Thielmann, Alfred

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Generalleutnant Alfred Thielmann gehört zu den nur 12, nach anderen Quellen 15 Soldaten, die das Deutsche Kreuz sowohl in Silber als auch in Gold verliehen bekamen.

Alfred Josef Franz Thielmann (Lebensrune.png 20. Juli 1892 in Kreuzburg, Oberschlesien; Todesrune.png 3. März 1988 in Neckargemünd) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg. Er darf nicht mit dem deutschen Landschafts- und Stillebenmaler Alfred Thielemann[1] (1883–1973) verwechselt werden.

Werdegang

Alfred Thielmann, Unterschrift.jpg
Alfred Thielmann trat am 6. März 1913 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Buchhändlers und Buchdruckereibesitzers kam dabei zum 2. Westpreußisches Pionier-Bataillon Nr. 23. Ab dem 8. November 1913 besuchte er bis zum 1. August 1914 die Kriegsschule Potsdam. Bei dieser wurde er am 20. November 1913 zum Fähnrich befördert. Am 2. August 1914 wurde er bei Beginn des 1. Weltkrieges zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 20. August 1912 datiert. Als solcher kam er dann als Zugführer im 2. Westpreußisches Pionier-Bataillon Nr. 23 an die Front. Am 25. September 1915 geriert er dann verwundet in französische Gefangenschaft. Vom 13. Juli 1918 bis zum 1. August 1919 wurde er dann in der Schweiz interniert. Er wurde in diesem Krieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm im Ersten Weltkrieg auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Er wurde dann als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Er kam jetzt zum Reichswehr-Pionier-Bataillon 20. Bei diesem wurde er am 10. September 1919 zum Oberleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 28. November 1917 datiert. Am 23. September 1919 trat er dann als Oberleutnant der Polizei zur Sicherheitspolizei Gleiwitz über. Am 8. November 1919 wurde er dann zur Sicherheitspolizei Oppeln versetzt. Damit gehörte er jetzt dann später auch zur Abstimmungspolizei Oberschlesien. Danach wurde er bei der Gruppe Oppeln auch als Hundertschaftsführer und später als deutscher Adjutant eingesetzt. Während dieser Zeit wurde er am 25. November 1920 zum Hauptmann der Polizei befördert. Am 20. Juni 1922 hat er Ilse Sommer geheiratet. Ab dem 1. Mai 1924 wurde er dann bei der Polizeischule Frankenstein als Abteilungsleiter und Lehrer eingesetzt. Ab dem 1. Mai 1928 wurde er dann beim Polizei-Präsidium Gleiwitz eingesetzt. Dabei wurde er in den nächsten fünf Jahren auch bei der Polizeiinspektion Hindenburg als Reviervorsteher und stellvertretender Inspektionsführer eingesetzt. Am 1. April 1933 wurde er dann zum Major der Polizei befördert. Am 1. August 1933 wurde er als solcher zum Adjutant der Landespolizei-Inspektion Südwest in Breslau ernannt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Juli 1935 zum Pionier-Bataillon Glogau kommandiert. Am 1. August 1935 wurde er dann auch als Major in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1934 festgelegt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann beim Pionier-Bataillon 18 zum Kompaniechef ernannt. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Pionier-Bataillon 28 in Brieg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1937 zum Oberstleutnant befördert. Bei Beginn des 2. Weltkrieges führte er sein Bataillon dann im Verband der 28. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Am 1. Dezember 1939 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 1. Februar 1940 zur Pionierschule II nach Dessau-Rosslau versetzt. Dort wurde er jetzt als Nachfolger von Major Georg Reinicke zum Kommandeur vom Lehrstab A (Offizier-Lehrgänge) ernannt. Am 1. Mai 1940 übergab er sein Kommando an Oberstleutnant Richard Zimmer. Er selbst wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 20. Mai 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Pionier-Regiment 678 ernannt. Mit seinem Stab wurde er dann noch im Westfeldzug eingesetzt. Zum Sommerbeginn 1941 führte er dann den Pionier-Regimentsstab z.b.V. 678 im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Mit seinem Stab unterstand er im Sommer, Herbst und Winter 1941 dem LVI. Armeekorps (mot.) Mit diesem wechselte er dann im Herbst 1941 in den Mittelabschnitt der Ostfront. Damit nahm er Ende 1941 auch am Angriff auf Moskau teil. Am 1. März 1942 wurde er dann zum Armee-Pionierführer der 3. Panzerarmee ernannt. Am 3. Dezember 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Im Frühjahr 1943 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. In dieser wurde er dann vom 29. März 1943 bis zum 22. April 1943 zum 3. Divisionsführerlehrgang nach Döberitz kommandiert. Bei diesem wurde er zum 1. April 1943 zum Generalmajor befördert. Danach gehörte er ab dem 23. April 1943 wieder zur Führerreserve. Er wurde zur Heeresgruppe Nord kommandiert um eine Division zu übernehmen. Im Mai 1943 wurde er dann mit der Führung der 122. Infanterie-Division beauftragt. Diese führte er dann in den nächsten Wochen bei der 16. Armee im Nordrussland. Am 27. Juni 1943 gab er seine Führung an Generalleutnant Kurt Chill ab. Er selbst wurde am gleichen 27. Juni 1943 mit der Führung der 32. Infanterie-Division beauftragt. Auch dieser führte er dann die nächsten Wochen im Nordabschnitt der Ostfront bei der 16. Armee. Am 15. August 1943 übergab er das Kommando über die 32. Infanterie-Division wieder an den Divisionskommandeur, Generalleutnant Wilhelm Wegener. Am 16. August 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 254. Infanterie-Division ernannt. Auch dieser führte er weiter im Nordabschnitt der Ostfront. Zum 1. Juni 1944 wurde er dann zum Generalleutnant befördert. […] Am 8. November 1944 wurde ihm auch noch das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Er war damit einer der wenigen Träger beider Formen des Deutschen Kreuzes. Am 18. Dezember 1944 gab er sein Kommando über die 254. Infanterie-Division an Oberst Richard Schmidt ab. Am 19. Dezember 1944 wurde er dann zum General der Pioniere bei der Heeresgruppe G an der Westfront ernannt. Diese Position behielt er dann bis zum Ende des Krieges. Bei der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht geriet er dann Anfang Mai 1945 in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 18. Mai 1946 wieder entlassen.[2]

Kurzchronologie

  • 6.3.1913 Eintritt in das 2. Westpreußische (Festungs-)Pionier-Bataillon Nr. 23, Graudenz/Westpreußen
  • 8.11.1913 bis 1.8.1914 zur Kriegsschule Potsdam kommandiert
  • August 1914 als Zugführer in der 4. Kompanie des 2. Westpreußischen Pionier-Bataillons Nr. 23 an die Kriegsfront
  • 25.9.1915 verwundet in französische Gefangenschaft
  • 13.7.1918 bis 1.8.1919 in der Schweiz interniert
  • 3.8.1919 im Reichswehr-Pionier-Bataillon 20 der Reichswehr-Brigade 20, Allenstein, der Vorläufigen Reichswehr
  • 23.9.1919 Übertritt zur Sicherheitspolizei Gleiwitz
  • 8.11.1919 zur Sicherheitspolizei Oppeln versetzt; in der Folge bei der Gruppe Oppeln Hundertschaftsführer, später deutscher Adjutant
  • 1.5.1924 Abteilungsleiter und Lehrer bei der Polizeischule Frankenstein/Schlesien
  • 1.5.1928 beim Polizei-Präsidium Gleiwitz: Reviervorsteher und stellvertretender Inspektionsführer bei der Polizeiinspektion Hindenburg/Oberschlesien
  • 1.8.1933 Adjutant der Landespolizei-Inspektion Südwest in Breslau
  • 1.7.1935 zum Pionier-Bataillon Glogau kommandiert
  • 1.8.1935 in die Wehrmacht übernommen
  • 15.10.1935 Kompaniechef im Pionier-Bataillon 18 (Umbenennung), Glogau/Niederschlesien
  • 6.10.1936 Kommandeur des Pionier-Bataillons 28, Brieg/Schlesien
  • 1.2.1940 Kommandeur Lehrstab A (Offizier-Lehrgänge) an der Pionierschule II, Dessau-Rosslau
  • 1.5.1940 Führer-Reserve
  • 20.5.1940 Kommandeur des Pionier-Regimentsstabs z. b. V. 678
  • 1.3.1942 Armee-Pionierführer der 3. Panzer-Armee
  • 15.3.1943 Führer-Reserve OKH (Dienst regelt der Chef HPA)
  • 29.3.1943 bis 22.4.1943 zum 3. Divisionsführer-Kurs auf dem Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert
  • 23.4.1943 Führer-Reserve, zur Heeresgruppe Nord kommandiert
  • 19.5.1943 mit der Führung der 122. Infanterie-Division beauftragt
  • 27.6.1943 mit der Führung der 32. Infanterie-Division beauftragt
  • 16.8.1943 Kommandeur der 254. Infanterie-Division
  • 20.3.1944 Führer-Reserve
  • 20.3.1944 Kommandeur der 254. Infanterie-Division
  • 19.12.1944 Führer-Reserve
  • 21.1.1945 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Generals der Pioniere bei der Heeresgruppe G beauftragt
  • 8.5.1945 in amerikanische Gefangenschaft
  • 18.5.1946 entlassen

Familie

Alfred war der Sohn des Buchhändlers sowie Buchdruckereibesitzers Franz Thielmann und dessen Frau Emma, geb. Wuttke. Am 20. Juni 1922 heiratete Polizei-Hauptmann Thielmann seine Frau Ilse Sommer, ihr gemeinsamer Sohn wurde 1923 in Berlin geboren. Auch er diente als junger Offizier an der Kriegsfront und ist 1944 als Leutnant gefallen.[3]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweis

Fußnoten

  1. Alfred Thielemann (Lebensrune.png 1883 Lemförde; Todesrune.png 1973 Gaißach), deutscher Landschafts- und Stillebenmaler der an der Akademie der bildenden Künste in Berlin bei Georg Koch studierte nach dem er die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin besuchte. Thielemann ließ sich in Tutzing am Starnberger See nieder und war später in München ansässig wo er 1944 ausgebombt wurde. In Folge dessen siedelte er nach Gaißach bei Bad Tölz nieder wo er bis zuletzt lebte. Thielemann war Mitglied im „Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands“, darüber hinaus war er in der Münchner Künstlergenossenschaft und im Münchner Künstlerverein „Der Bund“ aktiv. Werke von Alfred Thielemann befinden sich unter anderem im Besitz der bayerischen Staatsgemäldesammlungen Neue Pinakothek München sowie in zahlreichen Sammlungen.
  2. Thielmann, Alfred, Lexikon der Wehrmacht
  3. Das Lexikon der Wehrmacht gibt den 16. Juli 1944 an, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gibt mehrere Thielemanns an, die 1944 gefallen sind. Am Interessantesten, wenngleich unbestätigt, erscheint ein Alfred Thielemann (Lebensrune.png 15. November 1923 in Berlin), der am 23. November 1944 an der Deutschen Westfront fiel und auf der Kriegsgräberstätte in Laupheim ruht; Endgrablage: Reihe XXV. Grab 32.
  4. Eine einzige Quelle, Dieter Zinke, gibt dem 1. Dezember 1942 an.