Wagner, Robert (1895)

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Robert Wagner (1895–1946)
Unterschrift Wagner, Robert (1895).jpg

Robert Heinrich Wagner (Lebensrune.png 13. Oktober 1895 in Lindach bei Eberbach am Neckar; Todesrune.png 14. August 1946 in Fort Ney, nördlich von Straßburg) war ein deutscher Offizier und Politiker; Gauleiter von Baden, ab dem 2. August 1940 Chef der Zivilverwaltung im Elsaß und zuletzt Reichsverteidigungskommissar des Wehrkreises VII. Des weiteren war Wagner von 1927 bis 1945 der Herausgeber der Wochenzeitung und späteren Tageszeitung „Der Führer“ sowie Mitglied des Landtages und Mitglied des Reichstages.

Leben

Reichsstatthalter Robert Wagner.jpg
Gauleiter und Reichsstatthalter Robert Wagner

Jugend

Wagner wurde als Robert Heinrich Backfisch in Lindach bei Eberbach am Neckar, unweit von Heidelberg, am 13. Oktober 1895 geboren. Er war das zweite von fünf Kindern des Landwirts Peter Backfisch und dessen Ehefrau Katharina, geborene Wagner. Schon frühzeitig schwebte ihm vor, Volksbildner, Volkserzieher zu werden, die Jugend hinzuführen zu jenen großen Idealen, die ihm von jung auf vorschwebten. Er besuchte die Volksschule und trat 1910 in die Heidelberger Präparandenanstalt ein. Nach dreijährigem Kurs nahm er ein Studium am Heidelberger Lehrerseminar auf und bereitete sich auf die Staatsprüfung vor. Da brach der Erste Weltkrieg aus.

Erster Weltkrieg

Robert Wagner meldete sich sofort freiwillig beim 2. Badischen Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm I.“ Nr. 110, mit dem er ins Feld ging. Er wurde verwundet, ausgezeichnet, kam später zum Reserve Regiment II und wurde am 23. Dezember 1918 als Leutnant der Reserve aus dem aktiven Dienst entlassen.

Freikorps

Im Februar 1919 dem II. Badischen Freiwilligenbataillon an, mit dem er an der Niederschlagung des spartakistischen Terrors in Mannheim und Karlsruhe beteiligt war.

Weimarer Republik

Im August 1919 wurde er als Leutnant und aktiver Offizier in die Vorläufigen Reichswehr übernommen, diente zunächst im Reichswehr-Schützen-Regiment 113 in Karlsruhe und dann im Infanterie-Regiment 14 in Konstanz. Als Infanterieausbilder nahm er 1921 (Genehmigung des Badischen Justizministeriums vom 20.1.1921) den Mädchennamen der Mutter an. „Backfisch“ sorgte bei den Rekruten für Heiterkeit, was zum Verlust der notwendigen Autorität sorgte. Seit 21. September 1923 befand er sich gerade auf der Infanterieschule in München, als Adolf Hitler seinen ersten Versuch zur Befreiung Deutschlands unternahm.

Wie viele Offiziere des Infanterieschule beteiligte sich auch Robert Wagner an dem Marsch auf die Feldherrnhalle. Es folgte am 1. April 1924 seine Verurteilung zu 15 Monaten Festungshaft, einer Geldstrafe von 100 Goldmark und aller Kosten. Zum 31. Mai 1924 erfolgte die Entlassung aus der Reichswehr. Im Herbst 1924 wurde er zur Bewährung aus der Festungshaft in Landsberg entlassen. Zehn Jahre später, im September 1933, wurde ihm eine gewisse Genugtuung dadurch zuteil, daß der Reichspräsident, Generalfeldmarschall von Hindenburg, ihn rückwirkend zum Hauptmann beförderte. Gleichzeitig wurde er auch Ehrenführer der SA.

1925, nach Neugründung der NSDAP, übertrug Adolf Hitler Robert Wagner die Organisation und Leitung seines Heimatgaues Baden, er gilt somit als Gründer des Gaues Baden der NSDAP .

Im Oktober 1929 zog er mit einigen Mitkämpfern in den badischen Landtag ein und führte den Kampf nun auch von dieser Ebene aus mit unerbittlicher Schärfe. Schon 1930 gelang es Robert Wagner, den Marxisten in Baden an Stimmenzahl bedenklich nahe zu kommen. Im Herbst 1932 wurde er stellvertretender Reichsorganisationsleiter und Leiter des Hauptpersonalamtes in der Reichsführung der NSDAP.

Drittes Reich

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Robert Wagner.jpg

Im März 1933 wurde er Mitglied des Reichstages. Diese Wahl brachte der NSDAP auch in Baden die absolute Mehrheit. Am 7. März 1933 wurde Wagner als „Reichskommissar für das Polizeiwesen“ (de facto Innenminister) eingesetzt und war ab dem 8. März 1933 kommissarischer Ministerpräsident von Baden. Die von ihm am 6. April 1933 angeordnete sofortige Suspendierung aller im öffentlichen Dienst stehenden Beamten „jüdischer Abstammung“ (auch bekannt als „badischer Judenerlaß“) wurde am 7. April 1933 durch das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums ausgehebelt. Am 5. Mai 1933 wurde Robert Wagner Reichsstatthalter von Baden. Der letzte Regierungschef des Landes Baden führte allerdings von Mai 1933 bis April 1945 die offizielle Bezeichnung „Ministerpräsident“.

Es folgte seine Ernennung zum Gauleiter des Gaues Baden und die Wahl zum Abgeordneten des Badischen Landtages. Weitere Stationen waren die Berufung in die Reichsleitung der NSDAP, die Ernennung zum Ministerpräsidenten von Baden, die Ernennung zum Reichsstatthalter von Baden und die spätere Ernennung zum Reichsverteidigungskommissar. Am 2. August 1940 wurde er Chef der Zivilverwaltung im befreiten Elsaß und Lothringen.

Nachkriegszeit

Sippenhaftung

Nach der Besetzung Karlsruhes am 4. April 1945 wurden Wagners Frau, Anna Luise Theresia, geb. Mayer (∞ 11. Oktober 1930), und seine damals 12jährige Tochter überfallen, entführt und durch die Straßen von Straßburg getrieben. Wagners Frau wurde später in ein algerisches Bordell nach Paris verschleppt, wo sie sich nach mehreren Vergewaltigungen in den Tod stürzte.[1] Über den Verbleib der Tochter ist nichts bekannt, man kann nur das Schicksal und das Grauen in den Händen der französischen Siegern erahnen.

Auslieferung und Tod

Nach seiner Auslieferung an Frankreich wurde er von der dortigen Siegerjustiz zum Tode durch Erschießen verurteilt, gemeinsam mit ihm angeklagt war auch Dr. Robert Ernst. Zuvor war durch die französischen Besatzer behauptet worden, daß er Selbstmord begangen habe. Ein eingereichtes Gnadengesuch wurde abgelehnt.

Am Morgen des 14. August 1946 gegen 5 Uhr früh werden vier Verurteilte, unter ihnen Robert Wagner, im Norden Straßburgs auf demselben Platz, auf dem deutsche Truppen, bevor sie kapitulierten, einen letzten Widerstand geleistet hatten, erschossen. Jeder Verurteilte wurde an einen Pfahl gebunden, alle verweigern die angebotene Augenbinde. Im letzten Augenblick sagte Robert Wagner:

„Wir haben unwürdige Richter für die Größe unserer Sache gefunden. Es lebe Hitler! Es lebe das deutsche Elsaß! Nieder mit dem französischen Volk und der französischen Justiz der Rache!“[2]

Eine andere Quelle berichtet:

„Es lebe Großdeutschland, es lebe Adolf Hitler, es lebe der Nationalsozialismus! Unsere große Aufgabe hat nur kleine Richter gefunden. Nieder mit dem französischen Volk und seiner Rachejustiz! Es lebe das deutsche Elsaß!“

Zitate

  • Wir Nationalsozialisten legen keinen Wert darauf, Parlamentarier zu sein.“ — Wagner am 2. Juni 1932 im Badischen Landtag

Auszeichnungen (Auszug)

Lügenmeldung der Besatzerpresse über den angeblichen Suizid Wagners

Schriften

  • Tod dem Marxismus. Es lebe der Nattionalsozialismus, 1932, S. 34

Literatur

Fußnoten

  1. Horst Ferdinand: Die Misere der totalen Dienstbarkeit – Robert Wagner (1895–1946), NSDAP-Gauleiter, Reichsstatthalter von Baden, Chef der Zivilverwaltung im Elsaß. in: Eberbacher Geschichtsblatt 91. Eberbach 1992, S. 152
  2. vgl.: Karl Höffkes: Hitlers politische Generale: Die Gauleiter des Dritten Reichs, Grabert-Verlag, Tübingen