Wohlbrück, Olga

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Olga Wohlbrück

Olga Wohlbrück (Lebensrune.png 5. Juli 1867 in Gainfarn bei Wien; Todesrune.png 20. Juli 1933 in Berlin[1]) war eine Schauspielerin und Schriftstellerin in Deutschland.

Leben

Olga Wohlbrück (geb. Hübner?) war die Tochter des Zuckerfabrikanten Max W. Wohlbrück und seiner Frau Olga (geb. Ussow). Ihre Kindheit und frühe Jugend verbrachte sie in Russland und schrieb bereits als 10jährige kleine Erzählungen in deutscher, französischer und russischer Sprache. Sie besuchte das russische Mädchengymnasium in Kiew und absolvierte mit 15 Jahren die Reifeprüfung. Wohlbrück fühlte sich zur Bühne hingezogen, wie schon viele aus ihrer Familie seit Generationen. Sie zog für drei Jahre zur Großmutter Ida Schuselka–Brüning nach Paris, um sich auf die Bühne vorzubereiten. Ihr erstes Engagement hatte sie 1886 im Théâtre National de l'Odéon.

1887 heiratete sie den Schriftsteller Maximillian Bern(stein) in Paris, ein Jahr später siedelte das Paar nach Berlin um. Olga Wohlbrück entwickelte in Berlin ihr schriftstellerisches Talent, gastierte aber weiterhin als Schauspielerin an der Freien Volksbühne, dem Königlichen Schauspielhaus und dem Residenztheater. Nachdem die Ehe mit Bern(stein) 1897 geschieden worden war, heiratete sie Anfang März 1900 in Berlin den Schriftsteller Leo Feld.

Es folgen Engagements u.a. in Wien, St. Petersburg, Frankfurt/Main, Leipzig, Dresden, Breslau, Danzig und Amsterdam. Wohlbrück wurde Leiterin des Figaro-Theater und Regisseurin am Berliner Theater. 1913 schrieb sie das Drehbuch und führt zum ersten Mal Regie in dem Film „Ein Mädchen zu verschenken“. Damit ist Olga Wohlbrück die erste Filmregisseurin in Deutschland, auch wenn es bei dieser einzigen Regieführung bleiben sollte. Im gleichen Jahr schrieb sie das Drehbuch zu dem Film „Das goldene Bett“ (R: Walter Schmidthässler, 1913).

Olga Wohlbrück arbeitete danach hauptsächlich als Schriftstellerin. Sie schrieb Romane, Novellen und Theaterstücke und ihre Publikationen werden in zeitgenössischen Rezensionen häufig als „neuer Frauenroman“ diskutiert. Zahlreiche ihrer Romane werden verfilmt. Bis 1926 war sie als Autorin für die Produktionsfirmen Messter–Film, die Vera–Filmwerke, die Eiko–Film und Phoebus–Film tätig.

Schriften (Auswahl)

  • Aus drei Ländern, novellistische Sittenbilder, Novellen, G. J. Göschen’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1891
  • Carriere, Roman. Berlin: Verlag des Vereins der Bücherfreunde, Berlin 1892
  • Du sollst ein Mann sein!, Roman, Martin Maschler, Berlin 1908 (Text im Internet)
  • Der Roman der XII, Roman, zus. m. Hanns Heinz Ewers, Hermann Bahr, Otto Julius Bierbaum, Otto Ernst, Herbert Eulenberg, Gustav Falke, Georg Hirschfeld, Felix Hollaender, Gustav Meyrink, Gabriele Reuter und Ernst von Wolzogen, Konrad W. Mecklenburg vormals Richter’scher Verlag, Berlin 1909 (Wiederauflage 1992 im Insel Verlag)
  • Die Boyersen. Neue Novellen, Grethlein & Co., Leipzig/Berlin/Frankfurt a.M. 1909
  • Iduna, Roman, Eine Sehnsuchtsgeschichte. Leipzig, Berlin, Frankfurt a.M., Grethlein & Co., 1910. Völlig umgearbeitete 3.Auflage u.d. T. Das kleine Glück. Roman. Berlin: Paul Franke Verlag, 1930. Weitere Auflagen und Reprints.
  • Das goldene Bett, Roman, Martin Maschler, Berlin 1910
  • Des Ratsherrn Leinius Tochter, Novelle, Wiking-Bücher Post & Obermüller, Leipzig 1910 (Text im Internet)
  • Das kleine Glück, Roman, Grethlein & Co., Leipzig/Berlin/Frankfurt a.M. 1910 (Text im Internet)
  • Aus den Memoiren der Prinzessin Arnulf Concordia Deutsche Verlags-Anst., Berlin 1912
  • Die neue Rasse, Roman, Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart/Berlin 1912
  • Sonnenbrut, Roman, Concordia, Berlin 1913
  • Barbaren..., Roman, Gustav Großkopf, Berlin 1914
  • Das ist Russland, Otto Janke, Berlin 1915
  • Der große Rachen, Roman, August Scherl, Berlin 1915
  • Die goldene Krone, Roman, Scherl, Berlin 1917
  • Romantik, Roman, Scherl, Berlin 1918
  • Schloß Borowitzky, Roman, Wiking-Bücher Hugo Wille, Leipzig o.J. [1918]
  • Die Primadonna, Roman, Scherl, Berlin 1919
  • Der König von Troplowitz, Roman, Ullstein Verlag, Berlin 1920
  • Athleten Roman, Ullstein, Berlin 1921
  • Vor der Tat, Roman, Langenscheidt, Berlin 1922
  • Die rote Glut, Roman, Verlag Eysler & Co., Berlin 1923
  • Herr und Frau Wiedemann, Roman, Wiking-Bücher, Bremen ca. 1925
  • Die Frau des Schullehrers Tarnow, Roman, Hackebeil, Berlin 1926
  • Die Sukoffs. Ein sibirischer Roman, Mitteldeutsche Verlagsanst, Halle 1927
  • Die Frau ohne Mann Roman, Paul Franke Verlag, Berlin um 1930

Filmographie

  • 1913: Ein Mädchen zum Verschenken, Drehbuch und Regie
  • 1913: Das goldene Bett, Drehbuch
  • 1920: Künstlerlaunen (auch: Der Maler, die Liebe und das Fräulein), Idee - Vera-Filmwerke
  • 1920: Die Goldene Krone, Romanvorlage
  • 1920: Berlin W., Romanvorlage
  • 1925: Athleten, Romanvorlage

Fußnoten

  1. biographische Daten in: „Du sollst ein Mann sein“ (Vollständige Ausgabe), Jazzybee Verlag, 2012 (eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher)