Arendsee (Altmark)
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Magdeburg-Anhalt |
Landkreis: | Altmarkkreis Salzwedel |
Provinz: | Sachsen |
Einwohner (2014[1]): | 4.658 |
Bevölkerungsdichte: | 137 Ew. p. km² |
Fläche: | 33,87 km² |
Höhe: | 25 m ü. NN |
Postleitzahl: | 39619 |
Telefon-Vorwahl: | 039384 |
Kfz-Kennzeichen: | SAW |
Koordinaten: | 52° 53′ N, 11° 29′ O |
Arendsee befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt |
Bürgermeister: | Norman Klebe (parteilos) |
Arendsee ist eine deutsche Landstadt, welche im nördlichen Teil der Altmark liegt. Die Ortschaft ist ebenfalls eine gleichnamige Einheitsgemeinde in Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Luftkurort Arendsee liegt am Südufer des Arendsees nördlich von Bismark und Kalbe und südlich der in Niedersachsen gelegenen Kleinstadt Schnackenburg an der Bundesstraße 188. Der Stadt werden zwei weitere Ortsteile zugeordnet: Genzien und Gestien. Seit der Gebietsreform vom 1. Januar 2010 werden auch die zur Einheitsgemeinde Arendsee gehörenden Dörfer (aus politischer Sicht) zur Stadt Arendsee hinzugezählt.
Während der Großteil der Stadt am See liegt, befindet sich der äußere Stadtrand auf einem kleinen Höhenzug, der „Altmärkischen Höhe“ (oder auch „Arendseer Hochfläche“ genannt). Östlich Arendsees befindet sich die Hansestadt Seehausen und westlich die Hanse- und Kreisstadt Salzwedel. Durch das Benediktiner-Nonnenkloster liegt Arendsee an der Straße der Romanik.
Geschichte
Anders als andere altmärkische Ortschaften wurde Arendsee wahrscheinlich bereits im Jahre 822 zum ersten Mal in Zusammenhang mit einem Salzstockeinbruch als „Arnseo“ in den fränkischen Annalen erwähnt.
Markgraf Otto I. – Sohn des berühmten Albrechts des Bären – stiftete während des Jahres 1183 das Kloster Arendsee. Dieses Kloster war ein Benediktiner-Kloster. Diese im romanischen Stil erhaltene Klosterkirche ist der Nachwelt bis heute erhalten geblieben.
Unter Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg erhielt der Seeort im späten Mittelalter, im Jahr 1457, das Stadtrecht. Wie bei fast allen altmärkischen Dörfern und Städten blieb auch Arendsee nicht vom Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) verschont. Die Stadt wurde mehrfach geplündert. Arendsee besaß ebenfalls eine Mühle, die bei einem erneuten Salzstockeinbruch 1685 im See versank. Die Form des Arendsees wurde stark verändert bzw. stark erweitert. Der Arendsee ist damit der größte Einbruchsee Norddeutschlands. Die heutige Sankt-Johannes-Kirche wurde in den Jahren 1881/82 erbaut.
Zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches wurde Arendsee 1908 durch die Kleinbahn Arendsee–Stendal an das Eisenbahnnetz angeschlossen. In der Weimarer Republik (1922) wurde als eine der letzten Nebenbahnstrecken die Bahnstrecke Salzwedel–Wittenberge gebaut, die durch Arendsee durchführte. Heute sind jedoch beide Bahnstrecken stillgelegt (Strecke nach Stendal 1978 und Strecke nach Wittenberge 2004).
Im Jahre 1938, also in der Zeit des Nationalsozialismus, erhielt Arendsee sein Stadtwappen. Die Blasonierung lautet: „In Silber ein goldbewehrter roter Adler über blauem Wellenschildfuß mit fünf silbernen Wellen.“
Obwohl die umliegenden Dörfer in der DDR als grenznahe Gebiete eingestuft wurden, hatte Arendsee einen bedeutenden Fremdenverkehr aufzuweisen. Bis zum 30. Juni 1994 gehörte der staatlich anerkannte Luftkurort zum ehemaligen Landkreis Osterburg. Danach kam Arendsee zum Altmarkkreis Salzwedel.
Bekannte, in Arendsee geborene Personen
- Gustaf Nagel (1874–1952), Wanderprediger und Autor
- Richard Kannicht ( 1931), Altphilologe