Tegetthoff, Wilhelm von

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Der nach der Seeschlacht von Lissa im Bruderkrieg zum Vize-Admiral beförderte Wilhelm von Tegetthoff

Wilhelm Freiherr von Tegetthoff (Lebensrune.png 23. Dezember 1827 in Marburg an der Drau, Untersteiermark; Todesrune.png 7. April 1871 in Wien) war ein deutscher Freiherr, Offizier des Kaisertum Österreichs im Deutschen Bund, Vizeadmiral und Kommandant der österreichischen Kriegsmarine sowie Geheimer Rat und Politiker.

Werdegang

Flaggen und Standarten der k. k. und k. u. k. Kriegsmarine (→k. u. k. Kriegsflagge)

Wilhelm von Tegetthoffs größte Leistung bestand im deutsch-dänischen Krieg an der Seite Preußens gegen Dänemark 1864. Zu Lande war der Konflikt schon weitestgehend gelöst, ein deutscher beinahe Sieg sicher, aber ein dänisches Geschwader hatte die norddeutschen Häfen an Elbe und Weser blockiert, den Nachschub und die Versorgung des Reiches, das nun keine Seemacht war, gestört. Die Königlich Preußische Marine (im Gegensatz zum mächtigen Landheer der Preußischen Armee) war schwach.

Linienschiffkapitän von Tegetthoff erhielt von Kaiser Franz Joseph I. das Kommando über das kleine kaiserliches und königliches Nordsee-Geschwader (Levantegeschwader) und begab sich auf Feindfahrt gegen die dänischen Aggressoren. Der Kommandant verwickelte die Übermacht in eine erbittere Schlacht vor Helgoland, und obwohl sein Flagschiff „Schwarzenberg“ Feuer fing, bewirkte das Eingreifen, daß die Dänen nach Kopenhagen zurückgerufen wurden und die Seeblockade der Elbmündung und damit von Hamburg (das Tor zur Welt) aufgehoben wurde.

Nach dem siegreichen Seegefecht bei Helgoland am 9. Mai 1864 segelte von Tegetthoff mit seinen teilweise beschädigten Schiffen in die Elbmündung und ankerte vor Cuxhaven. Der erst 37jährige Offizier wurde vom Kaiser zum Contreadmiral (Konteradmiral) befördert. Auf dem Friedhof in Cuxhaven–Ritzebüttel wurden die 51 bei dem Seegefecht gefallenen Matrosen der Fregatten „Schwarzenberg“ (45 Tote) und „Radetzky“ (6 Tote) am 11. Mai 1864 bestattet. Zwei Jahre später wurde auf der Grabstätte auf Veranlassung von Kaiser Franz Joseph I. ein Obelisk als Grabmal mit goldenem Doppeladler auf der Spitze errichtet und gesegnet.

„Der österreichische Kapitän und spätere Vizeadmiral Wilhelm von Tegetthoff erhielt den Befehl, mit den Fregatten „Schwarzenberg“ und „Radetzky“ vom Mittelmeer den rund 3.000 Seemeilen weiten Weg Kurs Nordsee anzutreten. Hier vereinigten sich die österreichischen Fregatten mit einem relativ schwachen preußischen Geschwader: Raddampfer „Preußischer Adler“ und Dampfkanonenboot „Blitz“ [sowie Kanonenboot „Basilisk“]. Südöstlich von Helgoland kam es zum heftigen Seegefecht, in dem die österreichische Fregatte „Schwarzenberg“ in Brand geschossen wurde. Zu beklagen gab es viele Tote und Verwundete. Ihnen zu Ehren wurde zwei Jahre später das vom österreichischen Kaiser Franz-Josef I. gestiftete und vom Hamburger Architekten Martin Haller entworfene Ehrenmal eingeweiht.“ — Cuxhavener Nachrichten vom 4. Oktober 2003

Von 1865 bis zu seinem Tode füllte Tegetthof die Funktion eines Marinekommandanten aus. Erzherzog Leopold, ab 1865 Marinetruppen- und Flotteninspector, wurde von Franz Joseph I. am 25. Februar 1868 seines Postens enthoben. Der Kaiser ernannte gleichzeitig Vizeadmiral Tegetthoff in Nachfolge von Vizeadmiral Ludwig von Fautz zum Chef der Marinesektion und somit Stellvertreter des Reichskriegsministers für Marineangelegenheiten und gleichzeitig zum neuen Commandanten Sr. Majestät Kriegsmarine und vereinigte so alle Funktionen in seiner Person. Durch die gebündelte Befehlsgewalt konnte er – gegen den Widerstand des Generalstabs – seine Reformvorhaben bezüglich der österreichischen Kriegsmarine in kurzer Zeit bis zu seinem frühen Tod vorantreiben. Seine Innovationen blieben bis zur Niederlage und zum Ende der k. u. k. Doppelmonarchie im Herbst 1918 in Kraft.

1866/67 unternahm von Tegetthoff verschiedene Studienreisen nach Frankreich, Großbritannien und in die VSA. Als der Kaiser von Mexiko (seit 10. April 1864) Erzherzog Ferdinand Maximilian Joseph Maria von Österreich von Putschisten am 19. Juni 1867 ermordet wurde, erhielt von Tegetthoff den Befehl, den Leichnam mit der SMS „Novara“ in die Heimat zu überführen. Er erreichte den Hafen von Triest am 16. Januar 1868.

Am 1. April 1868 wurde von Tegetthoff zum Geheimrat ernannt und gleichzeitig Mitglied des Herrenhauses.

Tod

Von Tegetthoff erkrankte 1871 im Alter von 43 Jahren an einer Lungenentzündung, an der er am 7. April 1871 verstarb. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von St. Leonhard in Graz.

Zitate

  • „Ich fühle bis zu einem gewissen Punkte eine Befriedigung darüber, daß das blaguirende [gleichgültige, sorglose Attitüde] Franzosentum eine derbe Lektion erhalten, daß Deutsche es waren, die sie gegeben, daß Deutsche es sind, die fortan eine große Rolle in Europa spielen werden.“[1] — Von Tegetthoff nach der Schlacht von Sedan

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Siehe auch

Literatur

  • Admiral Tegetthoff und die österreichische Kriegsmarine (1867) (PDF-Datei)
  • Adolf Beer: Aus Wilhelm von Tegetthoff's Nachlass (1882) (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. Heinrich Friedjung: Custoza und Lissa, Insel-Verlag, Leipzig 1915