Lichtschlag, André F.
André F. Lichtschlag ( 1968 in Grevenbroich) ist ein deutscher Publizist und Verleger.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach dem Abitur 1987 wurde Lichtschlag zum Wehrdienst einberufen. Am zweiten Tag verweigerte er den Dienst und kam damit durch. Rückblickend und schmunzelnd faßt Lichtschlag das damalige Geschehen zusammen:
- „Ich (…) dachte mir: Die paar Monate Wehrdienst reißt du einfach ab. Als ich dann am Morgen nach der ersten Übernachtung zu unchristlicher Zeit aus dem Bett gescheucht wurde, dachte ich mir: Wo bist du denn hier gelandet? Darauf habe ich nun gar keine Lust. (lacht). Am zweiten Tag habe ich meinem Unteroffizier verkündet, dass ich doch lieber verweigern möchte. (…) Mein Unteroffizier stand voll hinter mir (…).“[1]
Gefragt, mit welcher Begründung er verweigert habe, sagt Lichtschlag:
- „Mit irgendeiner vage gehaltenen Verweigerungshaltung gegenüber dem Kollektiv. Und mit einer großen Portion grundsätzlichem Pazifismus.“[2]
Es schloß sich Zivildienst an, sodann ließ sich Lichtschlag zum Verlagskaufmann ausbilden. Danach studierte er in Bonn Politische Wissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Soziologie (Abschluß 1999 mit Magister Artium).
Er ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur des Magazins „eigentümlich frei“ und verantwortet auch das gleichnamige libertäre Weltnetzportal. Zudem leitet er den „Lichtschlag Buchverlag“ in Düsseldorf.[3] André F. Lichtschlag hat sich in den vergangenen Jahren als Verteidiger der Meinungsfreiheit einen Namen gemacht.
Politik
Lichtschlag trat als Gymnasiast den Jungen Liberalen (JuLis) bei. Später wurde er Mitglied der Europäischen Föderalistischen Partei (EFP) und mit Anfang 20 der BRD-Blockpartei FDP. Später schloß er sich zwei Jahre der Rheinlandpartei an. Mit Mitte 20 wechselte er zurück zur FDP. Seit 1999 ist er parteilos.
Lichtschlag ist Mitglied der Hayek-Gesellschaft sowie der Property and Freedom Society.
Rezeption
Seitens linksgerichteter Medien versucht man, Lichtschlag als „neurechts“, „rechtsoffen“, „elitär“ und „sozialdarwinistisch“ hinzustellen, er suche die Nähe zu Rechtsextremisten.[4] Faktisch jedoch zieht sich im Grunde allein eine tief staatsskeptische Einstellung durch seine Veröffentlichungen – eine Haltung, die vom Etatismus der allermeisten BRD-Linken so dimensional entfernt ist, daß für jene eine solche Position gar nicht erkennbar ist als Position (und sie deswegen an Schlagworten entlangschreiben).
Privates
André F. Lichtschlag ist bekennender Christ, ursprünglich evangelisch, nach Kirchenaustritt mit katholischen Glaubenspräferenzen. Er ist verheiratet – seine Frau ist russisch-orthodoxen Glaubens – und Vater zweier Kinder.
Auszeichnung
- 2009: Gerhard-Löwenthal-Preis
- 2015: Roland-Baader-Auszeichnung[5]
Zitate
- „Am 22. September ist Bundestagswahl. Gehen Sie hin? Haben Sie nichts Besseres zu tun?“[6]
Veröffentlichungen
- Als Herausgeber: 20 Jahre eigentümlich frei: Das Buch, Lichtschlag Medien und Werbung, 2017, ISBN 978-3939562795 [324 S.]
- Liberale, Anarchisten und Kapitalisten greifen das demokratische Gemeinwesen an: Libertarianism. Eine (anti-) politische Bewegung in den USA und ihre Bedeutung für Deutschland (= Edition eigentümlich frei. Nr. 1). Lichtschlag Medien und Werbung, Grevenbroich 2000, ISBN 978-3-939562-07-8
- Feindbild Muslim: Schauplätze verfehlter Einwanderungs- und Sozialpolitik. Manuscriptum, Waltrop/Leipzig 2010, ISBN 978-3-937801-61-2
Literatur
- Manfred Kleine-Hartlage: Die liberale Gesellschaft und ihr Ende. Über den Selbstmord eines Systems. Verlag Antaios, Schnellroda 2013, ISBN 978-3-944422-30-5
Verweise
- André F. Lichtschlag: Widerstandskurs in der Hayek-Gesellschaft – André Lichtschlag im Gespräch, Sezession im Netz, 20. Juli 2015
- Abgerufen am 17. Oktober 2009. Bei WebCite® archivieren.Moritz Schwarz: „Wie moderner Terrorismus“, Junge Freiheit, 17. Oktober 2009