Handbuch der Judenfrage

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Buch

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Autor: Theodor Fritsch
Verleger: Hammer Verlag
Erscheinungsjahr: 1887
Umfang: 330 Seiten
Verweise
PDF: Handbuch der Judenfrage (1944)
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Das Handbuch der Judenfrage ist ein Werk von Theodor Fritsch. Es ist eine aktualisierte und erweiterte Fassung seine Buches „Antisemiten-Katechismus”.

Fritschs Antisemiten-Katechismus erschien erstmalig 1887 im Verlag von Herrmann Beyer. Eine aktualisierte und erweiterte Fassung gab Fritsch unter dem Titel Handbuch der Judenfrage ab 1907 heraus. Das Buch erlebte bis 1945 insgesamt 49 Auflagen und gilt heute noch als wichtige Publikation zur Thematik der Judenfrage.

Weitere Versionen

Vom Hoheneichen-Verlag sollte ebenfalls ein „Handbuch der Judenfrage“ herausgebracht werden. Nach einem Schreiben von 1. Februar 1944 hat „Pg. Klaus Schickert, der Leiter unseres Instituts [...] mir die Herausgabe anvertraut …“, so Herwig Hartner-Hnizdo (Unterschrieben mit Jn oder Iu?). Kriegsbedingt sollte dieses Handbuch im normalen Lexikonformat nur einbändig sein.[1] Das projektähnliche Handbuch der Romfrage des Herausgebers Alfred Rosenberg sollte es auf drei Bände bringen, von denen aber nur der Band A-K 1940 herauskam.

Ausgabe von 1944

In der Ausgabe des Handbuches von 1944 findet sich im Abschnitt „Juden in der Statistik“ eine Schätzung der tatsächlichen Anzahl der Juden auf der Welt. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 1935. Die Anzahl der Juden wird darin noch als eher zu niedrig als zu hoch geschätzt angegeben. Im Handbuch wird zwischen Glaubens- und Rassejuden unterschieden. Demnach zählen getaufte Juden und deren Nachkommen weiterhin als Juden. Der Anzahl der Glaubensjuden von 15 Millionen weltweit werden dort 37 Millionen Rassejuden gegenübergestellt. Demnach lebten im Gebiet des Großdeutschen Reiches, auch wenn es 1935 noch nicht bestanden hat, 4,3 Millionen Rassejuden.[2] Die Anzahl der Rassejuden in Österreich wurde als besonders hoch geschätzt. Nach den Angaben im Handbuch machten die Rassejuden allein in Wien fast die Hälfte der Einwohnerzahl aus. In den VSA lebten demnach 10 Millionen Rassejuden. Da sich die Einwohnerzahl der VSA und der Erde seit dieser Zeit mehr als verdreifacht hat, kann geschätzt werden, daß es 30 Millionen Rassejuden allein in den VSA und weltweit 120 Millionen geben müßte. Ob das Dritte Reich diese Zahlen bei seinen Maßnahmen zur Bekämpfung des jüdischen Einflusses in Deutschland berücksichtigte, ist nicht bekannt. Im sogenannten Wannsee-Protokoll, das, wenn es um die darin angegebene Anzahl der Juden geht, die bis 1941 aus Deutschland ausgewandert sind, als teilweise authentisch angesehen werden muß, spielen diese Zahlen keine Rolle. Es ist daher davon auszugehen, daß sie nicht berücksichtigt worden sind. Im Handbuch wird ferner darauf hingewiesen, daß es laut dem Jüdischen Gesetz untersagt ist, Israel – also die Gesamtheit der Juden in der Welt – zu zählen.

Antisemitenpetition 1880/81

Diese Petition war laut Fritsch handzahm. Die vollständige Rückgängigmachung der Judenemanzipation war dadurch nicht vorgesehen. Diese Petition ging demnach eigentlich gar nicht weit genug und stellte selbst einen Kompromiß dar, wahrscheinlich weil man glaubte, daß noch weitergehende Vorstellungen überhaupt keine Möglichkeit auf Realisierung gehabt hätten. Aber selbst dieser Kompromiß wurde verworfen. Die vollständige Gleichstellung der Juden erfolgte im Jahr 1869 im Norddeutschen Bund durch Gesetz und galt dann nach der Reichsgründung von 1871 für das ganze Deutsche Reich.

Eingabe an die Behörden von 1890

Im Jahre 1890 erfolgte eine Eingabe an die Staatsbehörden dergestalt, daß dieselben die jüdischen Gesetzbücher durch eine unparteiische Sachverständigenkommission prüfen lassen sollten. Auf diese Eingabe erging ein ablehnender Bescheid des preußischen Kultusministeriums, daß es „untunlich“ sei, dem Antrag Folge zu leisten.[3] Daher kann die Frage aufgeworfen werden, ob die Staatsführung des Bismarckreiches seinerzeit noch in deutschen oder schon in jüdischen Händen lag.

Zitatesammlung

Seit seiner ersten Veröffentlichung, über alle Neuauflagen hinweg, enthielt das Handbuch der Judenfrage eine umfangreiche Zitatesammlung, die mit der Behauptung eingeleitet wurde, daß dem deutschen Volk die Aussagen seiner Geistesgrößen über die Juden systematisch vorenthalten worden seien. Daher sei es notwendig, eine solche zusammenzustellen und zu veröffentlichen, um diesem Mißstand Abhilfe zu leisten.

Diese Zitatesammlung umfaßte Textstellen aus den Werken u. a. von Immanuel Kant, Adolph Knigge, Moltke dem Älteren und auch von Theodor Mommsen. Im Fall der letzten Drei wurde darauf verwiesen, daß ihre Äußerungen über die Juden in späteren Ausgaben ihrer Werke fehlten. Dies wurde auf die Geldmacht der Juden zurückgeführt, durch die es ihnen gelungen sei, für sie nachteilige Bemerkungen in der Literatur erfolgreich zu zensieren.

Aus dem Jahr 1848 finden sich darin auch Auszüge aus einer Rede eines Abgeordneten der damaligen Nationalversammlung aus Württemberg, der als einer der wenigen Abgeordneten seinerzeit eine Eingabe gegen die Judenemanzipation eingereicht hatte; in diesem Zusammenhang berief er sich auch auf den Fall Joseph Süß Oppenheimers. Der damalige Verfassungsentwurf sah vor, daß die Bürgerlichen Rechte unabhängig von der Konfession vergeben werden sollten, was bedeutete, daß auch ungetaufte Juden in den Genuß derselben hätten kommen können. Obwohl er während seiner Rede mehrfach unterbrochen wurde, konnte er sie fortsetzen, da der Parlamentspräsident darauf bestand, daß auch die Ansichten dieses Abgeordneten gehört werden müßten, was wiederum auf den allgemeinen liberalen Zeitgeist damals zurückzuführen ist.

In der Ausgabe, die noch unter der Bezeichnung „Antisemiten-Katechismus“ veröffentlicht wurde, finden sich zahlreiche Stellen, in denen steht, daß aufgrund eines Gerichtsbeschlusses der Abdruck der eigentlich an der entsprechenden Textstelle vorgesehenen Äußerungen nicht möglich war. Auf die Aussagen Martin Luthers bezogen erfolgte der Hinweis, daß dessen Aussagen vielfach zu derb seien, um sie abdrucken zu können, aber auch der, daß zu seinen Lebzeiten eine solche Ausdrucksweise nichts Ungewöhnliches gewesen sei.

Die Zitatesammlung enthält auch Aussagen von Juden sowie Textstellen aus dem Talmud, dem Schulchan Aruch, dem Alten Testament und auch aus dem Neuen Testament.

Lösung der Judenfrage

Das Handbuch beschäftigte sich auch mit Lösungsmöglichkeiten für die Judenfrage. In diesem Zusammenhang wurde das Auftreten des Zionismus grundsätzlich begrüßt. Als eine Möglichkeit der Lösung der Judenfrage wurde dementsprechend die Errichtung eines Judenstaates gesehen, in dem die Juden allein unter sich leben konnten. Bis es zu einer solchen Lösung kommen konnte, sollte die Gleichstellung der Juden mit den einheimischen Deutschen aber wieder rückgängig gemacht werden. Dies sollte auf dem selben Weg erfolgen, auf dem die Judenemanzipation seinerzeit auch eingeführt wurde: durch Gesetze und Verordnungen. Im Dritten Reich geschah dies dann schließlich auch.

Noch in der Ausgabe von 1907 hieß es jedoch dazu, daß eine solche Entwicklung – mangels geeigneter Staatsmänner nicht zu erwarten sei. Daher sei man zunächst auf „private Initiative“ angewiesen. In diesem Sinne wurden dann auch im Handbuch Empfehlungen abgegeben, z. B. darüber, von welchen Firmen man als Deutscher bedenkenlos Waren beziehen konnte, welche Zeitungen als Informationsquellen wirklich geeignet waren usw. So ist im Handbuch auch zu lesen, daß angeblich antijudaistisch eingestellte „deutsche“ Zeitungen dennoch Anzeigen von jüdischen Firmen in ihren Blättern abdruckten. Das wirtschaftliche Überleben wäre zwar schwer gewesen, wenn man sich den Juden offen entgegenstellte, aber eine solche Handlungsweise wurde darin als „Halbheit“ verurteilt.

Zitate

  • „Das nachgiebige, anpassungsfähige bildsame Naturell des Deutschen, in Verbindung mit der deutschen Schwäche, alles Fremde zu bewundern und nachzuahmen, hat sich der starren Eigenart des Hebräertums gegenüber nicht widerstandsfähig genug erwiesen. Der Deutsche, der mehr als jeder Andere in der Welt geneigt ist, Theorien und Phantome ernst zu nehmen, hat sich seit einem halben Jahrhundert eifrig bemüht die Stimme seiner Instinkte zu ersticken und sein Bestes zu verleugnen, um die Anpassung an den neuen hebräischen Volks-Typus zu ermöglichen. Er hat die größten Anstrengungen gemacht, sein eigenes Wesen abzutun, ein Anderer zu werden, sich selbst zu entdeutschen – alles dem Fremdling zu gefallen er hat viel dabei eingebüßt – soviel, daß wir heute erschrocken vor dem Bild des Durchschnitts-Deutschen stehen und Mühe haben ihn noch vom Fremdlinge zu unterscheiden. Er hat seine Begriffe von Ehre und Tugend, von Recht und Pflicht, von Anstand und Sitte preisgegeben und ist bemüht, alle Dinge des Lebens nur noch mit dem Maßstabe des Hebräers zu messen. Die Verwirrung ist um so vollkommener, als unsere geistig führenden Klassen seit Geschlechtern einer bodenlosen Ideologie verfallen sind. Geblendet von Schlagworten und falschen Freiheits-Idealen haben sie sich nur zu oft zu Genossen und Wortführern jüdischer Tendenzen gemacht. Wer darf der naiven Masse des Volkes ihrer Verirrung wegen zürnen, wenn selbst die herrschenden Klassen dem Trug der Phrase zum Opfer fielen? Jedoch, die Hebräer sind nicht nur die bedenklichen Vorbilder unseres Volkes geworden, sie haben sich auch die Wortführung in unseren nationalen Angelegenheiten angemaßt. In Presse, Parlament und Gesellschaft drängen sie mit der ihnen eigenen Lautheit in den Vordergrund, verwirren überall den Volksgeist und durchsetzen ihn mit jüdischen Tendenzen. Ihre kluge Taktik besteht darin, überall Mißtrauen zu säen, überall trennend und zersplitternd zu wirken – getreu dem Grundsatz: Divide et impera! So hetzen sie den Städter auf gegen den ‚Agrarier‘, den Arbeiter gegen den Unternehmer, den Kaufmann gegen den Beamten, und in der allgemeinen Verwirrung fischen sie im Trüben.“[4]
  • „Die Lieblings-Vorstellung vieler Humanitäts-Freunde, in der Verschmelzung aller Arten und Rassen das Heil der Menschheit zu suchen und so eine Art neuen Normal-Menschentums zu züchten, hat sich als verhängnisvoller Wahn erwiesen. Es hat sich gezeigt, daß die Rassen nicht unter allen Umständen verschmelzbar sind, daß die Mischlinge häufig ein leiblich wie geistig entartetes Geschlecht darstellen und gewöhnlich nur die Fehler beider Rassen vereinigen. Hier läßt sich die ernste Gesetzmäßigkeit der Natur nicht durch menschlich-eitle Theorien meistern. Und das gilt nicht bloß von der körperlichen Artung. Auch das geistige Wesen ist einer ewigen Ordnung unterworfen, die sich nicht ungestraft durchbrechen läßt. Es war eine kranke Phantasie, die alle sittlichen Schranken verleugnen und ‚jenseits von Gut und Böse‘ eine neue Welt errichten wollte.“[5]
  • „Das Unterliegen der großen Nationen vor dem kleinen Volk der Juden ist nicht lediglich eine Wirkung jüdischer Geistes-und Willens-Überlegenheit, als vielmehr zunächst eine Folge der völligen Verkennung der Sachlage seitens der arischen Völker. Der Jude steht seinerseits bewußt als Feind unter uns; sein Sippschafts-Gesetz beruht darauf, in uns Fremdlinge und Feinde zu sehen, in deren Mitte er unerkannt sich zu bewegen hat, um sie zu überlisten und auszurauben. Er führt einen bewußten Krieg gegen alle, jedoch – wie sein Gesetz ihm gebietet – ‚gedeckt durch falsche Flagge‘.“[6]

Siehe auch

Verweise

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Fußnoten

  1. Bundesarchiv NS 15/345
  2. Handbuch der Judenfrage Die wichtigsten Tatsachen zur Beurteilung des jüdischen Volkes, HAMMER-VERLAG, Leipzig 1944, S. 257
  3. Handbuch der Judenfrage Die wichtigsten Tatsachen zur Beurteilung des jüdischen Volkes, HAMMER-VERLAG, Leipzig 1944, S. 85
  4. Handbuch der Judenfrage (1907), S. 10f.
  5. Handbuch der Judenfrage (1907), S. 9
  6. Handbuch der Judenfrage (1907), S. 408