Kohlhaas, Wilhelm

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Wilhelm Kohlhaas

Wilhelm Kohlhaas (Lebensrune.png 19. April 1899 in Waiblingen; Todesrune.png 19. Februar 1995 in Stuttgart) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps (Sicherheitskompanie 5 der Württembergischen Einwohnerwehr unter Eberhard Wildermuth, Freiwilligen-Abteilung „Haas“ und Grenzschutz Ost), der Landwehr, Abwehr und der Wehrmacht, zuletzt Major der Reserve sowie Korporierter, promovierter Jurist, Richter, Staatsanwalt, Direktor der preußischen Klassenlotterie, Autor und Historiker.

Kurzchronologie

  • 1909-1916 Gymnasialzeit am Stuttgarter Karlsgymnasium, Abschluß: Abitur
  • 1916 Eintritt in den Heeresdienst als Fahnenjunker im (1. württembergischen) Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (Nr. 119)
  • 1918 Leutnant; 5.9. schwere Verwundung; November eingezogen zu einer der ersten württembergischen Sicherheitskompanien (S.K. 5) unter Kompanieführer Eberhard Wildermuth
    • (30.12.) Gründungsmitglied des Württembergischen Offiziersbundes (unter dem Vorsitz von Staatsrat Leopold Hegelmaier)
  • 1919 Entlassung aus der Sicherheitskompanie; Frühjahr mit der Freiwilligenbrigade „Haas“ bei der Niederschlagung der Unruhen in Bayern (Augsburger und Münchner Räterepublik), im Sommer Ordonnanzoffizier in der 69. Brigade im Grenzschutz Ost (Posener Aufstand)
  • 1919-1925 Jura-Studium in Tübingen und ein Semester in München (Corps Isaria)
  • 1925 Promotion zum Dr. jur.
  • 1926-1933 Im württembergischen Justizdienst, zunächst als stellvertretender Amtsrichter in Biberach, 1926-1928 in Böblingen, seit November 1928 als Staatsanwalt in Stuttgart (ab 1931 mit dem Sonderreferat für politische Schnellgerichtsfälle)
  • 1933 Ausscheiden aus dem Justizdienst auf eigenen Wunsch wegen ablehnender Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus; Wechsel nach Berlin als erster Direktor resp. Präsident der Preußischen Süddeutschen Staatslotterie
  • 1934 Publikation des ersten Romans
  • 1939 VIII Einberufung als Hauptmann der Landwehr; Verwendung im OKW (Abwehr-Abteilung II, Sabotage und Sonderaufgaben)
  • 1940/41 Einsatz in Frankreich (ab September 1940 Abwehrstelle Rennes), Italien (Abwehrstelle Rom), Irak und Nordafrika
  • 1942-1944 Als Major der Reserve seit Frühjahr 1942 im Stab des Militärbefehlshabers in Frankreich (Abteilung Ic) und seit Januar 1943 Leiter der Abteilung Ic beim Kommandanten des Heeresgebiets Südfrankreich
  • 1945-1947 In französischer Kriegsgefangenschaft (25 Monate)
  • 1949-1959 Nach knapp zwei Jahren Hilfsarbeit bei der Vermögenskontrolle in Tübingen führende Tätigkeit bei der Stuttgarter Sport-Toto-GmbH
    • Pensionierung April 1959 als Regierungsdirektor
  • Vorsitzender der Offizierskameradschaft Grenadier-Regiment „Königin Olga“
  • 1956-1958 Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes
    • seit 1957 umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit (Aufsätze, Nachrufe, Rezensionen) für nahezu alle historischen resp. landeskundlichen Zeitschriften Baden-Württembergs
  • 1964 Der erste Band der „Chronik der Stadt Stuttgart (1913-1918)“ erscheint
  • 1994 Letzte schriftstellerische Arbeiten im 18. Band der „Lebensbilder aus Schwaben und Franken“

Familie

  • Verheiratet:
    • 1. Stuttgart, Ruth, geb. Bächer (1903-1992)
    • 2. Neuhausen/Fildern, Elisabeth, geb. Kärcher (Lebensrune.png 1911)
  • Eltern:
    • Dr. Max (1857-1952), Obermedizinalrat
    • Johanna, geb. Sick (1876-1946)
  • Geschwister:
    • Helene, verh. Bächer (1896-1994)
    • Dr. Max (1909-1985), Bundesanwalt
  • Kinder:
    • 3 Töchter
    • 1 Sohn

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Führer und Soldaten in der großen Kriegsgeschichte, Siebert Verlag, Berlin 1937
  • Wer war Benedikt Peter?, in: „Literarische Flugblätter 29“ (1937), S. 4-6
  • (Hg.): Wachtmeister Peter. Ritt im Morgenrot. Ein Reiterleben in den Freiheitskriegen, mit acht Bildern von C. W. Faber du Faur, Stuttgart 1937
  • Eberhard Wildermuth – Ein aufrechter Bürger, Domus-Verlag, Bonn 1960
  • Chronik der Stadt Stuttgart 1913–1918. Klett, Stuttgart 1967
  • (Hg.): Wachtmeister Peter mit und gegen Napoleon, mit 63 Bildern nach Lithographien von C. W. Faber du Faur und anderen, Stuttgart 1980
  • Hitler-Abenteuer im Irak. Ein Erlebnis-Bericht, Freiburg 1989