Alarich I.

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Alarich I., lat. Alaricus, (Lebensrune.png um 376 n. d. Z. auf der an der südlichen Donaumündung gelegenen Insel Peuke, Todesrune.png 410) war der erste König der Westgoten; der germanische Heermeister stammte aus dem Geschlecht der Balthen.

Die Eroberung Roms durch Alarich im Jahr 410, französische Miniatur aus dem 15. Jahrhundert

Leben

„Alarich in Athen von den Griechen als Sieger gefeiert“, nach dem Gemälde von Ludwig Thiersch
„Der Tod des Alarich“ von Heinrich Leutemann

Kämpfe in Griechenland

Als Theodosius der Große 395 starb, erhoben die im Römischen Reich angesiedelten Westgoten den 19jährigen Alarich, der schon unter Theodosius ihr Führer gewesen war, zum König. Nach einem vergeblichem Angriff auf Konstantinopel durchzog er verheerend Mazedonien und Thessalien und drang durch den unbewachten Engpaß von Thermopylä in Griechenland ein. Athen erkaufte seine Rettung durch ein hohes Lösegeld; Korinth, Argos, Sparta unterlagen seinenm Heer.

Endlich nahm sich Stilicho, der Feldherr des weströmischen Kaisers Honorius, des bedrängten Ostroms an. Er landete mit einem Heer in der Nähe von Korinth und schloß, nach einigen zweifelhaften Gefechten in Arkadien, in Elis Alarich ein, und nur mit Mühe gelang es diesem, den Rückzug nach Epirus zu bewerkstelligen. Aber eifersüchtig auf die Einmischung des Stilichos schloß nun der oströmische Kaiser Arcadius mit Alarich Frieden und ernannte ihn zum Statthalter des östlichen Illyrien.

Kämpfe in Italien

Alarich, von allen Stämmen seines Volks als König anerkannt, jetzt der dritte Machthaber im Römischen Reich, entschloß sich 400 zu einem Einfall in Italien. Die Belagerung einiger Städte wie Aquileja, scheinen ihn längere Zeit beschäftigt zu haben, so daß Stilicho wertvolle Zeit gewann, aus entfernten Provinzen Legionen an sich zu ziehen und barbarische Hilfstruppen anzuwerben. Kaiser Honorius, der bei Annäherung der Feinde vor Mailand nach Gallien hatte fliehen wollen, mußte sich in die kleine Festung Asta am Tanarus werfen. Erst die Ankunft Stilichos befreite ihn aus seiner gefährlichen Lage.

Bald darauf kam es am 6. April 402 bei Pollentia (südlich von Asti) zur Schlacht. Alarich mußte sich zurückziehen und nach einer zweiten Niederlage, bei Verona, im Herbst den Rückweg nach Illyrien antreten. Einige Jahre nachher schloß Stilicho, um ihn von Italien fernzuhalten und für seine Pläne gegen des östliche Reich zu gewinnen, einen Vertrag mit ihm ab, kraft dessen Alarich auch zum Statthalter des westlichen Illyrien erhoben und ihm die jährliche Zahlung von 4.000 Pfund Gold bewilligt wurde.

Da nach Stilichos Ermordung die römische Regierung die Einhaltung des geschlossenen Vertrages verweigerte, fiel Alarich 408 abermals in Italien ein. Ohne sich mit Belagerung des befestigten Ravenna, der Residenz des Honorius, aufzuhalten, zog er an der Küste entlang und drang dann von Ariminum aus auf der Flaminischen Straße gegen Rom vor. Von aller Zufuhr abgeschnitten, sah sich die Stadt bald durch Mangel und Krankheiten zu Unterhandlungen genötigt.

Da aber der Hof von Ravenna die angebotenen Friedensbedingungen zurückwies, zog er 409 zum zweitenmal vor Rom. Durch Wegnahme des Hafens Ostia brachte er schnell die Stadt in äußerste Versorgungsnot und nötigte sie, den Stadtpräfekten Attalus als Augustus (also Kaiser), ihn selbst als Befehlshaber der römischen Heere des Westens anzuerkennen. Aber nur kurze Zeit später geriet er mit Attalus in Streit und entsetzte ihn wieder seine Würde. Als der Hof von Ravenna, durch das Eintreffen einer Verstärkung ermutigt, die Vorschläge Alarichs abermals zurückwies, zog dieser zum drittenmal vor die Mauern der Hauptstadt.

Der Senat war zu verzweifelter Gegenwehr entschlossen, aber durch die Loyalität einer Senatorin oder einiger Sklaven, welche zur Nachtzeit den Germanen das Salarische Tor öffneten, eroberte Alarich am 24. August 410 die Stadt. Drei Tage lang kosteten die Westgoten den Sieg aus, verschonten jedoch, da selbst Christen, die Kirchen und alle, die darin Zuflucht gesucht hatten; insgesamt kam es zu keinen größeren Verwüstungen. Alarich wandte sich nun nach Unteritalien und schickte sich an, die Kornländer Sizilien und Provinz Africa zu erobern, aber ein Sturm, der mehrere Schiffe versenkte, vereitelte das Unternehmen. Viele gotische Krieger waren auf See geblieben.

Tod

Bald darauf starb König Alarich bei Cosenza. Sein Nachfolger wurde sein Schwager Athaulf.

Beisetzung

Die Leiche wurde, wie Jordanes erzählt, mit vielen Schätzen im Bett des Flusses Busento versenkt und die bei der Arbeit gebrauchten Gefangenen ermordet, damit niemand erfahre, wo er begraben sei. An seiner Statt wurde sein Schwager Athaulf zum König erwählt. Alarich hinterließ u. a. einen unehelichen Sohn, der Jahre später ebenfalls König der Westgoten werden sollte. Sein Name: Theodorich I.

Rezeption

Lange berühmt und bekannt war die Ballade „Das Grab im Busento“ von August Graf von Platen, deren Darstellung von Alarichs Bestattung das Bild der Nachwelt von der spätantiken Völkerwanderung lange prägte.

Genosse Walhallas

Eine Gedenktafel mit der Inschrift „Alarich, König der Westgothen, † CCCCX fand für ihn in der Gedenkstätte Walhalla bei Regensburg Aufnahme.

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich von Eicken: Der Kampf der Westgothen und Römer unter Alarich (1876) (PDF-Datei)
  • Reinhold Pallmann: Die Geschichte der Völkerwanderung von der Gothenbekehrung bis zum Tode Alarichs (1863) (PDF-Datei)
  • Frank M. Ausbüttel: Arminius – Alarich – Theoderich: Germanische Herrscher im Kampf gegen Rom, Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2009), ISBN 978-3534600489

Verweise


Vorgänger Amt Nachfolger
- König der Westgoten Athaulf 410–415