Bachmann, Erwin

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Erwin Bachmann (1921-2010)

Erwin Bachmann (Lebensrune.png 5. Mai 1921 in Reinhausen; Todesrune.png 18. Februar 2010 in Göttingen) war ein deutscher SS-Obersturmführer der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Jugend und Bildung

Erwin Bachmann wurde am 5. Mai 1921 in Reinhausen bei Göttingen geboren und erhielt zunächst eine Erziehung im Elternhaus, bis er dann 1927 zur Volksschule in Reinhausen kam und ab dem 1. April 1935 als kaufmännischer Lehrling in der Tuchgroßhandlung Pingel & Becker in Göttingen angestellt wurde. Im Jahre 1938 bestand er die Handelsgehilfen-Prüfung mit Erfolg und arbeitete dann als Kaufmännischer Angestellter in der gleichen Firma weiter.

Drittes Reich

Beförderungen

  • 25.September 1940 SS-Mann
  • 1. August 1941 SS-Rottenführer
  • 27. März 1943 SS-Unterscharführer d.R.
  • 7. Mai 1942 SS-Oberscharführer d.R.
  • 10. September 1942 SS-Untersturmführer d.R.
  • 20. November 1944 SS-Obersturmführer d.R.

Aufgrund freiwilliger Meldung trat er am 28. August 1939 in die 2. Kompanie der SS-Ersatz-Standarte „Germania“ in Hamburg-Langenhorn ein. Nach Ende des Feldzuges gegen Polen kommt er als MG-Schütze 1 und Gruppenführer zur 11. Kompanie des SS-Regiments „Germania“ und nahm am Westfeldzug sowie bis Ende September 1941 an den Kämpfen in Rußland, teil, als er dann am 1. November 1941 als Gruppenführer in die 1. Kompanie des SS-Ersatz-Bataillons „Germania“ wechselte. Bachmann war zuvor am 25. September 1940 zum Staffel-Sturmmann und am 1. August 1941 zum SS-Rottenführer befördert worden.

Von Februar bis Juni 1942 besuchte er nach dem Soldatentod seines Bruders die SS-Junkerschule Bad Tölz. Er versah seinen Dienst zunächst im SS-Ersatz-Bataillon „Germania“ in Arnheim und dann u.a. als Lehrgangsleiter beim Führer-Bewerber-Lehrgang in Ede. Zuvor war er am 27. März 1943 zum SS-Unterscharführer der Reserve und am 7. Mai 1942 zum SS-Oberscharführer der Reserve befördert worden.

Am 1. September 1942 zunächst, nach freiwilliger Meldung, bei der SS-Division Wiking, wird er am 27. Januar 1943 als Abteilungs-Adjutant zur II. Abteilung des SS-Panzer-Regiments 10 „Frundsberg“ versetzt. In der Zwischenzeit war er am 10. September 1942 zum SS-Untersturmführer der Reserve befördert worden.
Am 15. Oktober 1943 Zugführer in der 3. Kompanie, wird er als Adjutant vom 15. November bis zum 18. Dezember 1943 zum 5. Umschulungs-Lehrgang für Sturmgeschütze kommandiert und nach seiner Rückkehr zum Regiment, am 20. August 1944 zum Adjutanten der I. Abteilung ernannt, wo er am 20. November 1944 zum SS-Obersturmführer der Reserve befördert wurde.

Im Zuge des Abbruches der Ardennenoffensive wurde die Division „Frundsberg“ im Januar 1945 der Heeresgruppe G am Oberrhein überstellt. Dort sollte die I. Abteilung in der Nacht vom 16. auf den 17. Januar die Eindrückung des kleinen Brückenkopfes bei Gamsheim verhindern. Damit sollten die Voraussetzungen für das spätere Unternehmen „Nordwind“, zur Verbindungsaufnahme mit dem nördlichen Nachbarn, der 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“ bei Hagenau, geschaffen werden.

Gegen Mittag des 17. Januar erfolgte eine schwerer Panzerangriff auf die Ortschaft Herlisheim. Die zum Gegenangriff eingesetzte 3. Kompanie des „SS-Panzerregiments 10“ kam jedoch nicht vorwärts. Als der Kompanieführer durch Volltreffer ausfiel, fuhr der Abteilungsadjutant SS-Obersturmführer Bachmann mit einem B-Krad nach vorn. In Herlisheim schlug ihm jedoch an einer Straßenbiegung schweres Abwehrfeuer eines Sherman-Panzers entgegen, den er mittels Panzerfaust aus einem Fenster heraus vernichtete. Weitere aufgeklärte Feindpanzer vernichtete er mittels zwei alarmierter Panther-Panzer. In der Folge der Kämpfe zogen die Amerikaner die weiße Fahne und ergaben sich Bachmann. Als ca. 60 gegnerische Soldaten vor ihm standen, fragte Bachmann, ob dies alles Besatzungen der abgeschossenen Panzer seien. Ein amerikanischer Offizier entgegnete jedoch, daß dies die Besatzungen der nicht abgeschossenen Panzer seien, die weiter hinten standen. Durch seine Aktion konnte Bachmann weiterhin ca. 20 bereits gefangene deutsche Soldaten befreien und erneut bewaffnen. Die amerikanischen Besatzungen steuerten ihre Panzer nun, unter Bewachung der befreiten Deutschen, zum Abteilungsgefechtsstand der „Frundsberg“ nach Offenheim. Die beiden „Panther“ sicherten am Ortsrand von Herlisheim in Richtung Drusenheim und schossen noch zwei weitere Panzer und somit insgesamt neun Gegner ab. Die 12 erbeuteten Sherman-Panzer bildeten bis zum Schluß des Krieges die 13. Kompanie des SS-Panzerregiments 10 „Frundsberg“. Für diese außergewöhnlich tapfere Tat erhielt Erwin Bachmann am 10. Februar 1945 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 15. Februar 1945 wurde das vorläufige Besitzzeugnis und die Auszeichnung an den SS-Obersturmführer Menschel abgesendet, der den Auftrag hatte dieses an Bachmann auszuhändigen.

Im Februar 1945 übernahm Bachmann die 1. Kompanie des Regiments bei den Kämpfen in Pommern, wo die Kompanie durch Abschuss von drei T-34 bei Christinenberg die Rückzugsstrasse freihalten konnte. Weiterhin fielen der Kompanie bei Hökenberg 17 und bei Rosenberg vier Feindpanzer zum Opfer.

Nachkriegszeit

Im Mai 1945 geriet Bachmann in britische Kriegsgefangenschaft, kam in die Lager Göttingen, Westertimke und Sandbostel, wo er im Mai 1947 entlassen wurde. Erwin Bachmann verstarb am 18. Februar 2010 in Göttingen.

Auszeichnungen

Literatur

  • E.G. Krätschmer: Die Ritterkreuzträger der Waffen-SS, Plesse Verlag, Göttingen 1955
  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Quelle