12 Minuten nach 12
Filmdaten | |
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Originaltitel: | 12 Minuten nach 12 |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Laufzeit: | 82 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Universum-Film AG |
Erstverleih: | UFA-Filmverleih GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Johannes Guter |
Regieassistenz: | Kurt Hampp |
Drehbuch: | Otto Bernhard Wendler, Georg Zoch |
Produktionsleitung: | Ulrich Mohrbutter |
Musik: | Rudolf Perak |
Ton: | Alfred Zunft |
Kamera: | Werner Krien |
Kameraassistenz: | Igor Oberberg |
Standfotos: | Horst von Harbou |
Bauten: | Herbert Frohberg |
Maske: | Waldemar Jabs |
Aufnahmeleitung: | Alexander Schneider-Desnitzky |
Herstellungsleitung: | Ulrich Mohrbutter |
Schnitt: | Johanna Rosinski |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Geraldine Katt | Jurastudentin Ingrid Barko |
Ursula Herking | Musikstudentin Nelly Eklund |
René Deltgen | Niels Terström alias Kommissar Bergmann |
Carl Raddatz | Juwelenmakler Griffen alias Herr Michalski |
Rudolf Platte | Kommissar Karl Jensemann |
Paul Henckels | Juwelier Anders |
Paul Bildt | Gerichtsvorsitzender |
Wilhelm Althaus | Polizeikommissar Svensson |
Fridtjof Mjöen | Kriminalbeamter John Williams |
Eva Tinschmann | Pensionswirtin |
Anton Pointner | Angeklagter Hock |
Boris Alekin | Betrunkener Ganove |
Hildegard Busse | Lydia Duval |
Werner Funck | Ganove |
Fred Goebel | Kriminalkommissar in Oslo |
Hanna Lussnigg | Anders’ Angestellte Susanne |
Gustav Mahncke | Michalskis Diener |
Hermann Mayer-Falkow | |
Manfred Meurer | Michalskis Komplize |
Heinz Müller | Wirt der Ganovenkneipe |
Friedrich Ohse | Ganove |
Klaus Pohl | Gauner Collin |
Alfred Pussert | Wachbeamter |
Arthur Reinhardt | Wachmann beim Juwelenraub |
Oscar Sabo | Zugschaffner |
Hermann Schröder | Zuschauer bei Gerichtsverhandlung |
Walter Bechmann | |
Carl Merznicht | |
Hugo Steinweg |
12 Minuten nach 12 ist ein Kriminalfilm von 1939. Der Film wurde vom 8. Mai bis Juni 1939 gedreht. Die Uraufführung fand am 27. September 1939 in Dresden statt.
Handlung
Es ist 12 Minuten nach Mitternacht! Im Hotel Europa in Stockholm und auf der Straße ist noch etwas Leben. Dicht neben dem Hotel und mit diesem durch eine Seitentür verbunden liegt das Juweliergeschäft des Herrn Anders. Im Schaufenster leuchtet einsam und vornehm ein herrlicher blauweißer Diamant, Wert 75 000 Kronen. Besitzer ist ein Herr Michalski aus Oslo, der den Stein dem Makler Griffen zum Verkauf übergeben hat. Für Edelsteine ist zurzeit Hochkonjunktur in der Presse, denn die groß angelegten Diebstähle mehren sich erschreckend. Eine ganz verwegene Bande scheint da nach einheitlicher Leitung zu arbeiten. Gelegentlich fängt die Polizei mal einen der Verbrecher, aber das Haupt der Bande bleibt im Dunkel - der große Unbekannte.
Die hübsche Ingrid Barko studiert die Rechte und geht gern zu den Gerichtsverhandlungen mit ihrer Freundin Nelly, der Musikstudentin. Da saß neben ihr ein ganz unverschämter Mensch, der mit antiken Brillantringen klimperte. Grade solche Ringe sind aber dem Juwelier Atkins gestohlen worden. Ingrid ist plötzlich Feuer und Flamme. Dieser Frechling ist — der große Unbekannte. Wo kann sie ihn fassen? In der Nähe des berühmten Brillanten! Mit List und Tücke veranlasst sie Herrn Anders, mit ihr noch spät in der Nacht von der Bar des Hotels Europa aus in sein Geschäft zu gehen und ihr den 75000 er Brillanten zu zeigen. Sie sieht, wie der Juwelier den echten Stein durch eine Imitation ersetzt. Es gelingt ihr, sich zu verstecken, als Anders Besuch erhält. Sie erlebt unfassbare Dinge. Prompt trifft ihr „Unbekannter" ein, er heißt Niels Terström, und Ingrid sieht staunend, wie Anders ihm die Kassette mit dem echten Stein übergibt, die der Mensch seelenruhig in seine Tasche steckt. Es kommt aber noch schlimmer. Niels legt dem Juwelier auf den Boden und fesselt ihn, gemütlich plaudernd, nach allen Regeln der Kunst.
Es ist jetzt 12 Minuten nach Mitternacht. Ein großer Kraftwagen kommt in eiliger Fahrt aus einer Nebenstraße. Ein Mann springt heraus, nähert sich dem Schaufenster und schlägt lang hin auf einer Bananenschale, die Niels kurz vorher dort liegenließ. Dabei ist die Scheibe zersplittert, der Mann hat sich verletzt, aber blitzschnell kommt ein anderer Insasse des Autos, greift durch die Scheibe, nimmt den Stein und rennt zum Auto zurück, das sofort abfährt. Die Polizei dringt in den Laden. Niels will den Schutzmann überrennen, es kommt zum Kampf. Ingrid versucht aus Niels Tasche die Kassette zu nehmen. Plötzlich fühlt sie einen Schmerz an ihrer Hand. Der Schutzmann hat, kurz ehe ein Boxerschlag ihn knock out schlug, den Verbrecher noch rasch gefesselt, aber nicht genau genug, denn die Fessel umspannt das rechte Handgelenk von Niels und das linke von Ingrid. Niels flieht mit Ingrid in die Bar und telefoniert sofort mit seinem Freunde Karl, der sich inzwischen mit Nelly, der Musikstudentin, angefreundet hat. Karl soll drei Billetts nach Oslo und einen Schlüssel zu der Polizeifessel E G 10 besorgen. Der Makler Griffen ist empört, als er hört, daß gleichzeitig zwei Einbrüche bei Anders vorgekommen sind. Als Griffen erfährt, daß Niels nach Oslo will, beschließt er, ihm den Stein abzujagen. Im D-Zug nach Oslo sitzen Niels und Ingrid, eng aneinandergefesselt, im Schlafwagenabteil 17/18. Der Schaffner hält die beiden für ein Hochzeitspärchen und verhindert jede Störung. So kann Karl nicht mit dem Schlüssel für die Fessel zu Niels vordringen und kehrt in sein Abteil zurück zu Nelly, die einfach mitgefahren ist.
Erst am frühen Morgen glückt es Nelly, zu dem Pärchen vorzudringen, und sie erlebt, wie grade der Kriminalkommissar Bergmann alias Griffen Niels die Kassette mit dem Brillanten abnimmt. Kurz vorher hatte Niels aber seiner Ingrid mitgeteilt, er selbst sei der Kriminalkommissar Bergmann. Wer hat Recht?
Auf dem Bahnhof Oslo entwirrt sich alles ein wenig. Niels lässt Griffen durch zwei Schutzleute verhaften, und Karl wird wieder befreit. Er war durch Nellys Unachtsamkeit versehentlich in die Polizeifessel geraten.
Niels fährt in Oslo in die Villa des Herrn Michalski und findet dort – eine Falle. Man nimmt ihm die Kassette wieder ab. Sie enthält – eine wertlose Glaskugel. Karl eilt herbei mit einem Polizeiauto. Aber wieder ist der Vogel nach Stockholm davon geflogen, diesmal im Flugzeug mit Nelly und Ingrid. Im Laden des Herrn Anders soll „der große Unbekannte" endlich entlarvt werden. Da kommt Ingrid dazu, verhindert Niels am Schießen und der Fuchs ist wieder aus der Falle. Aber im Hotel Europa läuft er in Karls Weitgeöffnete Arme. Der berühmte Brillant taucht auch aus einem höchst originellen Versteck wieder auf.