Schnackenburg

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt die Stadt Schnackenburg. Zur Person siehe Rudolf Schnackenburg (1914–2002)

Schnackenburg

Wappen von Schnackenburg
Staat: Deutsches Reich
Gau: Osthannover
Landkreis: Lüchow-Dannenberg
Provinz: Hannover
Einwohner (2013): 577
Bevölkerungsdichte: 24 Ew. p. km²
Fläche: 23,67 km²
Höhe: 17 m ü. NN
Postleitzahl: 29493
Telefon-Vorwahl: 05840
Kfz-Kennzeichen: DAN
Koordinaten: 53° 2′ N, 11° 34′ O
Schnackenburg befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Niedersachsen
Bürgermeister: Irene Brade (parteilos)

Schnackenburg ist eine deutsche Kleinstadt, welche im östlichen Teil des Wendlandes liegt. Die Ortschaft gehört der Samtgemeinde Gartow an und ist die kleinste Stadt Niedersachsens sowie die zweitkleinste der Bundesrepublik Deutschland.

Lage

Schnackenburg genießt eine besondere Lage. So befindet sich die niedersächsische Kleinstadt einerseits an der Grenze zu Sachsen-Anhalt und andererseits an der Grenze zum Land Brandenburg. Westlich von Schnackenburg befindet sich die in Niedersachsen gelegene Stadt Gartow, wo sich auch gleichzeitig der Sitz der Samtgemeinde befindet. Gleich hinter Gartow liegt der durch die Anti-Atomkraft-Demonstrationen bekannte Ort Gorleben. Weiterhin führt die Bundesstraße 493 durch Schnackenburg.

Der aus Sachsen-Anhalt kommende Aland, ein kleiner Fluß, mündet in Schnackenburg in die Elbe. Das Umland besteht überwiegend aus Poldern, Ackerflächen sowie kleineren Wäldern. Die Elbauen Schnackenburgs sind Teil der „Flußlandschaft Elbe“ und bilden somit als Biosphärenreservat ein Naturschutzgebiet, in welchen vor allem Schwarzstörche und Seeadler leben. Der Aland ist ein einschneidender Fluß, da dieser die beiden bedeutsamen Kulturregionen Wendland und Altmark trennt. Östlich des Alandes liegt die „Hohe Garbe“, ein Ausläufer des Wischegebietes.

So erstreckt sich südlich und östlich von Schnackenburg Sachsen-Anhalt. Der Luftkurort Arendsee liegt südlich und die Hansestadt Seehausen östlich der kleinen Elbestadt Schnackenburg. Weitere wichtige Dörfer für die Schnackenburger sind Aulosen, Wanzer, Gollensdorf und Wahrenberg. Die Elbe trennt Schnackenburg im Norden von den brandenburgischen Städten Lenzen und Wittenberge. Nach Lenzen gelangt man durch eine Fährverbindung zwischen Schnackenburg und dem direkt auf dem Elbdeich liegenden Dorf Lütkenwisch.

Schnackenburg werden drei weitere Ortsteile zugeordnet: Gummern, Holtorf und Kapern, die am 1. Juli 1972 durch eine Gebietsreform eingemeindet wurden.

Geschichte

Schnackenburg liegt genau an der Mündung des Alands in die Elbe (Aufnahme etwa 1950)

Schnackenburg wurde von den ostgermanischen Wenden zunächst als Rundlingsdorf angelegt. Später soll es dann eine Burg gegeben haben, von der jedoch heute keine Überreste mehr erhalten sind. Eine erstmalige urkundliche Erwähnung gab es im Mittelalter, nämlich während des Jahres 1218. Etwa ein Jahrhundert später, also während des Jahres 1373, erhielt Schnakenburg das Stadtrecht.

Schnackenburg als Grenzstadt

Das Schnackenburger Wappen
Die St. Nicolai Kirche
Das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der damit einhergehenden Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 wurde das Deutsche Reich besetzt und in verschiedene Zonen eingeteilt. Schnackenburg lag genau an der Grenze zwischen der englischen und der sowjetischen Besatzungszone. Die kleine Elbestadt Schnackenburg war von diesem Umstand in besonderer Art und Weise betroffen, da sie der erste westdeutsche Ort war, durch welchen die Elbe floß.

Bedingt durch die günstige Lage an der Elbe und am Aland wurde in Schnackenburg ein Hafen gebaut, der dann ab 1950 als Kontrollstelle für den Transit- und Wechselverkehr der Binnenschiffahrt auf der Elbe genutzt wurde. Dort kontrollierte also der Bundesgrenzschutz die Schiffe, die sowohl aus der DDR kamen als auch in Richtung DDR fahren wollten. Es existierte ebenso eine Be- und Entladestelle für Schiffe. Nach der Teilwiedervereinigung 1990 wurde der einst so wichtige Hafen zu einem kleinen Hafen für Sportboote umfunktioniert.

Zudem war der Süden und Osten des Schnackenburger Umlandes von meterhohen Grenzzäumen umgeben, da dort die innerdeutsche Grenze verlief. Das Schnackenburger Nachbardorf Stresow wurde am 30. Mai 1952 von DDR-Soldaten geschleift und die dort ansässige Dorfbevölkerung vertrieben. Heute erinnert nur wenige Kilometer von Schnackenburg entfernt ein Gedenkstein an dieses Verbrechen. An die innerdeutsche Grenze hingegen erinnert ein in Schnackenburg errichtetes Grenzlandmuseum. Ein ehemaliger Grenzturm wurde für den Fremdenverkehr zu einem Aussichtsturm umgebaut. Ein weiterer wichtiger Baustein für den Fremdenverkehr in Schnackenburg ist der Elberadweg.

Wappen

Das Schnackenburger Wappen existierte bereits während des 17. Jahrhunderts. Die Kommunalaufsichtsbehörde vom Kreis Lüchow-Dannenberg genehmigte das Wappen jedoch erst 1965.

Bauwerke

  • Die St. Nicolai Kirche ist Bestandteil einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Die romanische Backsteinkirche wurde 1200 erbaut und 1284 erstmalig urkundlich erwähnt. Da in Schnackenburg schon immer die Schiffahrt und der Elbzoll die wichtigsten Erwerbsquellen waren, wurde daher die Kirche dem St. Nicolaus, Schutzpatron der Schiffer und Kaufleute, geweiht. Die derzeitige Ausstattung der Kirche, sprich Altar und Kanzel, stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert.
  • Das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde in der Weimarer Republik errichtet.

Verweise