Bönner, Egon

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Egon Bönner

Egon Bönner (Lebensrune.png 25. Dezember 1901 in Könitz, Kreis Saalfeld; Todesrune.png 12. April 1981 in Werne an der Lippe) war ein deutscher Freikorpskämpfer, Apotheker, Jurist, Politiker (NSDAP) und Staatskommissar von Hannover sowie SA-Standartenführer, Landrat, Bürgermeister und Militärverwaltungsbeamter des Heeres im Generalsrang.

Werdegang

Landrat Egon Bönner, 1939 von den Bürgermeistern zum Abschied aus Geldern
Egon Bönner (Mitte)

Egon Bönner wurde am 25. Dezember 1901 in Könitz (Thüringen) geboren. Noch bevor er die Schule abgeschlossen hatte, trat Bönner am 4. Januar 1919 in das Freikorps Eulenburg ein. Er diente bis September 1919 im Freikorps, das ab Juni 1919 den Kernbestand der Reichswehrbrigade 26 bildete. In die Reichswehr wurde Bönner als Zeitfreiwilliger übernommen. Wahrend der Kämpfe in Kurland wurde Bönner mit dem Baltenkreuz ausgezeichnet, beim Einsatz des Freikorps im Kampf um Oberschlesien erwarb er sich das Anrecht auf das Tragen des Schlesischen Adlers.

Den Schulabschluß holte Bönner 1921 an der Oberrealschule nach und begann im Anschluß eine Apothekerlehre. 1923 erwarb er das erste pharmazeutische Staatsexamen und arbeitete als Apotheker-Assistent in Hamm-Münden. Anschließend begann er mit dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, das er 1930 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen abschloß. Von 1931 bis 1934 arbeitete Bönner als Rechtsanwalt beim Amts- und Landesgericht in Duisburg. In diese Zeit fiel auch sein Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnummer 535.829) und in die SA, in der Bönner bis zum Rang eines Standartenführers aufstieg.

Vom 11. Dezember 1934 bis 28. Februar 1939 war er Landrat im Kreis Geldern (11.12.1934 vertretungsweise, 14.9.1935 kommissarisch, 1.2.1936 endgültig) und seit 1. März 1939 Erster Beigeordneter der Stadt Essen (Bürgermeister und Stadtkämmerer). Diese Dienststellung hatte Bönner formal noch inne als er am 29. Juli 1941 im Ostland eintraf und seine Stellung als Leiter der Hauptabteilung II Politik beim Generalkommissar in Riga antrat. Als solcher vertrat er in Riga gleichzeitig den Generalkommissar Otto-Heinrich Drechsler während dessen Abwesenheiten (Drechsler war weiterhin Oberbürgermeister von Lübeck).

Der Generalkommissar war verantwortlich für die Verwaltung Lettlands und unterstand dem Reichskommissar für das Ostland, Hinrich Lohse. Anfangs umfaßte die Behörde des Generalkommissars vier, später drei Hauptabteilungen: I Politik, II Verwaltung, III Wirtschaft und bis Mitte 1942 die Abteilung IV Technik. Die einzelnen Hauptabteilungen gliederten sich ihrerseits in weitere Abteilungen auf. Bönners Hauptabteilung umfaßte unter anderem die Abteilungen für Verwaltung, Finanzen und Gesundheit sowie Volkspflege. Im September 1941 hatte ihm das Ostministerium erlaubt, die Abzeichen eines Ministerialdirigenten zu tragen, was seiner Dienststellung als Erstem Beigeordneten der Stadt Essen vor seiner freiwilligen Meldung zum Kriegsdienst und Abordnung an das Ostministerium durch das Reichsministerium des Inneren entsprach. Am 30. Januar 1942 wurde er zum SA-Standartenführer befördert.

Im Mai 1942 wurde Bönner aus Berlin vage bedeutet, daß das Ministerium eventuell daran denke, ihn als Ersatz für Theodor Fründt einzusetzen. Fründt war Leiter der Hauptabteilung II beim Reichskommissar und ging Anfang des Monats als Landrat nach Schleswig-Holstein, allerdings sprach sich der Reichskommissar für das Ostland Lohse dagegen aus. Nach einer Auseinandersetzung mit Alfred Rosenberg wurde Bönner zum 16. November 1942 von seinen Amtsgeschäften entbunden.

Er wurde am 4. Dezember 1942 zum Militärdienst eingezogen und als Militärverwaltungschef beim Militärbefehlshaber Südost in Belgrad eingesetzt. Ab Herbst 1943 bis war er Militärverwaltungschef beim Befehlshaber im Bezirk Südwestfrankreich (Angers), dann beim Befehlshaber Abschnitt III (Marne) (durch Umbenennung) und schließelich Militärverwaltungschef beim Korps Feldt (durch erneute Umbenennung).

Endkampf

Am 18. Oktober 1944 erfolgte die Berufung Bönners zum Staatskommissar und Bürgermeister der Gauhauptstadt Hannover. Als solcher überredete er Generalmajor Paul Wilhelm Loehning (1889–1971) zur kampflosen Übergabe Hannovers am 10. April 1945, um die Stadt vor einer vollständigen Vernichtung zu bewahren. Von Mai 1940 bis zum März 1945 hatte die Stadt beim Bombenterror des Feindes wahrend der rund 125 Luftangriffe der Terrorflieger der Royal Air Force und der USAAF schreckliche Zeiten erlebt. Beinahe die komplette Innenstadt lag in Schutt und Asche.

Nachkriegszeit

Staatskommissar Bönner wurde am 10. April 1945 von den US-Amerikanern verhaftet und wurde am 8. Mai 1945 von den Briten „mit sofortiger Wirkung“ aus dem Dienstverhältnis entlassen. Im folgenden Entnazifizierungsverfahren in Geldern am 20. September 1948 in die Kategorie IV (Mitläufer) eingestuft. Bis zur Pensionierung war er dann als Rechtsanwalt tätig.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur