Führer-Begleit-Division

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Truppenstandarte des Führer-Begleit-Bataillons – eine Mischung aus Artillerie- (Karminrot) bzw. Infanteriestandarte (Weiß) und der Führerstandarte.

Die Führer-Begleit-Division (1939 als Begleit-Bataillon des Führers aufgestellt) war eine Division der Wehrmacht aus Heer und Luftwaffe (Flak von Regiment „General Göring“), das neben der Leibwache Führer-Begleit-Kommando und der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ für den Personenschutz Hitlers im Feld (z. B. Absicherung des Außenringes der Wolfsschanze) als erweiterte Leibgarde verantwortlich war.

Im erweiterten Sinne waren Bataillon bzw. Brigade und Division dem Panzerkorps „Großdeutschland“ zugehörig.

Geschichte und Einsatz

Ab 1938 bestand eine mobilmachungsabhängige Sicherungskompanie zum Schutz der unmittelbaren und mittelbaren Umgebung des deutschen Reichskanzler Hitler. Das Führer-Begleit-Bataillon wurde kurz vor Kriegsausbruch am 24. August 1939 aus der 7. und 8. Kompanie des motorisierten Infanterie-Regiments „Großdeutschland“ gebildet, weshalb es oft mit dem inoffizielen Zusatz „Großdeutschland“ genannt wurde. Es stand in der Tradition der Stabswache Berlin der Weimarer Republik und den Garde des Kaiserreiches.

Bis Sommer 1942 war das FBB direkt dem Kommandanten des Führerhauptquartiers unterstellt, der damit auch Bataillonskommandeur war. Im laufe des Krieges wurde das Bataillon stets aufgestockt und erreichte, auch vor der Umbenennung, schon 1942/1943 Regimentsstärke, wobei die Bataillonen abwechselend die Führerhauptquartiere bewachten und an der Front (unterstellt) kämpften. Ab Mitte 1944 wurde die Einheit in voller Stärke zu Kampfeinsätzen an der gesamten Front eingesetzt, dies war auch möglich, weil das Führer-Begleit-Kommando stetig stark aufgestockt wurde, der Reichssicherheitsdienst Bataillonsstärke erreichte und der Führer nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 kaum noch reiste.

Die Division wurde Ende April 1945 im Kessel von Spremberg aufgerieben, nur ein kleiner Teil konnte am 22. April ausbrechen. Kommandeur Remer führte sie in Richtung Süden, wo der ausgeblutete, aber tapfere Haufen sich nach der Kapitulation der Wehrmacht den VS-amerikanischen Streitkräften gestellt hat.

Kampfgruppe „Spremberg“

Die eingekesselte Kampfgruppe „Spremberg“ (sie bestand vorwiegend aus der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ unter SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Karl von Fischer-Treuenfeld, der Führer-Begleit-Division unter Generalmajor Otto Ernst Remer und der 344. Infanterie-Division unter Generalmajor Erwin Jollasse) wagte den Ausfall gen Westen, nur Jollasse mußte durch Remer mit der Pistole gezwungen werden, da er nicht weichen und bis zum Heldentod kämpfen wollte. Große Teile der Kampfgruppe blieben im Kessel von Spremberg liegen. In Kausche wurde die Rest-Kampfgruppe erneut eingekesselt. Die deutschen Soldaten retteten in diesen Tagen dennoch ungezählten deutschen Frauen und Kindern das Leben, weil die Frontlinie immer wieder erfolgreich gehalten wurde und dadurch viele Bewohner des deutschen Ostens vor den mordenden und vergewaltigenden Bolschewiken in Sicherheit gebracht werden konnten.

Am 22. April 1945 wurden die Richtung Westen aus dem Kessel von Kausche drängenden deutschen Soldaten und Zivilisten von hier aus unter starken Beschuß genommen. Es kam zur größten Menschenschlächterei in der Lausitz. Der Menge blieb nur die Flucht seitwärts über ein ausgedehntes Wiesengelände. Tausende wurden, laufend oder kriechend, auf der „Todeswiese“ zusammengeschossen. Die Rote Armee setzte erbeutete deutsche Waffen ein, was die Verwirrung steigerte. Die Flüchtenden mußten einen Bahndamm mitten auf der Wiese überqueren; dort, wo jede Deckung fehlte, türmten sich die Leichen, und die Lebenden wühlten sich zwischen den Toten hindurch, um nicht selbst getroffen zu werden. In der Region Spremberg waren die deutschen Verluste etwa viermal so hoch wie die russischen, die vielen gefallenen Volkssturmmänner und Zivilisten nicht mitgerechnet. Versprengte Reste, von den vordringenden sowjetischen Kräften nach Süden abgedrängt, ergaben sich bei Kriegsende in Nordböhmen bei Teplitz-Schönau und in Bad Schandau an der Elbe den VS-Amerikanern.

Entwicklung

Oberst Gustav Streve, Kommandeur der FBB und ehemaliger Kommandant des Führer-Hauptquartiers
  • Führer-Begleit-Bataillon (bis Ende 1942)
  • Führer-Begleit-Regiment (1943; ab Sommer 1944 Fronteinsatz als Panzer-Grenadier-Brigade „von Werthern“ unter Thilo Freiherr von Werthern[1])
  • Führer-Begleit-Brigade (ab September 1944 Aufstockung, danach Einsatz, auch während der Ardennenoffensive)
    • Brigade Hauptquartier (mit Aufklärungs-Kompanie)
    • Panzer-Regiment „FBB“
    • Flak-Regiment „FBB“
    • Panzer-Grenadier-Regiment „FBB“
      • I. Panzer-Füsilier-Bataillon
      • II. Panzer-Grenadier-Bataillon
      • III. (828) Grenadier-Bataillon
  • Führer-Begleit-Division (FBD aufgestellt am 26. Januar 1945, danach Unternehmen „Sonnenwende“; Schlacht um Lauban; Ende April 1945 im Kessel von Spremberg aufgerieben)
    • Führer-Begleit-Regiment (am 16. Januar in Panzergrenadier-Regiment 100 umbenannt)
    • Panzer-Regiment 102
    • Panzer-Artillerie-Regiment 120
      • Panzer-Pionier-Bataillon 120
      • Feldersatz-Bataillon 120
      • Panzer-Nachrichten-Abteilung 120
      • Kommandeur der Panzer-Nachschubtruppen 120

Personen

Kommandeure

Ritterkreuzträger (Auswahl)

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Aufgestellt am 6. Juli 1944 auf dem Truppenübungsplatz Arys in Ostpreußen aus dem Führer-Begleit-Bataillon. Es ging noch am selben Tag zur Ostfront nach Kowno in Litauen. Am 15. Juli 1944 unterstand die Brigade der Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland“ beim IX. Armeekorps bei der 3. Panzerarmee. Nur Reste der Kampfgruppe kehrten wieder zum Führerhauptquartier zurück. In der Mitte des September 1944 wurde die stark ausgeblutete Brigade aufgelöst, auch wenn noch für den 16. September 1944 eine Unterstellung unter die 4. Armee, XXVI. Armeekorps, verzeichnet ist. Die Reste gingen in die inzwischen aufgestockte Führer-Begleit-Brigade auf. Kommandeur der kurzlebigen Kampftruppe war der Oberstleutnant Thilo Freiherr von Werthern.