fanden 1939 auf der Automobilausstellung in Berlin viel Beachtung.

Ab 1939 entwickelte und baute Trippel nur noch Fahrzeuge für das Militär. Kurz nach der Besetzung Frankreichs besichtigte Trippel die Bugatti-Werke in Molsheim und das Rüstungsministerium in Berlin kaufte für 7,5 Millionen Reichsmark das Werk mit Maschinen von Ettore Bugatti. Am 15. Januar 1941 wurde daraufhin die Trippel-Werke GmbH gegründet und die Produktion nach Molsheim verlegt. Rund 1.000 Schwimmwagen des Typs SG-6 wurden hier gebaut.

1942 wurde der Typ SG-7 für die Propaganda-Kompanien entwickelt. Dies war eine Limousine mit Schiebedach und luftgekühltem Tatra-V8-Motor im Heck. Die Weiterentwicklung war der schwimmfähige Panzerspähwagen Typ E3 mit Allradantrieb und zwei Propellern. Weitere Varianten waren der Munitionstransporter E3M und ein schwimmfähiger Propellerschlitten für die Luftwaffe. Dieser hatte neben den Rädern noch vier Schnee-und Schwimmkufen und wurde von einem Luftpropeller angetrieben.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende wurde Trippel vom „alliierten Kontrollrat“ zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, jedoch nach 35 Monaten entlassen. Während dieser Zeit lernte Trippel den Industriellen Fritz Kiehn kennen, der 1949 die Chiron-Werke in Tuttlingen kaufte. Trippel, der inzwischen die Tochter Kiehns geheiratet hatte, wurde technischer Direktor der Chiron-Werke.

Da Deutschland nach dem Krieg der Bau von Schwimmwagen verboten war, baute Trippel einen kleinen Zweisitzer mit 600-cm³-Horex-Motor, den Trippel SK 10. Der Wagen, der nur 2.800 Mark kosten sollte, lockte zwar auf Ausstellungen viele Leute an, aber das Auto mit nur 1,1 Metern Höhe war zu klein. Auch der Versuch mit einer größeren Ausführung scheiterte. In Stuttgart versuchte er, eine neue Firma aufzubauen, ging aber nach nur 15 verkauften SK 10 in Konkurs.

1953 wollten einige Franzosen die Lizenz für einen Schwimmwagen von Trippel erwerben. Unter ihnen war ein Fachmann, der die Kunststoffkarosserie der Chevrolet-Corvette mitentwickelt hatte. Es wurde entschieden, den neuen Wagen mit einer entsprechenden Karosserie zu bauen. Am 1. August erschien in Frankreich der Trippel Corsaire. Auch dieser Firma ging bald das Geld aus und Trippel zog von Paris wieder nach Stuttgart. Dort entwickelte er den Corsaire weiter. Die Brüder Fritz und Reinhold Weidner, Besitzer einer Anhängerfabrik hatten Interesse an diesem Fahrzeug, und so erschien im März 1957 der Weidner Condor auf dem Markt. Mit einem Preis von 7.500 DM konnte der Wagen aber nicht mit dem Karmann-Ghia, Goliath Hansa oder dem SportPrinz konkurrieren. Nach 200 Fahrzeugen endete die Produktion.

Eurocar GmbH

1958 gründete Trippel die Eurocar GmbH und stellte den Schwimmwagen Alligator vor. Nach einem Treffen mit dem Industriellen Harald Quandt in Berlin, dem er 19 Jahre vorher schon einmal begegnet war, entstand 1961 der Amphicar, von dem bei Quandt in Lübeck und Berlin ungefähr 3.500 Stück gebaut wurden. Da Trippel aber mit der Weiterentwicklung nicht zufrieden war, zog er sich zurück und arbeitete einige Jahre als Berater für Schwimmwagen bei der Bundeswehr. 1974 entwickelte er noch einmal einen Geländewagen, der sowohl zivil wie auch militärisch verwendet werden sollte, den T-47.

In späteren Jahren entwickelte Trippel immer wieder neue Wasser-Land-Fahrzeuge. Den letzten Prototyp konstruierte er im Jahr 1990 – im Alter von 81 Jahren.

Quellen

  • Automobil- und Motorradchronik 1977, Heft Nr. 10; ISSN: 0171-8428
  • Automobil- und Motorradchronik 1975, Heft Nr. 4

Literatur

  • „Der Trippelwagen“. Werkzeitschrift der Trippelwerke GmbH, Molsheim. - 1. Folge August/September 1943
  • Hanns Peter Rosellen: „Deutsche Kleinwagen nach 1945 geliebt, gelobt und unvergessen ...“. Gerlingen: Bleicher Verlag, 1. Auflage 1977. ISBN 3-921097-38-X.- Seite 322 bis 340
  • Walter Zeichner: „Kleinwagen international. Mobile, Kabinenroller und Fahrmaschinen der 40er, 50er und 60er Jahre von über 250 Herstellern aus aller Welt“, Stuttgart: Motorbuch-Verlag 1999.