Graf Strachwitz, Hyazinth

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Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz als Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern, Anfang April 1943[1]
Unterschrift

Hyazinth Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz (Lebensrune.png 30. Juli 1893 in Groß Stein, Kreis Oppeln; Todesrune.png 25. April 1968 in Trostberg, Bayern) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Kaiserlichen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Reserve und Höherer Panzerführer der Heeresgruppe Nord mit drei Panzerdivisionen und einer Panzerjagdbrigade.

Leben

In der Mitte des Bildes (zur Kamera schauend): Hyazinths Bruder Oberstleutnant Manfred Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz (1899–1972) als Kommandeur des Panzer-Regiments 18.
Der deutsche Panzergeneral Hyazinth Graf Strachwitz (Tita Binz)

Abstammung

Der Panzergraf

Die Familie des Grafen Hyazinth Strachwitz ist ein altes oberschlesisches Adelsgeschlecht und gehörte zu den vermögendsten Land- und Forstbesitzern Schlesiens. Sein Vater war Hyazinth Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz (1864–1942), seine Mutter Maria Aloysia Hedwig Friederike Therese Octavie, geb. Gräfin von Matuschka, Freiin von Toppolczan und Spätgen (1872–1940). Wie alle erstgeborenen Söhne der Familie seit Jahrhunderten trug Graf Strachwitz den Vornamen „Hyacinth“ bzw. „Hyazinth“.

Geschwister

Seine Geschwister waren:

  • Aloysia (Lebensrune.png 1892)
  • Johannes „Ceslaus“ (Lebensrune.png 1896)
  • Elisabeth (Lebensrune.png 1897)
  • Manfred (Lebensrune.png 1899)
    • Hyazinths Bruder Manfred diente kurz im Ersten Weltkrieg und bei den Freikorps. Nach seiner Verabschiedung aus der Vorläufigen Reichswehr am 15. Mai 1920 verbrachte er bis 1. Februar 1924 auf seinem Gut in Oberschlesien, wo er u. a., wie auch sein Bruder Hyazinth, der „Vereinigung katholischer Edelleute Schlesiens“ angehörte. Nach dem Wiedereintritt in die Reichswehr besuchte er die Kriegsschule und diente unter anderem im 7. (Preußischen) Reiter-Regiment in Breslau. Als Hauptmann und Chef der 1. Kompanie erlebte er am 15. Oktober 1935 als seine Kompanie die 5. Kompanie/Panzer-Regiment 2 in Eisenach wurde. Am 25. August 1938 heiratete er seine Verlobte Toska von Baumbach (1915–1974), mit der er im Frühsommer 1939 Tochter Monika (∞ 9. Mai 1962 Hermann Prinz von Hessen-Philippsthal-Barchfeld) bekam. Am 10. November 1938 wurde er als Major Kommandeur der I. Abteilung/Panzer-Regiment 2, am 24. Juli 1940 Kommandeur der Tauch-Panzer-Abteilung A, am 4. Dezember 1940 Kommandeur der I. Abteilung/Panzer-Regiment 18, am 25. Juni 1941 als Nachfolger von Eduard Hauser Führer (unter ihm diente u. a. Claus von Lucke) und schließlich als Oberstleutnant am 27. Februar 1942 Kommandeur des Panzer-Regiments 18. Am 15. Mai 1942 wurde das Regiment aufgelöst, der Stab wurde zum Stab der Panzer-Brigade 18. Diese wurde am 4. Januar 1943 aufgelöst. Das Personal wurde ab Dezember zur Aufstellung des Panzer-Regiments 9 bei der 25. Panzer-Division verwendet. Das Panzer-Regiment 9 unter Manfred Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz wurde im Februar 1944 in der Nordukraine fast völlig vernichtet und Manfred schwer verwundet. Über seinen weiteren Werdegang ist nichts bekannt, er verstarb am 28. August 1972 im Rheinland.
  • Mariano (Lebensrune.png 1902)
  • Margarethe (Lebensrune.png 1905)
Sprichwörtlich für Hyazinth Graf Strachwitz waren seine Kaltschnäuzigkeit, hoher persönlicher Mut, ideenreiche Planung und blitzschnelles Reaktionsvermögen. Er behauptete von sich stets, den sechsten Sinn zu haben („Ich fühle es, wenn mich ein Panzer anguckt.“) und führte stets an vorderster Front. Die größte Gefahr sah er darin, Panzer zu langsam oder gar nicht zu bewegen.. Graf Strachwitz wurde insgesamt 14mal verwundet, neunmal schwer, darunter zwei Kopfschüsse und ein schwerer Autounfall.[2]

Erster Weltkrieg

Beim Garde-Regiment Garde du Corps in Potsdam wurde Hyazinth Graf Strachwitz Leutnant. Seine Kadettenzeit in Lichterfelde hatte er mit seinen Freunden Manfred von Richthofen und Hans von Aulok absolviert. Im Ersten Weltkrieg ritt er mit seinem Regiment nach Frankreich ein. Im weiteren Verlauf eines berittenen Aufklärungsauftrages ging der Graf mit einer Handvoll Soldaten weit über seinen Auftrag hinaus, stieß weit ins Hinterland vor und erreichte fast Paris. Er wurde festgenommen, von Gefängnis zu Gefängnis geschleppt und schließlich zusammen mit seinen Soldaten zum Tode verurteilt. Erst in letzter Sekunde – die Gruppe stand bereits vor dem Erschießungskommando – wurde der Befehl rückgängig gemacht. Am 14. Oktober 1914 wurde er zur Zwangsarbeit in Cayenne (Französisch-Guayana) verurteilt. Zu seinem Glück fand die Überstellung nicht statt; ihn erwartete indes eine Verlegung nach der anderen durch französische Zuchthäuser. Strachwitz führte mehrere Fluchtversuche durch, die alle scheiterten und wurde auf die Insel Ré deportiert. Im Zuchthaus von Carcassone schließlich wurde er auf Antrag einer Schweizer Ärztekommission vom Internationalen Roten Kreuz in die Schweiz überstellt; Strachwitz befand sich in apathischem Zustand mit völlig abgerissener Kleidung und zum Skelett abgemagert. 1918 wurde er aus der Schweiz in das Deutsche Reich als schwerkranker Mann entlassen. Eine gefährliche Nervenentzündung machte ihn beinahe dienstuntauglich. 1920 ging er in den Erholungsurlaub, 1921 wurde er mit Wirkung von 1916 (rückwirkend) zum Oberleutnant befördert.

Freikorps

Hauptartikel: Freikorps

Als Polen 1921/22 versuchte, Oberschlesien vom Deutschen Reich zu trennen, war Graf Strachwitz als Offizier des Freikorps „von Hülsen“ ein Hauptorganisator des Selbstschutzes Oberschlesien (SSOS) und trieb den Feind in erbitterten Kämpfen aus dem Land. Die Polen setzten daraufhin ein Kopfgeld auf ihn aus. Bei dem Sturm auf den Annaberg rollte Strachwitz den Feind im Nahkampf auf und erreichte als erster Deutscher den Gipfel des Annabergs. Nach der Niederschlagung der polnischen Aggressionen verließ er die Armee und verwaltete die Güter seiner Familie.

Drittes Reich

1935 wurde er beim 7. Reiterregiment in Breslau zum Rittmeister befördert. Er selber bat um Verlegung zur Panzertruppe und legte beim Panzer-Regiment 2 (1. Panzer-Division) in Eisenach seine Reserveübung ab.

Zweiter Weltkrieg

Polen und Westfeldzug

Graf Strachwitz machte von sich reden, als er im Kübelwagen in Gefechte eingriff und Ein-Mann-Angriffe fuhr. Diese kühnen Aktionen brachten ihm den Beinamen „verwegener Graf“ ein. Bei einem dieser Alleingänge traf Strachwitz auf eine von Franzosen besetzte Kaserne. Er befahl dem Wachposten das Herbeiholen des diensthabenden Offiziers und setzte 600 französische Soldaten fest; seine Uniform, die ihn als vermeintlichen SS-Panzeroffizier auswies (die schwarzen Wehrmachtsuniformen der Panzertruppe wurden oft vom Feind fälschlicherweise als Waffen-SS-Uniformen gedeutet), hatte die Franzosen eingeschüchtert. Strachwitz wurde nur von einem Offizier und dem Fahrer begleitet. Nach dem Westfeldzug wurde er zum Major befördert und diente fortan in der 16. Panzerdivision von General Hans Hube, die in Rumänien als Lehrdivision für die rumänische Armee verwendet wurde.

Unternehmen „Barbarossa“

Zu Beginn des Präventivschlages gegen die Sowjetunion griff Strachwitz sofort energisch an, wurde aber von überlegenen Infanteriekräften der Roten Armee eingekreist. Im Nahkampf wurde er von einem Geschoß getroffen, fuhr aber bereits den nächsten Angriff an der Spitze seiner Abteilung wieder mit und vernichtete bei Werba durchgebrochene Feindpanzer. Durch überfallartige Nachtaktionen schlug er Breschen für die nachrückende deutsche Infanterie. Im ersten Panzer seiner Abteilung überquerte er den Bug, bei Uman zerschlug er weit hinter den feindlichen Linien bereitstehende Reserven.


Bei der Schlacht um Stalingrad rollten seine Panzer zuerst durch die Straßen der Stadt, wobei er erneut verwundet wurde. Im Hinterland vernichtete er hunderte T-34. Erneut verwundet übernahm er nach seiner Genesung die Panzereinheit „Großdeutschland“. Aus sorgfältig getarnten Stellungen schoß er bei einem seiner Ausflüge weit ins Hinterland innerhalb einer Stunde 105 Sowjetpanzer ab, ohne einen einzigen eigenen Verlust.

1943 erhielt der Oberst der Reserve als erster Regimentskommandeur eine Panzerabteilung des Kampfpanzers Tiger zur Bewährung und zur Probe. In den Kämpfen um Charkow lockte Strachwitz starke Panzerkräfte der Sowjets zum Vormarsch auf ein Dorf, wo er seine Tiger in Form eines Hufeisens plaziert hatte. Als der Führungspanzer der Russen bis auf 35 Meter auf den von Strachwitz geführten Tiger herangekommen war, eröffnete seine Abteilung das Feuer und vernichtete alle T-34 und KW-85 des Feindes. Der Führer verlieh daraufhin dem Kommandeur des Panzerregiments „Großdeutschland“ Oberst Graf Strachwitz als 27. Soldaten der deutschen Wehrmacht die Schwerter zum Eichenlaub des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Endkampf

Am 1. April 1944 wurde er zum Generalmajor befördert; zuvor mußte er sich offiziell reaktivieren lassen und gehörte somit offiziell nicht mehr der Reserve an. Er wurde Kommandeur der 1. Panzer-Division und dann höherer Panzerführer der Heeresgruppe Nord mit drei Panzerdivisionen und einer Panzerjagdbrigade. Da er von den Sowjets gefürchtet wurde, nutzte er diesen Effekt und teilte den Russen über Funk mehrmals seine Anwesenheit an bestimmten Frontabschnitten mit. Am 15. April war er auf dem Weg zum Divisionsgefechtsstand, als sich sein Wagen mehrfach überschlug und Strachwitz schwer verwundet wurde. Eine Woche später meldete er sich auf Krücken bei Generalfeldmarschall Schörner wieder einsatzbereit und stellte Panzerjagd-Brigaden auf. Am 1. Januar 1945 stieg er im Zuge der fünften Beförderung seit Kriegsbeginn zum Generalleutnant auf und war damit der ranghöchste Reserveoffizier der gesamten Wehrmacht.

  • September 1943 schwere Quetschung des linken Arms im Panzerturm, Lazarett Breslau
  • November 1943 Panzerkampfgruppe „Strachwitz“ der Heeresgruppe Nord
  • 4.2.1944 zur Heeresgruppe Nord als Kampfgruppenführer z. b. V. kommandiert
  • 22.2.1944 zugleich Berater für Panzer- und Sturmgeschützeinsatz bei der Armee-Abteilung Narwa: erhält den Auftrag, an der Narwa-Front zunächst den „Ostsack“ bei Lembuti-Auwere u. a. mit der schweren Panzer-Abteilung 502 (Tiger-Panzer), später auch den „Westsack“ zu beseitigen.
  • 29.3., 6.4. und 19.4.1944 insgesamt drei Strachwitz-Unternehmen
  • April 1944 Höherer Panzerführer der Heeresgruppe Nord (mit 3 Panzerdivisionen und einer Panzerjagdbrigade)
  • 3.6.1944 bis 24.8.1944 Führer des Panzersonderverbandes „von Strachwitz“. Der Angriff des XXXIX. Pz.Kps. mit Pz.Verband Graf Strachwitz gewinnt bis 18.8.1944 Tukkum und die feste Verbindung zwischen Riga und Libau / Memel-Königsberg wieder zurück.
  • 16.9.1944 bis 26.9.1944 leitet die Versammlung aller mot.- und Panzer-Truppen westlich Schaulen zum Angriff, um die Verbindung zwischen den Heeresgruppen Nord und Mitte wieder herzustellen
  • Oktober 1944 durch Autounfall (Dienstfahrt) schwer verletzt

Ab dem 1. Januar 1945 wurde Graf Strachwitz Kommandeur der Panzerjagd-Brigaden in Oberschlesien. Sein Stab befand sich in Bad Kudowa[3], die Truppe war zuletzt 8.000 Mann stark.

Kapitulation

Nach der Kapitulation entließ Strachwitz seine Männer und befahl ihnen, sich nach Westen abzusetzen. Er selbst schlug sich mit seinem Adjutanten durch das von tschechischen Partisanen unsicher gemachte Sudetenland bis nach Velden in Bayern durch, wo er von VS-Amerikanern festgenommen wurde. Nach seiner Entlassung besaß er nicht mehr als seine abgerissene Uniform.

Nachkriegszeit

Graf von Strachwitz nahm ein Angebot der syrischen Regierung an und wurde Berater für Land- und Forstwirtschaft sowie Berater zum Aufbau einer syrischen Armee. Nach dem Umsturz in Syrien setzte er sich in Begleitung seiner zweiten Frau in den Libanon ab und traf im Juni 1949 in Italien ein. Im Herbst 1951 betrat er wieder deutschen Boden. Er gründete das Oberschlesische Hilfswerk und lebte von einer kümmerlichen Rente.

Mit seiner zweiten Frau, Nora von Stumm (Lebensrune.png1916–2000Todesrune.png), hatte er zwei Söhne und zwei Töchter. Nachdem seine Frau eine Erbschaft erhalten hatte lebte er auf einem kleinen Anwesen am Chiemsee.

Tod

Beerdigung

Bei seiner Beisetzung mit militärischen Ehren, Abordnung und Ehrengeleit in Prien am Chiemsee hielten Bundeswehrsoldaten die Totenwache.[4]

Familie

Seine jüngste Tochter, Alexandrine „Lisalex“ Aloysia Maria Elisabeth Therese (Lebensrune.png 30. Juli 1921), war Nachrichtenhelferin (Blitzmädel), sein ältester Sohn, Hyacinth (Lebensrune.png 2. Mai 1920), wurde schwer verwundet und dadurch bettlägerig, konnte aber nach dem Krieg genesen. Seinem jüngsten Sohn, Hubertus „Harti“ Arthur (Lebensrune.png 11. März 1925), wurde ein Bein amputiert, er fiel dennoch in Holstein am 25. März 1945 im Endkampf um Deutschland, nachdem er sich freiwillig zur Truppe zurückgemeldet hatte.

Am 6. Januar 1946 wurde seine am 25. Juli 1919 geehelichte Gemahlin Alexandrine „Alda“ Marie Julie Amalie Laura, geb. Freiin Saurma von der Jeltsch (Lebensrune.png 2. September 1896 in Potsdam), bei Velden an der Vils von einem VS-amerikanischen Militärfahrzeug überfahren und getötet. Seine Bitte, an der Beerdigung teilnehmen zu dürfen, wurde von den Amerikanern abgelehnt.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Deutsches Kreuz in Gold

Graf Strachwitz wird oft mit dem Deutschen Kreuz in Gold in Verbindung gebracht, der Empfänger war jedoch sein gleichnamiger Sohn (Lebensrune.png 1920; am 29. Mai 1943)[5] als Oberleutnant der 4. Kompanie des Panzer-Regiments 15.

Literatur

  • Günter Fraschka: Der Panzer-Graf, Pabel (1962)
  • Günter Fraschka: Mit Schwertern und Brillanten, 7. Auflage Limes-Verlag (1977), ISBN 3809021229
  • Hans-Joachim Röll: Generalleutnant der Reserve Hyazinth Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz – Vom Kavallerieoffizier zum Führer gepanzerter Verbände[6], Flechsig (2011), ISBN 978-3803500151

Verweise

Fußnoten

  1. Ende März bzw. Anfang April war Graf Strachwitz laut militärgeschichtlicher Quellen schon Oberst, allerdings zeigt ihn das Foto mit den Schwertern zum Ritterkreuz und den Schulterklappen eines Oberstleutnants der Panzertruppe (einzelner Stern, mittig). Denkbar ist (da nicht unüblich) eine Beförderung zum Oberst der Reserve im April 1943, allerdings mit Wirkung vom 1. Januar 1943.
  2. Dienstfahrt im Oktober 1944, neben einem Schädelbruch Brüche an Rippen, Armen, Beinen und Händen.
  3. Kudowa ist eines der ältesten Heilbäder Niederschlesiens in der Grafschaft Glatz. Es liegt am Fuße des Heuscheuergebirges in einem nach Süden geöffneten Tal, nahe an der tschechischen Grenze und gehörte zum Böhmischen Winkel.
  4. Ob Graf Strachwitz das kleine oder große Ehrengeleit erhielt, ist nicht bekannt. Die Abordnung setzt sich aus einem Offizier (möglichst Disziplinarvorgesetzter des Verstorbenen), einem Unteroffizier, einem Mannschaftsdienstgrad und gegebenenfalls zwei Soldaten als Kranzträgern zusammen. Das kleine Ehrengeleit umfaßt neben der Abordnung sechs Soldaten als Totenwache (möglichst aus der Dienstgradgruppe des Verstorbenen), einen Trommler, einen Trompeter und gegebenenfalls einen Soldat als Ordenskissenträger. Vorgesehen ist das Ehrengeleit nur für Admiräle und Generäle und Inhaber von Tapferkeitsauszeichnungen. Das große Ehrengeleit kommt für Personen in Frage, die mindestens die Dienststellung eines Kommandierenden Generals (meist Generalleutnant) oder eine vergleichbare Dienststellung innehatten. Es umfaßt neben der um einen General verstärkten Abordnung eine Truppenfahne mit Fahnenträger und zwei Begleitoffizieren, einen Ehrenzug (1/3/27), ein Musikkorps sowie Totenwache, Kranzträger und Ordenskissenträger.
  5. 5,0 5,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.728
  6. Dies ist die Geschichte von Hyacinth Graf Strachwitz. Am 30. Juli 1893 in Groß-Stein in Oberschlesien geboren, gehörte er einem alten schlesischen Adelsgeschlecht an. Nach seiner Kadettenzeit in Lichterfelde ins Regiment Garde du Corps aufgenommen und von Kaiser Wilhelm II. persönlich zum Leutnant der Reserve befördert, nahm er am Ersten Weltkrieg als Führer von berittenen Fernspähtrupps im feindlichen französischen Hinterland teil. Nach Kriegsende organisierte er den Selbstschutz in Oberschlesien gegen die Polen, die versuchten, Oberschlesien vom Deutschen Reich abzutrennen. Im Zweiten Weltkrieg zuerst noch als Nachschuboffizier eingesetzt, kämpfte er später als Führer gepanzerter Verbände im Balkanfeldzug und in Russland, wo er sich bei den Kämpfen um Uman, beim Vorstoß auf Stalingrad, der Schlacht um Charkow im März 1943 und bei den Abwehrkämpfen im Frühjahr 1944 im Rahmen der Heeresgruppe Nord besonders auszeichnete. Für Tapferkeit vor dem Feind wurde er am 25. August 1941 mit dem Ritterkreuz, am 13. November 1942 mit dem Eichenlaub, am 28. März 1943 mit den Schwertern und am 15. April 1944 mit dem Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz ausgezeichnet. In den letzten Kriegsmonaten stand der Panzergraf als Führer von Panzervernichtungstrupps im Rahmen der Heeresgruppe Mitte im Einsatz und führte seine Männer nach der Kapitulation in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er verstarb am 25. April 1968 und wurde in Prien am Chiemsee in Anwesenheit einer Ehrenformation der Bundeswehr mit allen militärischen Ehren beigesetzt.