Werthern, Thilo Freiherr von (1912)
Thilo Freiherr von Werthern ( 24. Juli 1912 in Coburg;[1] 10. Januar 2004 in Großhansdorf bei Hamburg) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie Oberstleutnant der neu gegründeten Bundeswehr. Er ist nicht mit dem Ritterkreuzträger Thilo Graf und Herr von Werthern-Beichlingen zu verwechseln, auch nicht mit dem ebenfalls am 24. Juli 1912 in Ratzeburg geborenen Flak-Leutnant Ottobald Christian-Ernst Graf und Herr von Werthern-Beichlingen, der am 6. März 1942 gefallen war.
Inhaltsverzeichnis
Militärischer Werdegang
Thilo Freiherr von Werthern trat am 1. April 1936 als Fahnenjunker in die 1. Kompanie/Infanterie-Regiment 69 in Hamburg ein. Ab Ende 1938 / Anfang 1939 diente er im Schützen-Regiment 3 beim Polenfeldzug und war dann Kompaniechef im Schützen-Regiment 394 im Frankreichfeldzug.
Mit dem Schützen-Regiment 394 der 3. Panzer-Division nahm er am Rußlandfeldzug teil und erhielt als Oberleutnant und Chef der 3. Kompanie das Ritterkreuz für seinen Heldenmut während der Schlacht um Kiew.
Vom 1. Oktober 1941 bis zum 31. Januar 1942 war von Werthern Taktiklehrer an der Kavallerie- und Panzerschule der Wehrmacht (Panzertruppenschule) in Wünsdorf, wo er ab dem 1. Februar 1942 Kompaniechef in der Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ und ab dem 1. Oktober 1943 Bataillonskommandeur in derselben Division war. Über das Unternehmen „Zitadelle“ ging es dann zur Schlacht am Dnepr, wo er in den Kessel von Tscherkassy geriet.
Ab dem 1. Juni 1944 wurde er Kommandeur der in Aufstellung befindlichen Panzer-Grenadier-Brigade „von Werthern“ und wurde im Juli 1944 erneut an die Ostfront geschickt, wo seine Männer und er an der Ersten Kurlandschlacht teilnahmen. Am 18. November 1944 wurde der mehrfach verwundete und nicht ganz genesene Freiherr von Werthern Kommandeur der Fahnenjunkerschule 2 der Panzertruppe in Ohrdruf/Groß Glienicke in Groß-Glienicke, hier blieb er bis zur Einnahme der Schule durch den Feind. Er geriet am 15. Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 2. Juni 1945 fliehen konnte.
Panzer-Grenadier-Brigade „von Werthern“
Das Regiment wurde u. a. aus Teilen des Führer-Begleit-Regimentes zwischen Juni und 6. Juli 1944 auf dem Truppenübungsplatz Arys in Ostpreußen aufgestellt. Am letzten Tag der Aufstellung ging es an die Ostfront nach Kowno in Litauen. Am 15. Juli 1944 unterstand die Brigade dem IX. Armeekorps bei der 3. Panzer-Armee. Nur Reste der Kampfgruppe kehrten wieder zum FHQ zurück. Am 16. September 1944 war noch eine Unterstellung unter die 4. Armee, XXVI. Armeekorps verzeichnet, mit dem Korps wurde die Brigade im Kurland-Kessel abgeschnitten. Im Laufe des Oktobers 1944 wurde die stark dezimierte Brigade aufgelöst, die Reste gingen in der nun aufgestockten Führer-Begleit-Brigade auf.
Nachkriegszeit
Am 1. August 1957 trat der Freiherr der neuen Bundeswehr bei und wurde am 31. März 1972 als Oberstleutnant in den Ruhestand verabschiedet. Er war mit Ursel von Werthern verheiratet und hatte eine Tochter.
Tod
Oberstleutnant a. D. Thilo Freiherr von Werthern starb am 10. Januar 2004 in Großhansdorf bei Hamburg und wurde mit militärischen Ehren beigesetzt.
Beförderungen
- 1. April 1936 Fahnenjunker
- 1. Januar1938 Leutnant
- 1. April 1940 Oberleutnant
- später neues Rangdienstalter (RDA) vom 1. November 1939 erhalten
- 17. Dezember 1941 neues RDA vom 1. August 1939 erhalten
- 1. April 1942 Hauptmann
- 1943 Major
- 1944 Oberstleutnant
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Panzerkampfabzeichen des Heeres in Silber
- Finnisches Freiheitskreuz, IV. Klasse mit Eichenkranz und Schwertern
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“, 1942
- Verwundetenabzeichen (1939) in Gold
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 8. September 1941 Oberleutnant und Chef der 3. Kompanie/Schützen-Regiment 394 bei der 3. Panzer-Division
- Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres für hervorragende Leistungen auf dem Schlachtfeld am 10. September 1941 als Oberleutnant und Chef der 3. Kompanie/Schützen-Regiment 394